—— 412 — 0 ſein würde, wenn ſie die preußiſche Staatsange⸗ hörigkeit beſäßen. Dem Antrage ſtehen diesſeits keine Bedenken entgegen. Charlottenburg, den 9. Auguſt 1906. Der Magiſtrat. Matting. Scholtz. IIIa. 1045. Tagesordnung Nr. 34h. Druckſache Nr. 337. Vorlage betr. Ein⸗ bürgerungsgeſuch. Urſchriftlich mit 1 Heft und 1 Anlage an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Gegen die Einbürgerung des Tiſchlermeiſters Johann Strobl und ſeiner Familie als preußiſche Staatsangehörige werden Einwendungen nicht erhoben. Der Tiſchlermeiſter Johann Strobl, am 16. De⸗ zember 1858 zu Ollersdorf in Ungarn geboren, katholiſcher Religion, befitzt durch Abſtammung die ungariſche Staatsangehörigteit. Von ſeiner Geburt bis zum Jahre 1878 und von 1880 bis 1883 wohnte er in Ollersdorf. Von 1878 bis 1880 hat er ſich in Oldenburg und Serajewo, von März bis Mai 1883 in Charlottenburg und von 1883 bis 1887 in Berlin aufgehalten. Seit dem Jahre 1887 wohnt er wieder in Charlottenburg, 3. Z. Spree Straße 44. Strobl iſt ſeit dem Jahre 1888 verheiratet, ſeine Familie beſteht aus ſeiner Ehefrau, 43 Jahre alt, und 3 Kindern im Alter von 11 bis 16 Jahren. Seinen und ſeiner Familie Lebensunterhalt er⸗ wirbt er als Tiſchlermeiſter. Sein Einkommen ſchätzt er auf 3000 ℳ, ſein Vermögen auf 6000 ℳ. Für 1906 iſt er zu 26 ℳe Einkommenſteuer veranlagt, Als Gründe für die Einbürgerung führt Strobl an, daß er ſeit 1883 in Preußen wohne und ſeine Kinder deutſch erzogen ſeien; er habe daher den Wunſch, mit ſeiner Familie in den preußiſchen Staatsverband aufgenommen zu werden. Dem Antrage ſtehen diesſeits keine Bedenken entgegen. Charlottenburg, den 9. Auguſt 1906. Der Magiſtrat. Matting. Scholtz. IIIa. 1241. Tagesordnung Nr. 341. Druckſache Nr. 338. Vorlage betr. Ein⸗ bürgerungsgeſuch. Urſchriftlich mit 1 Heft und 1 Anlage an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Gegen die Einbürgerung des Kellermeiſters Karl Umlauf und ſeiner beiden Kinder werden Ein⸗ wendungen nicht erhoben. Der Kellermeiſter Karl Umlauf iſt am 10. De⸗ zember 1865 zu Oberforſt in Oſterreich⸗Schleſten geboren, katholiſcher Religion und beſitzt durch Ab⸗ flammung die öſterreichiſche Staatsangehörigkeit. Von ſeiner Geburt bis 1877 hat ſich Umlauf in Oberforſt aufgehalten. Von 1877 bis 1883 wohnte er in Jauernig, von 1883 bis 1886 abwechſelnd in Breslan, Stargard i. P., Küſtrin, Neudamm, Naum⸗ burg a/S. und Harzburg, von 1886 bis 1889 in Ofterreich (Bosnien) und von 1889 bis 1890 in Bündheim im Herzogtum Braunſchweig. Seit 1890 wohnt er in Charlottenburg, z. 3t. Danckelmann Straße 13. Im Jahre 1902 ſtellte Umlauf bereits ein Ein⸗ bürgerungsgeſuch, welchem jedoch von der Stadtver⸗ ordneten⸗Verſammlung widerſprochen wurde. Umlauf war verheiratet, iſt aber durch Erkennt⸗ nis des Kaiſerlich⸗Königlichen Landgerichts in Wien vom 11. November 1905 von ſeiner Ehefrau von Tiſch und Bett geſchieden. Die Frau iſt als der allein ſchuldige Teil erklärt worden. Aus der Ehe ſind 2 Kinder im Alter von 13 und 9 Jahren entſprofſen, für deren Unterhalt Um⸗ lauf allein Sorge trägt. Umlauf iſt als Kellermeiſter in der hieſigen Kaiſer⸗Brauerei mit einem Jahresverdienſt von 1800 ℳ beſchäftigt. Für 1906 iſt er zu 21 ℳ Staatseinkommenſteuer veranlagt. Zur Begründung ſeines Geſuches führt Umlauf an, daß er ſchon lange Zeit in Preußen lebe und er daher den Wunſch habe, Preuße zu werden. Dem Antrage ſtehen Bedenken nicht entgegen. Charlottenburg, den 1. Auguſt 1906. Der Magiſtrat. I. V⸗ Boll. Scholtz. IIIa. 979. Tagesordnuung Nr. 34K. Druckſache Nr. 339. Vorlage betr. Ein⸗ bürgerungsgeſuch. Urſchriftlich mit 1 Heft und 1 Anlage an die Stadwerordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Gegen die Ernbürgerung des Studenten Aler Kaſtan werden Einwendungen nicht erhoben. Der Smudent Alex Kaſtan iſt am 16. Oktober 1886 zu Galveſton im Staate Teras (B. St. Nord⸗ amerika) als Sohn des Kaufmanns Ferdinand Kaſtan geboren, moſaiſcher Religion und befitzt durch Ab⸗ ſtammung die amerikaniſche Staatsangehörigkeit. Alex Kaſtan war ſtets bei ſeinen Eltern, welche ſich bis zum Jahre 1890 in den Vereinigten Staaten Nordamerikas und von 1892 ab in Berlin und Char⸗ lottenburg aufgehalten haben. 3. 3. wohnen ſie hier, Kneſebeck Straße 44. Kaſtan ſtudiert Rechtswiſſenſchaft an der Uni⸗ verſität zu Berlim. Er gehört zum Haushalt ſeines zu 1680 ℳ Einkommen⸗ und 231,40 ℳ Ergänzungs⸗ ſteuer veranlagten Vaters. Zur Begründung ſeines Geſuchs führt er an, daß er demnächſt das militärpflichtige Alter erreicht und ſeiner Militärpflicht in Preußen genügen möchte. Der Vater Ferdinand Kaſtan, der früher Preuße war und im Garde Füſilier Regiment ſeiner Militär⸗ pflicht genügt hat, beſitzt im Staate Texas noch Län⸗ dereien, und da nach den Geſetzen dieſes Landes nur Bürger der Vereinigten Staaten zu Grundeigentum berechtigt ſind, iſt er z. 3. noch verhindert, ſeine Wiederaufnahme in den Preußiſchen Untertanen⸗ Verband zu beantragen. Dem Antrage ſte en keine Bedenken entgegen. Charlottenburg, den 5. Juli 1906. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Schols. I¹t a 1088. Kmm