Eiſengehaltes im Schwimmbaſſin und damit eine Trübung des Waſſers zur Folge hatte Da dieſer Zuſtand von den Badegäſten ſehr unangenehm empfunden wird und auch auf die Frequenz der Anſtalt ſchon nachteilig eingewirkt hat, ſo iſt die Beſchaffung einer modernen Enteiſenungs⸗ anlage dringend notwendig. 2 Vergleichende Betriebskoſtenberechnungen haben ergeben, daß die Selbſtkoſten des aus den eigenen Brunnen der Volksbadeanſtalt geförderten und durch die neue Anlage gereinigten Waſſers niedriger bleiben als die Selbſtkoſten des Waſſers aus den ſtädtiſchen Waſſerwerken. Wir folgen mit der Vorlage einem Antrage der Deputation für Geſundheitspflege. Charlottenburg, den 8. November 1906. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Dr. Waldſchmidt. IIIa. 1688. Druckſache Nr. 433. Antrag. Die Unerzeichneren beantragen, den Magiſtrat zu erſuchen: a) für Anlage eines Verbrennungsofens, b) für Anlage einer Gemeindenrnenhalle mit Ge⸗ dächtniskapellen für die verſchiedenen Kon⸗ feſſionen, gegebenenfalls unter der Erde in zentraler Lage der Stadt die geeigneten Schritte zu tun. Charlottenburg, den 17. Oktober 1906. Stadthagen, Jachmann, Roſenberg, Sachs, Döbler, Blanck. St. V. 258. Druckſache Nr. 436. Vorlage betr Verſtärkung der Mittel für Säuglingsfürſorge. Urſchriftlich mit den Akten Fach 17 Nr. 17 III an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: a) Der Abſchnitt § des Ord. Kap. XIV für 1906 (Säuglingsfürſorge) wird um 19 989,60 ℳ, b) der Abſchnitt 11 des Ord. Kap. XIV für 1906 (Einmalige Ausgaben zur Einrichtung von zwei Milchküchen uſw.) wird um 197 ℳ verſtärkt. c) Der Geſamtbetrag von 20 186,60 ℳ iſt dem Dispoſitionsfonds zu entnehmen. Die Frage der Herabminderung der Säuglingsſterb⸗ lichkeit gehört neben der der Bekämpfung der Tuber⸗ kuloſe und des Alkoholismus zu den brennendſten auf dem Gebiete der ſozialen Hygiene. Aus dieſer Erlenntnis heraus wurden zufolge dortiger Anregung vom 26. Oktober 1904 vom 15. Juni 1905 ab vier Säuglingsfürſorgeſtellen im Stadtgebiet errichtet und je 2 dieſer Stellen dem Vaterländiſchen Frauen⸗ Verein und dem Eliſabeth⸗Frauen⸗Verein zur Ver⸗ waltung übertragen Einrichtung und Betrieb haben im Rechnungsjahre 1905 20488,32 ℳ gekoſtet. Im Etat für 1906 ſind zum Betriebe der Fürſorge⸗ ſtellen und zur Gewährung von Beihilfen an Schwangere und ſtillende Mütter zuſammen 44000 ℳ vorgeſehen. Die biernach für das 1. Halbjahr zur Verfügung ſtehenden Mittel von 22000 ℳ ſind bis 509 Ende September d. I. bereits um. 5702,72 überſchritten. Bis zum Schluſſe des Rechnungsjahres ſind noh 36 286,88 „ erforderlich krgibt . z I41989,50 d. Zur Verfügung ſtehen noch. 22 000,— „ ſodaß wir um eine Nachbewilligung von 19989,60 2 bitten müſſen. Dieſer Betrag ſetzt ſich zuſammen: 2) für Milchbedarf 10080,— ℳ b) Honorar für 4 Schweſtern 200,— „ c) Mieten für 4 Stellen 1544,60 „ d) Druchachen 1100,— „ e) Sonſtige Koſten für Heizung, Be⸗ leuchtung, Reinigung und dergl. 1100— ⸗ 1) Herſtellung trinkfertiger Portionen 575,— g) Insgemeinn 1390,— „ ) Beihilfen an ſtillende Mütter 4000,— „ Auf Grund der kurzen Erfahrung im Rech⸗ nungsjahre 1905 ließ ſich nicht mit Sicherheit vor⸗ ausſehen, wie ſich der Betrieb in den Säuglingsfür⸗ ſorgeſtellen im laufenden Rechnungsjahre geſtalten würde. Die für dieſen Zweck im Etat für 1906 ausgeworfenen Mittel beruhen faſt ausſchließlich auf Annahmen und ſo mußte das laufende Rechnungs⸗ jahr auf dem Gebiete der Säuglingsflege von vorn⸗ herein als ein Verſuchsjahr angeſehen werden. Die einzelnen Überfchreitungen werden wie folgt begründet: Zu a Milchbedarf. Die paſteuriſierte Milch koſtet im Einkauf 28 5 pro Liter und wird an Unbemittelte unentgeltlich, fonſt gegen Bezahlung abgegeben. Die Koſten für die unentgeltlich abgegebene Milch werden von der Stadt voll getragen, während die Vereine für jeden gegen Bezahlung abgegebenen Liter einen Zuſchuß von 10 erhalten. Bei Aufſtellung des diesjährigen Etats wurde auf einen Jahresbedarf von 70 000 Litern gerechnet. In den Monaten April bis September d. I. ſind aber bereits 63 912 Liter Milch verabfolgt und zwar 69 % gegen Bezahlung und 31 % unentgeltlich. Ferner wurden 4320 Liter rohe Milch zur Herſtellung trinkfertiger Portionen verwendet. Es ſind in Für⸗ ſorge geweſen: im April 411 Kinder im Mai 559 „ im Juni 680 „ im Juli 775 „ im Auguſt 884. „ im September 928 „ zuſammen 4237 Kinder. Der Mehrverbrauch an Milch rechtfertigt ſich hiernach lediglich durch die geſteigerte Inanſpruchnahme der Fürſorgeſtellen. Wir haben feſtgeſtellt. daß der Be⸗ trieb im Oktober noch ſtärker war wie im September und iſt daher nicht anzunehmen, daß die Inanſpruch⸗ nahme der Fürſorgeſtellen im Winter zurückgehen wird. Zu b Honorar der Schweſtern. Es find 4 Schweſtern — für jede Stelle eine — angeſtellt. Jede Schweſter erhält monatlich 100 I. Da den Schweſtern ein Erholungsurlaub gewährt werden muß und wir die Koſten der Vertretung zu tragen haben, ſo werden bis zum Schlufſe des Rech⸗ nungsjahres für dieſen Zweck noch 200 ℳ gegen das Etatsſoll mehr erforderlich ſein. Zu c) Mieten. Im Etat für 1906 ſind 3350 ℳ vorgeſehen und zwar: