—— 418 — Vorſtehende Verhandlung iſt den Erſchienenen in Gegenwart der unterzeichneten Urkundsperſon vorgeleſen, von ihnen genehmigt und wie folgt eigenhändig unterſchrieben worden: Werner Eichmann. Otto Brabant. Dr. jur. Martin Landsberger, Magiſtratsaſſeſſor Urkundsperſon der Stadtgemeinde Charlottenburg. Nummer 784 des Urkundenverzeichniſſes der Stadt Charlottenburg. Verhandelt zu Charlottenburg, den 31. Juli des Jahres eintauſendneunhundert und ſechs. Vor mir, dem unterzeichneten Magiſtrats⸗Aſſeſſor Dr. jur. Martin Landsberger aus Charlottenburg, welcher gemäß Artikel 12 § 2 Ausführungsgeſetzes zum Buͤrgerlichen Geſetzbuche vom 20. September 1899 dazu beſtimmt iſt, ſolche Verträge zwiſchen der Stadtgemeinde Charlottenburg und Dritten zu be⸗ urkunden, durch die ſich der eine Teil zur Über⸗ tragung des Eigentums an einem in Preußen liegenden Grundſtücke verpflichtet, erſchienen heute: 1. für die Stadtgemeinde Charlottenburg von Per⸗ ſon bekannt und geſchäftsfähig der Magiſtrats⸗ ſekretär Ernſt Goetze von hier unter Berufung auf die Vollmacht des Magiſtrats vom 17. Mürz 1900. Derſelbe ſchickte voraus, daß er ſeine Erklärungen nur unter Vorbehalt der Geneh⸗ migung durch den Magiſtrat und die Stadt⸗ verordneten⸗Verſammlung abgebe. Der Direktor Hugo Bloch wohnhaft in Berlin, Markgrafen Straße 52 als alleiniger Geſchäfts⸗ führer der Charlottenburger Grundſtücksgeſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung. Der Erſchienene zu 2 iſt geſchäftsfähig und von Perſon bekannt. Die Erſchienenen ſchloſſen folgenden Vertrag: § 1 10 N 5 Die Charlottenburger Grundſtücks⸗Geſellſchaft m. b. H. zu Berlin iſt Eigentümerin des am Horſt⸗ weg belegenen, im Grundbuche von der Stadt Char⸗ lottenburg Band 37 Blatt Nr. 1717 verzeichneten Grundſtücks. Sie verpflichtet ſich, das zu dieſem Grundſtück gehörige bebauungsplanmäßige Straßen⸗ land im ungefähren Flächeninhalt von 476 am un⸗ entgeltlich, pfand⸗, laſten⸗ und koſtenfrei an die Stadt⸗ gemeinde aufzulaſſen. Das zur Auflaſſung erforder⸗ liche Kataſter⸗ und Planmaterial hat die Stadtge⸗ meinde auf Koſten der Charlottenburger Grundſtücks⸗ geſellſchaft zu beſchaffen. 2. Die Auflaſſung des Straßenlandes hat inner⸗ halb 4 Wochen nach Genehmigung dieſes Vertrages zu erfolgen. Die Charlottenburger Grundſtücksge⸗ ſellſchaft verpflichtet ſich jedoch, das Straßenland der Stadtgemeinde nach Genehmigung dieſes Vertrages und ergangener Aufforderung ſofort zu Regulierungs⸗ zwecken zur Verfügung zu ſtellen. 