—— 479 — auch beſitzt er ein Vermögen von 5500 ℳ. Für 1906 iſt er mit einem Einkommen von 3029 ℳ unter Gewährung einer Ermäßigung um 1 Stufe zu 52 ℳ Staatseinkommenſteuer veranlagt. Zur Begründung des Geſuches führt Bröckl an, daß er bereits ſeit 26 Jahren in Preußen anſäſſig ſei, hier eine Lebensſtellung errungen habe und niemals nach Oſterreich zurückkehren will. Auch ſei es ſein Wunſch, daß ſeine beiden Söhne in Preußen ihrer Militärpflicht genügen. Dem Antrage ſtehen diesſeits keine Bedenken gegenüber. Charlottenburg, den 27. September 1906. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Scholtz. Druckſache Nr. 402. Vorlage betr. Einbürgerungsgeſuch. Urſchriftlich mit 1 Heft und 1 Anlage an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Gegen die Einbürgerung des Tapezierers Rudolf Grill nebſt Familie werden Einwendungen nicht erhoben. Der Tapezierer Rudolf Grill iſt am 4. Oktober 1873 zu Troppau in Oſterreich geboren, evangeliſcher Religion und beſitzt durch Abſtammung die öſter⸗ reichiſche Staatsangehörigkeit. Von ſeiner Geburt bis zum Jahre 1892 hat er ſich mit kurzer Unterbrechung in Troppau in Oſterreich, und in den Jahren 1892 bis 1903 ab⸗ wechſelnd in Berlin, Hamburg, Krakau und Troppau aufgehalten. Seit dem 17. Auguſt 1903 wohnt er in Charlottenburg, zur Zeit Friedberg Straße 32. Grill iſt verheiratet und Vater von einem Kinde im Alter von 8 Monaten. Er erwirbt ſeinen und ſeiner Familie Unterhalt als Tapezierer und Dekorateur bei der Firma Hermann Gerſon, Berlin, Werderſcher Markt. Für 1906 iſt er nach einem Einkommen von 1200 ℳ zu 9 ℳ Einkommenſteuer veranlagt. Zur Begründung ſeines Geſuches führt Grill an, daß ſeine Frau eine Deutſche iſt und er in Deutſchland dauernd bleiben will. Dem Antrage ſtehen diesſeits Bedenken nicht entgegen. Charlottenburg, den 27. September 1906. Der Mag iſtrat. Matting. Scholtz. Druckſache Nr. 403. Vorlage betr. Einbürgerungsgeſuch. Urſchriftlich mit 1 Heft und 2 Anlagen an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Gegen die Einbürgerung des Privatgelehrten Moritz von Komorowicz nebſt Ehefrau als preußiſche Staatsangehörige werden Einwendun⸗ gen nicht erhoben. Der Privatgelehrte von Komorowicz iſt am 21. Juli 1881 zu Kiew in Rußland geboren, katho⸗ liſcher Religion und befitzt durch Abſtammung die ruſſiſche Staatsangehörigkeit. Von ſeiner Geburt bis zu ſeinem 16. Lebens⸗ jahre hat er ſich in Kiew und Petersburg, in den Jahren 1896 bis 1904 abwechſelnd in Chyrow (Galizien), Minsk (Rußland), München, Blankenburg IIIa 1590. IIIa 1587. und Norderney aufgehalten. Seit dem 16. Sep⸗ tember 1905 wohnt er in Charlottenburg, z. 3. Schlüterſtraße 26. von Komorowicz iſt kinderlos verheiratet. Er ſtudiert an der Univerſität Berlin Naturwiſſenſchaften. Für 1906 iſt er nach einem Einkommen aus Kapital⸗Vermögen von 8155 ℳ und einem Kapital⸗ vermögen von 212 500 ℳ zur Steuer veranlagt. Zur Begründung ſeines Geſuches führt von Komorowicz an, daß er ſich in Deutſchland voll⸗ ſtändig der wiſſenſchaftlichen Laufbahn gewidmet hat und dauernd hier zu bleiben gedenkt. Dem Antrage ſtehen diesſeits Bedenken nicht entgegen. Charlottenburg, den 4. Oktober 1906. Der Magiſtrat. Matting. Scholtz. III a. 1167. ————— —— Druckſache Nr. 404. Vorlage betr. Einbürgerungsgeſuch. Urſchriftlich mit 2 Heften und 2 Anlagen an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Gegen die Einbürgerung des herrſchaftlichen Dieners Emil Hrdlicka werden Einwendungen nicht erhoben. Der herrſchaftliche Diener Emil Hrdlicka iſt am 16. Februar 1887 zu Treptow a. T. in Preußen gevoren, evangeliſcher Religion und beſitzt durch Ab⸗ ſtammung die öſterreichiſche Staatsangehörigkeit. Von ſeiner Geburt bis zum Jahre 1901 hat er ſich in Treptow a. T., in den Jahren 1901 bis 1906 abwechſelnd in Paſewalk, Berlin, Grabow i. M., Hamburg, Rixdorf und Charlottenburg aufgehalten. Seit dem 10. April d. I. wohnt er hier, z. 3. Augs⸗ burger Str. 34 bei Ließner. Hrdlika iſt unverheiratet und als herrſchaftlicher Diener tätig. Sein Einkommen beläuft ſich auf 88 Mk. monatlich neben teilweiſe freier Station. Für 1906 ſchwebt die Veranlagung zur Steuer. Zur Begründung ſeines Geſuches führt Hrdlicka an, daß er in Preußen geboren iſt und deshalb ſeiner Militärpflicht hier genügen möchte. Auch gedenkt er dauernd in Deutſchland zu bleiben. Dem Antrage ſtehen Bedenken nicht entgegen. Charlottenburg, den 4. Oktober 1906. Der Magiſtrat. Matting. Scholtz. IIIa. 1588. Druckſache Nr. 405. Vorlage betr. Wahl von 4 Mitgliedern der Grundeigentumsdeputation. Urſchriftlich mit Akten Fach 2 Nr. 9 an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, vier Mitglieder der Grundeigentums⸗Deputation für die Wahlzeit vom 1. Jannar 1907 bis 31. Dezember 1912 zu wählen. Jufolge Ablaufs der Wahlzeit ſcheiden Ende dieſes Jahres die Herren Stadtverordneten Vogel, Mittag, Rackwitz, Gredy aus der Grundeigentums⸗ Deputation aus. Die Neuzuwählenden müſſen Stadtverordnete ſein. Charlottenburg, den 5. Oktober 1906. Der Magiſtrat. Matting u. i. V III b. 1133.