2. Der mit der Berlin-Anhaltiſchen Maſchinenbau⸗ Aktiengeſellſchaft abgeſchloſſene Urkundsvertrag vom 13. Rovember 1906 Nr. 809 des Urkundenverzeichniſſes — wird genehmigt. Die nördliche Fluchtlinie der Kaiſerin Auguſta⸗ Allee zeigt nach dem beſtehenden Bebanungsplan etwa 12 m weſtlich der Reuchlinſtraße einen Knick. Aus Anlaß der Errichtung eines neuen großen Fabrik⸗ gebäudes in der Front an der Kaiſerin Auguſta⸗Allee hat ſich bei näherer Prüfung ergeben, daß dieſer Knick nicht nur unzweckmäßig, ſondern auch unſchön auf die Bebauung einwirken würde. At 22 Die Eigentümerin des angrenzenden Grundſtücks. die Berlin⸗Anhaltiſche Maſchinenbau⸗Aktiengeſellſchaft, hat ſich mit einer geradlinigen Durchführung der Fluchtlinie einverſtanden erklärt. Um eine Ein⸗ ſchränkung der Straßenfläche zu verhüten, iſt die neue Fluchtlinie ſo feſtgelegt, daß die für Bauzwecke in Anſpruch genommene jetzige Straßenlandfläche den⸗ ſelben Flächeninhalt hat, wie die zum künftigen Straßenland beſtimmte jetzige Baufläche (vergl. den Fluchtlinienplan). Der durch die Anderung veranlaßte Flächen⸗ austauſch ſoll nach Maßgabe des unten abgedruckten Vertrages erfolgen. Koſten entſtehen danach der Siadt⸗ gemeinde aus dem Eigentumswechſel nicht, da die auszutauſchenden Flächen von gleicher Größe und gleichem Werte ſind. Die Vertragsbeſtimmungen recht⸗ fertigen ſich ſämtlich aus dem Umſtande, daß die in Rede ſtehende Fluchtlinienänderung vornehmlich im öffemlichen Intereſſe erwünſcht iſt. Mit unſeren Anträgen folgen wir einem Be⸗ ſchluſſe der Tiefbau⸗Deputation. Wir bitten, in dem Beſchluß zum Ausdruck zu bringen, mit welcher Menrheit er zuſtande ge⸗ kommen iſt. Charlottenburg, den 22. Januar 1907. 2 Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Bredtſchneider. Dr. Maier. IXE 43. Urkundenverzeichniſſes der Stadt Charlottenburg. Verhandelt zu Charlottenburg, den 13. November des Jahres eintauſendneunhundertundſechs. Vor mir, dem unterzeichneten Magiſtrats⸗Aſſeſſor Nr. 809 des r jur. Martin Landsberger aus Charlottenburg. welcher gemäß Artikel 12 § 2 Ausführungsgeſetzes zum Bürgerlichen Geſetzbuche vom 20. September 1899 dazu beſtimmt iſt, ſolche Verträge zwiſchen der Stadt⸗ gemeinde Charlottenburg und Dritten zu beurkunden, durch die ſich der eine Teil zur Übertragung des Eigentums an einem in Preußen liegenden Grund⸗ ſtücke verpflichtet, erſchienen heute: 1. für die Stadtgemeinde Charlottenbur Perſon bekannt und geſchäftsfähig der Magiſtrats⸗ ſekretär Otto Brabant von hier, unter Be⸗ rufunn auf die Vollmacht des Magiſtrats vom 29. März 1901. Dorſelbe ſchickte voraus, daß er ſeine Erklärungen nur unter Vorbehalt der Genehmigung durch den Magiſtrat und die Stadtwerordneten⸗ verſammlung ſowie den Bezirksausſchuß ab⸗ 5 gebe. 222 2. Der Direktor und ſtellvertretendes Vorſtands⸗ mitglied der Berlin⸗Anhaltiſchen Maſchinenbau⸗ Aktiengeſellſchaft Herr Fritz Grumbacher, wohn⸗ haft in Charlottenburg, Savignyplatz 6, handelnd auf Grund anliegender Vollmacht für die Berlin⸗Anhaltiſche Maſchinenbau⸗Aktien⸗ Geſellſchaft, Handels⸗ Regiſter Ausgzug vom 60 von 13. Juni 1906 zur Abſchriftentnahme über⸗ reichend. 