5 3 Die Charlottenburger Grundſtücksgeſellſchaft ver⸗ pflichtet ſich — ohne Rückſicht auf einen etwa ein⸗ tretenden Eigentumswechſel — der Stadtgemeinde Charlottenburg gegenüber ferner: a) zu den Koſten des Grunderwerbs, der Frei⸗ legung. Regulierung, vorläufigen und end⸗ gültigen Pflaſterung (der vorläufigen Pflaſterung im Höchſtbetrage von 2000 ℳ , ſowie der Be⸗ ſch affung der Beleuchtungsanlagen und der etwaigen Herſtellung von Baumpflanzungen des Horſtweaes, der — wie ſie anerlennt — zwiſchen dem Königsweg und dem Pflaſterauſchluß der Schloß Straße belegen iſt, nach Maßgabe der Straßenfrontlänge ihres angrenzenden Grund⸗ ſtücks anteilig beizutragen. Behufs Ermittelung der anteiligen Koſten wird der auf 1 lfd. m Grundſtücksſtraßenfront entfallende Beitrag in der Weiſe feſtgeſtellt, daß die geſamten für den Horſtweg entſtandenen Koſten der Regulierung pp. durch die Geſamt⸗ ſtraßenfrontlänge aller an den Horſtweg an⸗ b) e) grenzenden Baugrundſtücke geteilt werden. Dieſer Betrag, mit der Grundſtücksſtraßenfront des hier in Frage kommenden Grundſtücks multi⸗ pliziert, ergibt den von der Charlottenburger Grundſtücksgeſellſchaft zu zahlenden Koſten⸗ beitrag. Nach Beendigung der Regulierungsarbeiten wird eine Abrechnung aufgeſtellt und der Ge⸗ ſellſchaft zur Anerkennung binnen 14 Tagen überfandt. Nach Ablauf der 14tägigen Friſt können etwaige Ausſtellungen gegen die Ab rechnung keine Berückſichtigung mehr finden. Die Abrechnung gilt dann als anerkannt. Hinſichtlich der von der Stadtgemeinde in Rechnung geſtellten Koſten hat die Grund⸗ ſtückseigentümerin nur en Prüfungsrecht inſo⸗ fern, als es ſich nicht um die Notwendigkeit der gemachten Aufwendungen und die Ange⸗ meſſenheit der gezablten Preiſe handelt. Außer den unmittelbar entſtandenen Koſten ſind die nicht beſonders nachweisbaren Verwaltungs⸗ und Nebenkoſten in Zuſchlägen vom Hundert der wirklichen Ausgaben, ausſchließlich der Koſten für Grunderwerb, nach Maßgabe der jeweiligen, durch Gemeindebeſchluß feſtgeſetzten Vorſchriften der ſtädtiſchen Verwaltung zu vergüten. Die Zahlung der Regulierungskoſten hat ſpäteſtens binnen 14 Tagen nach Zuſtellung der Abrechnung zu erfolgen. Durch einen et⸗ waigen Einſpruch gegen die Abrechnung wird die Zahlung der Regulierungskoſten und Zinſen nicht aufgehalten. die während der Regulierung des Horſwegs ſeitens der Stadtgemeinde aufgewendeten, auf das hier in Frage kommende Grundſtück ent⸗ fallenden anteiligen Koſten mit 4 v H. bis zum Tage der Wiederein ʒiehung zu verzinſen. Die Errechnung der Zinſen erfolgt in der Weiſe, daß die geſamten zur Erſtattung kommenden Zinſen von den Anliegern nach Maßgabe des Verhäliniſſes der Straßenfrontlänge ihrer Grund⸗ ſtücke zur Geſamtſtraßenfrontlänge getragen werden. Die Zahlung der Zinſen hat zugleich mit den nach Punkt a fälligen Regulierungs⸗ koſten zu erfolgen. 2 für die Erfüllung der unter a und b über⸗ nommenen Verpflichtungen bei einer Grundſtücke⸗ ſtraßenfront von rund 45 m eine Sicherheit von 10170 ℳ — i. B. zehntauſendeinhundert⸗ ſiebzig Mark — bei der Stadthauptkaſſe in Chariottenburg zu himterlegen. 25 Die Hinterlegung der Sicherheit hat in bar, in mündelſicheren Wertpapieren oder in geeigneten Wechſeln größerer Banken, die von der Stadtgemeinde für hinreichend ſicher be⸗ funden werden, innerhalb 14 nach Ge⸗ nehmigung dieſes Vertrages und Aufforderung