———— 22 —— Wir folgen mit unſerem Antrage den Beſchlüſſen der Deputation für das Elektrizitätswerk. Charlottenburg, den 11. Oktober 1906. Der Magiſtrat. Matting Dr. Jaff“. u. i. V. XVIa. 2012. Druckſache Nr. 386. Vorlage betr. Neubildung einer Deputation zur Beratung der Frage über die Ver⸗ wertung der ſtädtiſchen Ländereien. Urſchriftlich mit dem Heft 431 an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen. Gemäß § 59 der Städteordnung wird eine Deputation aus 5 Mitgliedern des Magiſtrats und 10 Mitgliedern der Stadtverordneten⸗ Verſammlung gebildet mit dem Auftrage, Vorſchläge darüber zu machen, in welcher anderen Weiſe als durch ihren Verkauf eine Verwertung der zu unmittelbaren Verwaltungs⸗ zwecken nicht erforderlichen ſtädtiſchen Ländereien für die Stadt geſchehen kann. Unſer Antrag kommt dem Erſuchen der Stadt⸗ verordneten⸗Verſammlung nach, das in dem Be⸗ ſchluß vom 20. Dezember v. JI. an uns gerichtet iſt. Wir haben jedoch den Umfang des der einzu⸗ ſetzenden Deputation zu ſtellenden Auftrages gegen⸗ über dem Erſuchen der Stadtverordneten⸗Verſamm⸗ lung erweitert. Dies Erſuchen betraf nur den ſtädtiſchen Grundbeſitz in Weſtend und das der Stadt noch zu übereignende Terrain in der Jung⸗ fernheide. Die Stadt beſitzt indes noch andere umfangreiche Ländereien, bei denen die von der Stadtverordneten⸗Verſammlung angeregte ebenfalls zweckmäßig zu erörtern iſt. Wir halten eine Deputation von 5 Magiſtrats⸗ mitgliedern und 10 Stadtverordneten für ange⸗ meſſen und bitten, der vorgeſchlagenen Erweiterung des Stadtverordneten⸗Beſchluſſes vom 20. Dezember 1905 zuzuſtimmen, ſowie die erforderlichen Wahlen vorzunehmen. Charlottenburg, den 11. Oktober 1906. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Dr. Maier. IX. E. 1011. Druckſache Nr. 387. Vorlage betr. Nachbewilligungen im Kapitel v des Etats für 1506. Urſchriftlich mit den Akten Fach 9 Nr. 20 Band 3 an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, 2 beſchließen: Folgende Etatsnummern des Ordinariums Kapitel V für 1906 werden in Höhe der bei den einzelnen Nummern angegebenen Beträge aus 4 Mitteln des Jahres 1906 ver⸗ ſtärkt: 1. O. v—3—4 Beſondere ärzt⸗ liche, wundärztliche und zahn⸗ ärztliche Hilfeleiſtungen. 700,— ℳ— 2. O. V—3—6 Entſendung in Walderholungsſtätten. . 10000,— „ 3. O. V 3—7 Unterbringung von Geiſteskranken. 5000,— „ Seite 15700,— Frage Übertrag 15700,— ℳ 4. O. V— 5—6 Zur Anlegung als Sparvermögen für Pflege⸗ kinder in Höhe der für ſie eingegangenen Beträge . .. 1337,93 „ 5. O. V—8—10/11 Arzneien und Verbandmittel (gegen⸗ ſeitig übertragbar). 1200,— „ Insgeſamt 18237,93 Einer ausführlichen Begründung bedarf vor allem die Nachbewilligung zu 2. Es iſt bereis in der Vorlage betr. Nachbewilligung für die Entſendung in Walderholungsſtätten für das Jahr 1905. — Druckſache Nr. 297 für 1905 — nachgewieſen worden, eine wie hervorragende Rolle bei den Mitteln zur Be⸗ kämpfung der Turberkuloſe die Entſendung von Er⸗ krankten in die in neuerer Zeit eingerichteten Walder⸗ holungsſtätten bildet, und wie namentlich bei Kindern durch eine rechtzeitige und ergiebige Verwendung dieſes Heilmittels der weiteren Ausdehnung der Er⸗ krankung wirkiam vorgebeugt werden kann. Es iſt bereits damals darauf hingewieſen worden. daß die von dem Vaterländiſchen Frauenverein eingerichteten Erholungsſtätten für Kinder in Weſtend eine immer weitere Ausdehnung erfahren haben. Die im Jahre 1905 beſtandenen 150 Plätze ſind im Frühjahr d. Is. auf 160 Plätze erweitert worden, es konnten aber tatſächlich täglich 180 200 Kinder draußen verpflegt werden, indem durch Errichtung von Zelten weitere Unterkunftsmöglichkeit geſchaffen wurde. Außerdem iſt in dieſem Jahr ein Verſuch damit gemacht worden, Kindern auch während der Nacht dort draußen Unterkunft zu gewähren, um zu verhüten, daß in den engen und ſchlecht gelüfteten Woh⸗ nungen der Erfolg des Aufenthalts draußen wieder beſeitigt wird, und es ſteht zu erwarten, daß bei weiterem Ausbau dieſer Einrichtung damit ein teil⸗ weiſer Erſatz für die beſonderen Kinder⸗Lungenheil⸗ ſtätten geſchaffen werden kann. Die Koſten für Tag⸗ und Nachtaufenthalt betragen 1 Mk, während für 9n Tagaufenthalt 60 Pf. an Unkoſten berechnet werden. Es iſt in der damaligen Vorlage vom 31. Auguſt 1905 ferner darauf hingewieſen worden, daß die Überweiſungen nicht wie bisher lediglich durch die Stadtärzte erfolgen, ſondern daß in jedem einzelnen Falle noch eine Art Obergutachten von dem ſtädti⸗ ſchen Vertrauensarzt für Tuberkuloſe, Dr. Becker, eingeholt werden muß, ſodaß ohne deſſen Zutun kein Kranker der Erholungsſtätte ſeitdem überwieſen worden iſt. Bei dieſer Entwicklung, die in dieſem Umfange bei der letztjährigen Etatsberatung nicht unbedingt vorauszuſehen war, hat nun eine derart umfangreiche Überweiſung, namentlich von Kindern, in die Er⸗ holungsſtätten ſtattgefunden, daß es ſich herausgeſtellt hat, daß die in den Etat eingeſetzten 13 000 ℳ nicht ausreichen. Es iſt bereits durch Anweiſung der Rechnung für die Kindererholungsſtätten für Auguſt die im Etat ſtehende Summe um 1197,10 ℳ übder⸗ ſchritten worden, und es iſt durch eine Berechnung des ungefähren Bedarfs feſtgeſtellt worden, daß bis zum Ablaufe des Etatsjahres bei den bisher erfolgten Überweiſungen und für den Fall, daß die Erholungs⸗ ſtätten wie im Vorjahre auch im Oktober noch ge⸗ öffnet ſein würden, mit einem vorausſichtlichen Mehr⸗ bedarf von zirka 11 000 ℳ zu rechnen ſein würde. Mittlerweile iſt von dem Vaterländiſchen Frauen⸗ verein die Erholungsſtätte für Kinder am 1. Oktober