2 3rn Der Erſchienene zu 2 iſt geſchäftsfähig und von Perſon bekannt. 8 E .—— Die Erſchienenen 1 0 folgenden Vertrag: Die Berlin⸗Anhaltiſche Maſchinenbau⸗Aktien⸗ geſellſchaft hat bei der Polizeibehörde ein Baugeſuch für ein Werkſtattgebäude auf dem hierſelbſt befind⸗ lichen Grundſtück 14. Auguſta⸗Allee Nr. 26/27, Ecke Reuchlin Straße Nr. 10/17, Ecke Hutten Straße Nr. 25“/31, verzeichnet im Grundbuch von Charlottenburg⸗Berlin, Band 1⅜00 Bl. 5/239 und im Grundbuch von Charlottenburg Band 40 Bl. 1803, Band 101 Bl. 3844, Band 166 Bl. 5789, vor⸗ gelegt. Dieſes Baugeſuch iſt ſeitens der Polizei⸗ behörde dem Magiſtrat zur Außerung zugeſandt worden. Im Intereſſe der beſſeren Faſſadenausbildung der Frontwand an der Kaiſerin Auguſta⸗Allee ſoll die nördliche Fluchtlinie dieſer Straße, wie auf an⸗ geheftetem Lageplan rot gekennzeichnet, verlegt werden. 2 Durch die Verſchiebung der Fluchtlinie wird ein Teil des bisherigen Straßenlandes — a be a — Bauland und ein Teil des bisherigen Baulandes — dec — Straßenland. Beide Teile ſind genau gleich groß. Die nutzbare Fläche des Baugrundſtücks bleibt alſo durch die Fluchtlinienverlegung unver⸗ ändert. Um die Außerung des Magiſtrats zu beſchleunigen, verpflichtet ſich der Erſchienene zu 2 namens und in Vollmacht der Verlin⸗ Anhaltiſchen Maſchinenbau⸗Aktiengeſellſchaft, die von dem ge⸗ nannien Grundſtück nach Maßgabe des hier an⸗ gehefteten Lageplans in die Kaiſerin Auguſta⸗Allee fallende Fläche ⸗d e e unbebaut liegen zu laſſen und unmittelbar im Anſchluß an die vollzogene förmliche Anderung der Fluchtlinie unentgeltlich, pfand⸗ und laſtenfrei an die Stadtgemeinde aufzulaſſen. 3 Als Gegenleiſtung übernimmt die Stadtgemeinde Charlottenburg der Berlin⸗Anhaltiſchen Maſchinenbau⸗ Aktiengeſellſchaft gegenüber folgende Verpflichtungen: a. Im Anſchluß an die vollzogene förmliche Aen⸗ derung der Fluchtlinie die zu Bauland gewordene Straßenlandfläche a b a unentgeltlich, pfand⸗ und laſtenfrei an die Berlin⸗Anhaltiſche Maſchinen⸗ bau⸗Akliengeſellſchaft aufzulaſſen, b. das Kataſtermaterial für das ſeitens der Verlin⸗ Anhattiſchen⸗Maſchinenbau⸗Akliengeſellſchaft an die Stadtgemeinde Cyarlottenburg aufzulaſſende Bauland auf Koſten der letzteren zu beſchaffen, C. die als Straßenland auszuſondernde Fläche auf ihre Koſten bürgerſteigmäßig befeſtigen zu laſſen. 4 Es findet ſomit nur ein Austauſch der bezüglichen Flächen ſtatt. Die Parteien erkennen an, daß die auszutauſchenden Flächen von gleichem Werte ſind, und die Auszahlung einer Entſchädigung nicht ſtatt⸗ findet. Der Wert der auszutauſchenden Flächen wird auf 6 ℳ pro qm feſtgeſetzt. 5 Die Auflaſſung hat innerhalb zwei Monaten nach förmlicher Feſtſetzung des Fluchtlinienplanes und Ein⸗ gang der Genehmigung des Bezirksausſchuſſes zu erfolgen. „ § 6. — 1.5 Die Stadtgemeinde verpflichtet ſich, zur Erteilung der bei IX B 2817 nachgeſuchten Bauerlaubnis ſich der Polizeibehörde gegenüber zuſtimmend zu äußern, nachdem dieſes Vertragsabkommen von der Berlin⸗ Anhaltiſchen Maſchinenbau „Akliengeſellſchaft voll⸗ zogen mmw.,