— 537 — Vorlage vom 29. Auguſt 1905 IX A 1031 — Druckſache Nr. 316 — und den Stadtverordneten⸗ beſchluß vom 6. September 1905. Wir glauben nicht, daß bei der Durchführung des Enteignungs⸗ verfahrens der Einheitsſatz für das am herabgeſetzt werden wird. Der vorliegenden beſonderen Vorlage und der beſonderen Bewilligung der Mittel bedarf es auch hier, weil von den von uns vertragsmäßig zu über⸗ nehmenden Koſten der Verbreiterung des Bahnhofes Jungfernheide, entgegen unſerer Vorlage vom 17. November 1904 — Druckſache Nr. 464 — nur der bar zu leiſtende Zuſchuß von 50000 ℳ in den Etat für 1905 aufgenommen worden iſt. Wir erſuchen, unſerem Antrage, mit dem wir uns in Übereinſtimmung mit der Tiefbau⸗Deputation befinden, zu entſprechen. Wegen der zur Veräußerung der Wegeparzellen an Straße 6 nachzuſuchenden Ge⸗ nehmigung des Bezirksausſchuſſes wird erſucht, in dem Beſchluſſe anzugeben, mit welcher Mehrheit er zuſtande gekommen iſt. Charlottenburg, den 27. November 1906. Der Magiſtrat Matting Dr. Maier. 1. B. IXN A. 2137. Nummer 806 des Urkundenverzeichniſſes der Stadt Charlottenburg. Verhandelt zu Charlottenburg. den 7. November des Jahres eimauſendneunhundert und ſechs. 0 Vor mir, dem unterzeichneten Magiſtratsaſſeſſor Dr. jur. Martin Landsberger aus Charlottenburg, welcher gemäß Artikel 12 § 2 Ausführungsgeſetzes zum Bürgerlichen Geſetzbuche vom 20. September 1899 dazu beſtimmt iſt, ſolche Verträge zwiſchen der Stadt⸗ gemeinde Charlottenburg und Dritten zu beurkunden, durch die ſich der eine Teil zur IIbertragung des Eigentums an einem in Preußen liegenden Grund⸗ ſtücke verpflichtet, erſchienen heute: 1. für die Stadtgemeinde Charlottenburg von Perſon bekannt und geſchäftsfähig der Magiſtrats⸗ ſekretär Ernſt Götze von hier unter Berufung auf die Vollmacht des Magiſtrats vom 17. März 1900. Derſelbe ſchickte voraus, daß er ſeine Er⸗ klärungen nur unter Vorbehalt der Genehmigung durch den Magiftrat, die Stadtverordneten⸗Ver⸗ e ſowie den Bezirksausſchuß in Potsdam abgebe. 2. Herr Kaufmann Hugo Bloch wohnhaft in Berlin, Markgrafen Straße 52 als alleiniger Geſchäftsführer der Charlottenburger Grund⸗ ſtücksgeſellſchaft mit beſchränkter Haftung, unter Bezugnahme auf den in den Akten „Horſtweg“ befindlichen Handelsregiſterauszug, handelnd für dieſe Geſellſchaft. Der Erſchienene zu 2 iſt geſchäftsfähig und von Verſon bekannt. Die Erſchienenen ſchloſſen folgenden Vertrag vorbehaltlich der Genehmigung durch den Magiſtrat, die Stadtverordneten⸗Verſammlung in Charlottenburg und den Bezirksausſchuß in Potsdam: 4. Die Charlottenburger Grundſtücksgeſellſchaft mit oeſchränkter Haftung mit dem Sitze in Berlin W. 56, Markgrafen Straße Nr. 52 iſt Eigentümerin des zu Charlottenburg am Ringbahnhof Jungfernheide be⸗ legenen, im Grundbuche von der Stadt Charlottenburg Band 141 Blatt Nr. 5046 verzeichneten Grundſtücks. Von dieſem Grundſtück verkauft ſie zwecks Erweiterung des Bahnhofes Jungfernheide zu einer Vorortſtation die auf den angehefteten Lageplan näher bezeichnete, am ſüdlichen Bahndamm entlang führende Parzelle 888/100, Kartenblatt 10, von 96 dm Größe an die Stadtgemeinde Charlottenburg. § 2. Der Kaufpreis beträgt 20 M., wörtlich: zwanzig Mark, für jedes am, mithin im ganzen (20.96)⸗ 1920 M., wörtlich: eintauſendneunhundertundzwanzig Mark. § 3. Die Stadtgemeinde Charlottenburg übereignet der Charlottenburger Grundſtücksgeſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung die an Straße 6—VI—2 belegenen Wegeparzellen 2026¾11 und 2027/11 von 67 und 25 zuſammen 92 am Größe für den Preis von 40 M., wörtlich: vierzig Mark für jedes am, alſo im ganzen (4042) — 3680 M., wörtlich: Dreitauſendſechs⸗ hundertundachtzig Mark. § 4. Die gegenſeitige Auflaſſung der Parzellen 888/100 (§ 1) und 2026/11 und 2027/1 (§ 3) hat binnen 8 Wochen nach Genehmigung des Vertrages durch den Magiſtrat und die Stadtverordneten⸗Ver⸗ ſammlung ſowie den Bezirksausſchuß in Potsdam ſchulden⸗ und laſtenfrei zu erfolgen. § 5. Der Differenzbetrag zwiſchen den beiden Kauf⸗ preiſen von 1920 M. (§ 2) und 3680 M. (§ 3) iſt mit 1760 M., wörtlich: fiebenzehnhundertundſechzig Mark von der Charlottenburger Grundſtücksgeſellſchaft mit beſchränkter Haftung am Tage vor der Auflaſſung der drei Parzellen an die Stadthauptkaſſe hier zu zahlen. § 6. Die UIbergabe der drei Parzellen hat binnen 2 Wochen nach der Auflaſſung miets⸗ und pachtfrei zu erfolgen. § 7. Die Koſten und Stempel der Auflaſſung und des Vertrages, ſowie die etwaige Umſatzſteuer, trägt die Stadtgemeinde. § 8. Die Wirkſamkeit dieſes Vertrages iſt abhängig von der Genehmigung durch den Magiſtrat und die Stadwerordneten Verſammlung und bezüglich der Parzellen 2026/11 und 2027/1 (§ 3) durch den Bezirksausſchuß in Potsdam. Wird die Genehmigung der Stadtverordneten⸗Verſammlung nicht bis zum 10. Januar 1906 erteilt und der Charlottenburger Grundſtücksgeſellſchaft mit beſchränkter Haftung mit⸗ geteilt, ſo kann keine der Parteien aus dieſem Ab⸗ kommen irgend welche Rechte herleiten. Für die Genehmigung des Bezirksausſchuſſes wird eine Friſt bis zum 15. März 1907 feſtgeſetzt. Vorſtehende Verhandlung iſt den Erſchienenen in Gegenwart der unterfertigten Urkundsperſon vor⸗ geleſen, von denſelben genehmigt und, wie folgt, eigenhändig unterſchrieben. Hugo Bloch. Ernſt Götze. Dr. jur. Martin Landsberger, Magiſtrats⸗Aſſeſſor, Urkundsperſon der Stadtgemeinde Charlottenburg.