Zu a. Bereits im Laufe des vergangenen Winters und beſonders in den Monaten Fedruar und März d. Is. hat es ſich herausgeſtellt, daß vor⸗ nehmlich bei feuchter Witterung, welche das Aſphalt⸗ pflaſter in ſolcher Jahreszeit ſehr ſchlüpfrig macht, viel häufigere Waſchungen dieſes Pflaſters notwendig werden, als urſprünglich angenommen worden iſt. Mit dieſer Notwendigkeit muß auch im nächſten Winter gerechnet werden. Hierzu kommt noch der Umſtand, daß im Laufe des letzten Jahres — vom 1. 9. 05 bis 1. 9. 06 — das Aſphaltpflafter in unſerm Stadtgebiet eine Vermehrung von rund 145 000 am erfahren hat, was einen Zuwachs von ungefähr 28 % ausmacht. Es mußte deshalb in dem Sommerhalbjahre bedeutend mehr gewaſchen werden, als vorgeſehen war. Bei der Aufſtellung des Haushaltsctats hatten wir eine ſo erhebliche Ver⸗ mehrung der Arbeiten nicht in Erwägung gezogen. Da nun von der in Anſatz gebrachten Summe von 37 200 bis einſchließlich Septemder bereits 27 600 ℳ verausgabt ſind, während nach den Er⸗ fahrungen des letzten Winters für die Zeit vom 1. 10. 06 bis 31. 3. 07 noch 21 600 ℳ gebraucht werden dürften, wird ein Mehrbedarf von 27 600 21 600 — 37 200 — 12000 ℳ erforderlich. Zu b. Während des ganzen Frühjahrs herrſchte eine derartig anhaltend trockene Witterung, daß be⸗ reits im Monat April und Mai die Hälfte mehr an Sprengwagen in Betrieb geſtellt werden mußte, als für die Berechnung des Etatsanſatzes zu Grunde gelegt waren. Alsdann haben ſich im Laufe der letzten Jahre die Anſprüche des Publikums j0 ge⸗ ſteigert, daß wir, um allen Wünſchen gerecht zu werden, in Nebenſtraßen vielfach täglich ebenſo oft ſprengen mußten, wie in den allerver kehrsreichſten. So mußte beiſpielsweiſe in dem Stadtteil Weſtend, welcher wegen der vorwiegend chauſſierten Straßen, beſonders der Verſtaubung ausgeſetzt iſt, für den ganzen Sommer mehrere Wagen mehr eingeſtellt werden, als urſprünglich beabſichtigt war. Dieſe Umſtände haben dazu geführt, daß der zum Soll ſtehende Betrag von 33 480 ℳ bis um Ablauf des Monats September, mit welchem Zeitpunkte die ordentliche Beſprengung aufhört, um 6507,50 ℳ überſchritten worden iſt. Mit unſerem Antrage auf Verſtärkung der ge⸗ nannten beiden Etatsnummern folgen wir einem Be⸗ ſchluſſe der Straßenreinigungs⸗ und Feuerlöſch⸗ deputation. Charlottenburg, den 26. September 1906. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Meyer. XIV. 1115. Druckſache Nr. 367. Mitteilung betr. Amtsniederlegung eines Magiſtratsmitgliedes. Der Stadtverordneten⸗Verſammlung teilen wir mit, daß Herr Stadtrat Beringer ſein Amt als Magiſtratsmitglied krankheitshalber niedergelegt hat. Die Wahlzeit des Genannten läuft bis 31. Dezember 1908. Wir erſuchen wegen der Erſatzwahl das Weitere zu veranlaſſen. Charlottenburg, den 27. September 1906. Der Ma giſtrat. Schuſtehrus. r die Stadtverordneten⸗Verſammlung hier. 21941. 440 Druckſache Nr. 368. Vorlage betr. Pachtung von eiſenbahnfis⸗ kaliſchem Dispoſitionsland in der Straße 17b— I 3 zwiſchen Wilmersdorfer⸗ und Holtzendorff Straße. Urſchriftlich mit Aklen Fach 8 N. 26 an die Stadtverordnetenverſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: a) Der Magiſtrat wird ermächtigt, mit der König⸗ lichen Eüenbahndirektion Berlin einen Vertrag auf der Grundlage abzuſchließen, daß die Königliche Eiſenvahndirekſion das ihr gehörende Dispoſitionsland in der Straße 175— v—3 zwiſchen Wilmersdorfer⸗ und Holzendorff⸗ Straße von etwa 177,17 ar Größe zum Preiſe von 50 ℳ für das ar und Jahr auf unbeſtimmte Zeit an die Stadtgemeinde verpachtet. Es ſoll indes eine Aufhebung des Pachtrechts ſeitens des Eiſenbahnfiskus nur zuläſſig ſein, ſoweit das Gelände für eiſenbahnftekaliſche Zwecke er⸗ forderlich iſt. b) Die auf das laufende Rechnungsjahr noch entfallenden Pachtkoſten, deren Höhe von dem Termin der ÜUbernahme des Pachtgeländes ab⸗ hängig iſt, ſind zu Laſten des Etats der Park⸗ deputation dem Dispoſitionsfonds zu entnehmen. Auf der Nordſeite der Straße 170— v—3 zwiſchen Wilmersdorfer⸗ und Holtzendorff Straße befindet ſich längs des Stadtbahnhofs Eharlotten⸗ burg ein Gelände, welches der Königlichen Eiſenbahn⸗ direktion gehört und als Dispoſitionsland dient. Das Gelände iſt zur Zeit an Laubenkoloniſten verpachtet und wird von dieſen landwirtſchaftlich genutzt. Sowohl die Böſchungen des Bahn⸗ dammes als auch das Dispoſitionsland gewähren in ihrer jetzigen Geſtalt der inzwiſchen regulierten Straße 17 b—v—3 und der übrigen Straßen am Kurfürſtendamm keinen ſchönen Anblick und drücken die aus der Nähe des Kurfürſtendammes ſich erge⸗ bende Wertſchätzung der Gegend herunter. Dieſe be⸗ nachteiligende Wirkung würde noch erhöht werden, wenn, wie beabfichtigt wird, auf dieſem Gelände ein Kohlenplatz eingerichtet würde. Da dieſe Straßen demnächſt mit guten Wohngebäuden voll bebaut ſein werden, liegt es im Intereſſe der Stadtgemeinde, das eiſenbahnfiskaliſche Gelände zu pachten und zum Zwecke der Verſchönerung des Stadtbildes und He⸗ bung der Gegend mit gärtneriſchen Schmuckanlagen zu verſehen. Gleichzeitig ſoll bei dieſer ane. dem berechtigten Wunſche auf Anlegung von ſpielplätzen Rechnung getragen werden. Wir ſind deshalb mit der Königlichen Eiſenbahndirektion Berlin wegen pachtweiſer Uberlaſſung des Dispoſitionslandes in Verhandlung getreten. Die Eiſenbahndirektion hat ſich bereit erklärt, der Stadtgemeinde das Ge⸗ lände vorbehaltlich der Genehmigung des Herrn Miniſters zu dem ihr anderweitig gebotenen Lager⸗ platzpreiſe, d. i. 50 ℳ für das ar und Jahr, auf unbeſtimmte Zeit zu verpachten. Dieſen Preis müſſen wir als angemeſſen anſehen. Bei einer ungefähren Größe des Geländes von 177,17 ar würde demnach der Pachtpreis für das Jahr (177,17 50 — 8858,50 ℳ betragen. Ein endgültiger Koſtenanſchlag für die gärtne⸗ riſche Ausgeſtaltung des zu pachtenden Landes kann noch nicht vorgelegt werden. Es iſt indes darauf hinzuweiſen, daß die Koſten für die etwa erforder⸗ liche Aufhöhung und Geßg des Geländes nicht unbedeutend ſein werden. ch einem vorläufigen Anſchlage der Parldeputation ſind dieſe Koſten auf 23200 ℳ bemeſſen. inder⸗