— 128 — bereits eine Beihilfe von 200 ℳ gewährt worden. In dieſem Sommer hat ſie wiederum eine Kur in Liebenſtein gebrauchen müſſen. Fräulein Sommer iſt nach ihrer Angabe nicht in der Lage, die ihr ſeit Bewilligung der Unterſtützung infolge ihrer Krank⸗ heit weiter entſtandenen erheblichen Mehraufwendun⸗ gen aus eigenen Mitteln zu beſtreiten. Ihre Schweſter, die ſtädtiſche Lehrerin Gertrud Sommer, von der ſie bisher Unterſtützungen erhalten hatte, konnte ihr in dieſem Jahre keine Zuwendungen machen, da ſie ſelbſt lange Zeit krank war und zur Wiederherſtellung ihrer Geſundheit eine Erholungs⸗ reiſe machen mußte. Fräulein Sommer hat ſich da⸗ her erneut mit einem Unterſtützungsgeſuch an uns gewandt. In dieſem berechnet ſie die ihr im Jahre 1905 und 1906 entſtandenen beſonderen Ausgaben auf 373,50 ℳ. Hierzu kommt noch die Rechnung des Hausarztes für das laufende Jahr, die ſie noch nicht erhalten hat. Von der angegebenen Summe entfallen auf Arzthonorar im Jahre 1905 — 192,50 ℳ und auf den diesjährigen Kuraufenthalt in Lieben⸗ ſtein 120 ℳ. Durch Beläge ſind 259,90 ℳ nachge⸗ wieſen. Fräulein Sommer bezieht ein Gehalt von 1500 ℳ, Vermögen beſitzt ſie nicht. Für das Steuer⸗ jahr 1906 iſt ſie nach einem Einkommen von 1500 ℳ aus gewinnbringender Beſchäftigung zu 16 ℳ Ein⸗ kommenſteuer veranlagt. Mit unſerem Antrage folgen wir einem Be⸗ ſchluſſe der Schuldeputation. Charlottenburg, den 10. Oktober 1906. Der Magiſtrat. Matting Neufert. u. i. V. vII A 2 575. Druckſache Nr. 399. Vorlage betr. Einbürgerungsgeſuch. Urſchriftlich nebſt 2 Heften und 3 Anlagen an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Gegen die Einvürgerung des Studenten Lud⸗ wig Hornung werden Einwendungen nicht er⸗ hoben. Hornung iſt am 16. April 1884 zu Nieder⸗ Heiduck Kr. Beuthen in Preußen geboren, moſaiſcher Religion und beſitzt durch Abſtammung die öſterreichiſche Staatsangehörigkeit. Von ſeiner Geburt bis zum 10. Februar 1886 hat er ſich in Ober⸗Heiduck Kr. Beuthen, vom 10. Februar 1886 bis 19. Oktober 1887 in Oswiencien in Oſterreich und von da ab in Berlin aufgehalten. Seit dem 4. April 1890 wohnt er in Charlottenvurg, zur Zeit Wilmersdorfer Straße 40/41. Hornung iſt unverheiratet und wird von ſeinen Eltern unterhalten. Sein Vater, der Kaufmann Salomon Hornung, Wilmersdorfer Straße 40/41 iſt für 1906 mit 4284 ℳ— Einkommen zur Einkommenſtener und 25000 ℳ Ver⸗ mögen zur Ergänzungsſteuer veranlagt. Als Gründe für die Einbürgerung führt Hornung an, daß er Student der Rechte ſei und kurz vor dem Referendarexamen ſtehe. Dem Antrage ſtehen diesſeits keine Bedenken entgegen. Die im Jahre 1897 und 1905 von dem Vater des Hornung vorgelegten Geſuche um ſeine und ſeiner Fa⸗ milie Einbürgerung ſind von dem Herrn Polizei⸗ präfidenten in Berün abgeleynt worden, obgleich von den ſtädtiſchen Körperſchaften keine Bedenken erhoben worden find. Charlottenb urg, den 22. September 1906. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Scholtz. IIIa. 1256. Druckſache Nr. 400. Vorlage betr. Einbürgerungsgeſuch. Urſchriftlich mit 1 Heft und 1 Anlage an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Gegen die Einbürgerung des Prokuriſten Karl Schmidt nebſt Ehefrau werden Einwendungen nicht erhoben. Der Prokuriſt Karl Schmidt iſt am 22. Juni 1865 zu Arensburg auf der Inſel Oſel im Staate Rußland geboren, evangeliſcher Religion, und zur Zeit ohne Staatsangehöriakeit. Von ſeiner Geburt bis zum Jahre 1890 hat er ſeinen Wohnſitz in Dorpat in Rußland gehabt und iſt in den Jahren 1890 bis 1892 zeitweiſe auf Reiſen geweſen. Von 1892 bis 1900 hat er ſich in Berlin aufgehalten, ſeit 1900 wohnt er in Charlotten⸗ burg, zur Zeit Leibniz Straße 93. Schmidt iſt kinderlos verheiratet. Er iſt Pro⸗ kuriſt bei der Preußiſchen Hypotheken⸗Aktienbank zu Berlin. Für 1906 iſt er nach einem Einkommen von 9494 ℳ und einem Vermögen von 60 200 ℳ zur Steuer veranlagt. Zur Begründung ſeines Geſuches führt Schmidt an, daß ſeine Frau eine Deutſche iſt und, da er ſich in Deutſchland eine geſicherte Exiſtenz geſchaffen hat, er dauernd hier zu bleiben gedenkt. Dem Antrage ſtehen Bedenken nicht entgegen. Charlottenburg, den 27. September 1906. Der Magiſtrat. Matting Scholtz. u. i. V. IIIa 1501. Druckſache Nr. 401. Vorlage betr. Einbürgerungsgeſuch. Urſchrif tlich nebſt 1 Heft und 2 Anlagen an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Gegen die Einbürgerung des Buchhalters Heinrich Bröckl nebſt Familie werden Einwen⸗ dungen nicht erhoben. Der Buchhalter Heimich Bröckl iſt am 14. Mai 1861 zu Karlsbad im Staate Oeſterreich geboren, katholiſcher Konfeſſion und beſitzt durch Abſtammung die öſterreichiſche Staatsangehörigkeit. Von ſeiner Geburt dis zum Jahre 1875 hat er ſich in ſeinem Geburtsorte aufgehalten, von Oſtern 1875 bis Oſtern 1877 beſuchte er das Gymnaſium in Komotau i. B. und von da ab bis Oſtern 1879 das Gymnaſium in Wien, ſodann wohnte er bis zum Februar 1880 in Agram und von Anfang März 1880 bis Ende September 1892 in Berlin. Seit dem 31. Oktober 1892 wohnt er in Charlottenburg, z. 3. Wilmersdorfer Straße 108. Bröckl iſt verneiratet und Vater von 3 Kindern im Alter von 13, 11 und 8 Jahren. Seinen und ſeiner Familie Unterhalt erwirbt er als Buchhalter bei dem Dental⸗Depot der Firma C. Ash u. Sons, Berlin, Jägerſtraße 9. Sein Einkommen beträgt angeblich jährlich 3400 ℳ,