61 Die Koſten dieſes Vertrages, ſowie der Auf⸗ laſſung und die etwaige Umſatzſteuer tragen die Parteien je zur Hälfte. Die Stempelkoſten trägt die Berlin⸗Anhaltiſche Maſchinenbau⸗Aktiengeſellſchaft. Vorſtehende Verhandlung iſt den Erſchienenen in Gegenwart der unterfertigten Urkundsperſon vor⸗ geleſen, von denſelben genehmigt und wie folgt eigenhändig unterſchrieben: Fritz Grumbacher. Otto Brabant. Or. jur. Martin Landsberger, Magiſtrats⸗Aſſeſſor, Urkundsperſon der Stadtgemeinde Charlottenburg. Druckſache Nr. 54. Vorlage betr. Verſtärkung von Etatsnummern 2 des Ord. Kapitel V für 1906. Urſchriftlich mit den Akten Fach 9 Nr. 20 Band 3 an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Folgende Etatsnummern des Ord. Kapitel v für 1906 werden in Höhe der bei den einzelnen Nummern angegebenen Beträge aus laufenden Mitteln des Jahres 1906 verſtärkt: 1. Ord. v 1—22 Pflegegelder für Kinder in Anſtalten 1—2b desgl. in Familienver⸗ 2000 ℳ pflegung in Charlotten⸗ Bta . . 7000 „ 2. Ord. V 3—52 Arzneien pp. 500 „ 3— 20 Mrilc)h) „ „ „ 3000 „, 3. Ord. v 3—9 Unterbringung von un⸗ heilbaren Lungen⸗ kranken in Anſtalten. 3500 „ 4. Ord. v 6—3 Inſtandhaltung der Fa⸗ milienhäuſer Iaoo „ insgeſamt 20 300 ℳ Zur näheren Begründung dieſer Nachforderungen führen wir folgendes an: Zu 1: Bei den gegenſeitig übertragbaren Po⸗ ſitionen Abſchn. 1 2a—2e ſind nach der von uns aufgeſtellten Überſicht vom 20. Januar 1907 zwar noch vorhanden rund 15 000 ℳ, es läßt ſich bei dieſen Poſitionen aber ſchon jetzt ein Mehrbedarf in der angeforderten Höhe mit Gewißheit feſtſtellen. Der Mehrverbrauch von Mitteln für die Verpflegung von Kindern in Anſtalten iſt namentlich durch zwei Umſtände veranlaßt: einmal dadurch, daß das Kura⸗ torium des Waiſenhauſes Luiſen⸗Andenken aus Anlaß der Erhöhung der Aufnahmefähigkeit der Stiftung von 25 auf 50 Kinder mangels der zur vollen Deckung des Betriebes in dieſem erweiterten Umfange erforder⸗ lichen Mittel beſchloſſen hat, für alle vom 1. April 1906 ab aufzunehmenden Kinder bis auf weiteres ein monatliches Pflegegeld von 20 ℳ zu erheben. Von den im Jahre 1906 im Waiſenhauſe untergebracht geweſenen insgeſamt 30 Kindern wird daher für die im Laufe des Jahres dorthin gegebenen fünf Kinder das verlangte Pflegegeld bezahlt, wodurch allein rund 1000 ℳ in 2— gekommen ſind: ferner dadurch, daß zur Entlaſtung der Kinderſtation im Bürger⸗ Kindern von dem Angebot des Vorſtandes der Prinz⸗ Karl⸗Stiftung erheblicher Gebrauch gemacht iſt, ſolche Knaben gegen ein monatliches Entgeld von 30 ℳ vorübergehend in die Stiftung auf nehmen. In derartiger Zwiſchenpflege befinden ſich durch⸗ mue don 10er ſſe chee 52. für Knaben im on über ſechs en Pflegeſtellen nur ſehr ſchwer erhältlich ünd, kann bei lange andauernder Notwendigkeit der Verpflegung (z. B. ſchwere Er⸗ hauſe von nur vorübergehend unterzubringenden krankung der Mutter) eine eventuelle Verbilligung nur dadurch herbeigeführt werden, daß die Knaben endgültig als Zöglinge in die Stiftung aufgenommen werden, wodurch monatlich nur 20 ℳ Koſten er⸗ wachſen, andererſeits aber die Zahlung des Kleider⸗ geldes mit 30 ℳ notwendig wird. Nach den bis⸗ herigen Zu⸗ und Abgängen iſt noch mit einem Mehrbedarf von rund 2000 ℳ. bei Poſ. 2a zu rechnen. 6 Bei 2b, Pflegegelder für Kinder in Familien⸗ pflege in Charlottenburg, ſind monatlich rund 7300 ℳ erforderlich, ſodaß noch ungefähr 21 900 ℳ bis zum Jahresſchluß benötigt werden. Bei dem Beſtande an noch verfügbaren Mitteln zu 2a bis 2e von rund 15 000 ℳ iſt alſo ein Mehr von ca. 7000 ℳ er⸗ forderlich. Der Mehrbedarf erklärt ſich vor allem dadurch, daß durch einen Beſchluß der Deputation für die Waiſenpflege das Pflegegeld für die Kinder im erſten Lebensjahre ſeit dem 1. Auguſt 1906 von 21 auf 25 ℳ heraufgeſetzt worden iſt; außerdem aber durch das ſtarke Wachstum gerade der ärmeren Bevölkerung. Zu 2: Ganz ähnlich verhält es ſich mit den ebenfalls gegenſeitig übertragbaren Poſitionen Ab⸗ ſchnitt 3, 5a bis e; es iſt auch hier mit Sicherheit vorauszuſehen, daß der angeforderte Betrag bis zum Ablauf des Etatsjahres noch benötigt wird. Wie aus den allmonatlich in den Amtlichen Nachrichten der Armendirektion veröffentlichten Nachweiſungen über die gewährten Arzneien uſw. hervorgeht, iſt bei 5a mit einem monatlichen Durchſchnittsverbrauch von 1050 ℳ., bei 5b von 1200 ℳ zu rechnen, d. h. bis zum Jahresſchluß, da die Dezemberrechnungen noch nicht angewieſen find, für vier Monate mit einem Verbrauch von 4200 und 4800 ℳ. Gegen⸗ über den noch vorhandenen ca. 3800 und 2800 ℳ bei a und b iſt alſo eine Nachbewilligung von 500 und 2000 ℳ erforderlich. Zu beiden Pofitionen ſei bemerkt, daß die Iſtausgabe für 1905 bereits die im Etat für 1906 ſtehenden Mittel überſtiegen hat. Für Arzneien wurden rund 13 460 ℳ, für Milch rund 13 340 ℳ. verausgabt, während nur 13 000 bzw. 12 000 ℳ im Etat für 1906 ſtehen. Die übrigen übertragbaren Pofitionen 50—e, bei denen zurzeit noch rund 1000 ℳ zur Verfügung ſtehen, werden wahrſcheinlich voll verbraucht werden, ſodaß mit dieſen nicht zu rechnen iſt. Zu 3: Während bisher zur Unterbringung von unheilbaren lungenkranken Perſonen nur Anſtalten zur Verfügung ſtanden, die von Charlottenburg weit entfernt lagen und daher von uns nur in ſeltenen Fällen benutzt worden ſind, iſt nunmehr ſeit Mitte Juni 1906 ſeitens des Provinzialverbandes zur Be⸗ kämpfung der Tuberkuloſe die Anſtalt Burg Daber in der Nähe von Wittſtock für derartige Kranke er⸗ öffnet und ſo auch uns die Benutzung einer nahe⸗ gelegenen Anſtalt ermöglicht worden, die außerdem nicht nur wie die ſonſtigen Anſtalten nur männliche Perſonen, ſondern vor allen Dingen auch weibliche Perſonen aufnimmt. Von dem Vorſtande des Pro⸗ vinzialverbandes wurden uns zunächſt zehn Betten zur Verfügung geſtellt. Ende Juni 1906 wurden von uns die erſten Patienten, im ganzen acht, hin⸗ ansgeſandt, zu denen ſeitdem noch mehrere hinzu⸗ getreten ſind, ſodaß zurzeit elf Plätze beſetzt ſind. Durch einen Beſchluß der Armendirektion iſt für die Verſendung von unheilbaren Lungenkranken dorthin als Vorbedingung feſtgelegt worden, daß 1. vorausſichtiich keine Ausſicht auf Heilung oder weſentliche Beſſerung mehr beſteht, 2. daß der Kranke eine Gefahr für ſeine Um⸗ gebung bildet,