—— 922 — — 3. daß eine ausreichende Iſolierung des Kranken in der Wohnung nicht möglich iſt. Nach dieſen Grundſätzen iſt bisher verfahren und das Vorhandenſein dieſer Vorausſetzungen in jedem einzelnen Falle feſtgeſtellt worden. Wir be⸗ merken, daß uns in zwei Fällen die Geſamtkoſten vom Landarmenverband der Provinz Brandenburg erſtattet worden ſind bzw. werden. Da in den Etat für 1906 nur dieſelbe Summe wie zuvor, nämlich 4000 ℳ, eingeſetzt war, ſo war bei den täglich 2,50 ℳ für den Kopf betragenden Koſten ein Auskommen mit dieſen Mitteln nicht möglich. Durch Anweiſung der Rechnung für De⸗ zember ſind die Mittel bereits um rund 950 772 überſchritten. Bis zum Jahresſchluß wird bei der augenblicklichen Belegung mit einem Geſamtmehr⸗ bedarf von 3500 ℳ über die im Etat ſtehenden 4000 ℳ hinaus zu rechnen ſein. Zu 4: Bei der bis Anfang dieſes Winters an⸗ dauernd ſtarken Belegung des ſtädtiſchen Familien⸗ hauſes hat ſich die Notwendigkeit herausgeſtellt, um Mißſtänden in hugieniſcher und ſonſtiger Beziehung vorzubeugen, die ſich bei wiederum ſtärkerer Belegung entwickeln könnten, eine Erneuerung der vorhandenen Räumlichkeiten bzw. lokale Verbeſſerungen bald⸗ möglichſt vorzunehmen. Wir verweiſen bezüglich der hervorgetretenen Mängel auf den in den Akten enthaltenen Bericht des Stadtarztes Dr. Simſon vom 8. September 1906. Auf Grund der Prüfung der Verhältniſſe durch einen von der Armendirektion eingeſetzten Ausſchuß hat die Hochbau⸗Verwaltung Vorſchläge zur Verbefſerung der beſtehenden Ver⸗ hältniſſe gemacht, die ſich auf folgende notwendige Arbeiten beziehen: a) Vermehrung der Kloſetanlagen, b) Erneuerung des Leim⸗ und Oelfarbenanftrichs in den Wohnräumen einſchl. Fußbodenölen, c) Herſtellung von Abteilungen in der Wohn⸗ baracke auf dem hinteren Teile des Grundſtücks, d) Anbringen von Oberfenſteröffnern in den ein⸗ zelnen Wohnräumen zur Herbeiführung beſſerer Lüftung. Dieſe Arbeiten werden nach einem Koſtenanſchlage der Hochbauverwaltung vom 2. Dezember 1906 un⸗ gefähr 5300 ℳ erfordern. Da die Arbeiten dringend notwendig ſind, ſoll mit ihnen ſobald wie möglich begonnen werden, ſolange die Belegung noch eine geringere iſt. Da aber von den im Etat zur Unter⸗ haltung der Familienhäuſer eingeſetzten 1500 für dieſe Arbeiten nichts verwendbar bleiben wird, ſo wird um Nachbewilligung dieſer 5300 ℳ gebeten Wir folgen mit unſeren Anträgen den Beſchlüſſen der Armendirektion. Charlottenburg, den 29. Januar 1907. Der Magiſtrat. 1. B. Schuſtehrus. Boll. VIIIa G. 58. Druckſache Nr. 55. Vorlage betr. Verſtärkung von Etatsnummern des Ord. Kapitel vI für 1906. Urſchriftlich mit den Akten Fach 5 Nr. 1 Band 11I1 — Krankenhaus⸗Etat an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Beim Ordinarium des Hanptetats, Kapitel v1 für 1906 werden nachbewilligt: Abſchnitt 2 — Krankenhaus Charlotten⸗ burg, Kirchſtraße — Nr. 6 — Verbandmittel — . . 1500 ℳ Nr. 7 — Arzneien, Drogen und Chemitalile 5000 „ Nr. 14 — Heizungs⸗ und Brenn⸗ vorräte —. 200 zuſammen 9000 Zu Nr. 6. Für Verbandmittel ſtehen zur Verfuügung. 4000 ℳV Der Verbrauch mithin Mehrausgabe 1500 ℳ Dieſe Überſchreitung des Etatanſatzes iſt darauf zurückzuführen, daß die Belegung des Krankenhauſes Kirchſtraße in beiden Abteilungen vielfach höher war, als in dem Etat für 1906 angenommen worden iſt und daß namentlich viele ſchwere geſchlechtskranke Patienten behandelt werden mußten, für die durch Operation und lägliche friſche Verbände außerordent⸗ lich große Mengen von Verbandſtoffen notwendig waren (1. Bl. 85 der Akten). Zu Nr. 7. Die Etatſumme für Arzneien, Drogen und Chemikalien beträgt .. . 6500 ℳ Vorausſichtlicher Bedarf „, , 41390. „ Mithin Mehrausgabe 5000 Auch dieſe Mehrausgabe iſt hauptſächlich auf der Geſchlechtskrank un⸗Abteilung entſtanden und zwar durch langwierige Behandlung einer großen Anzahl von ſchweren Hautkranken mit teueren Arzneimitteln (Perubalſam, Jodkali, Höllenſteinlöſungen uſw.) deren Verwendung nach ärztlicher Erklärung notwendig war. Einer von dieſen Hautkranken befindet ſich ſchon ſeit über 9 Monaten auf der Station (ſ. Bl. 80 der Akten). Zu Nr. 14. Für Heizungs⸗ und Brenn⸗ vorräte ſtehen zur Verfügung 9000 Es werden vorausfichtlich verbraucht werden 11 5090 Mithin Mehrausgabe 2500 Der angegebene Mehrverbrauch erklärt ſich durch dan Betrieb der in der Entbindungsſtation des Krankenhauſes Kirchſtraße neu eingerichteten Milch⸗ küche und des neu aufgeſtellten Warmwafſerbereiters. Außerdem hat ſich auch eine ſtärkere Heizung der Räume der geburtshilflichen Abteilung beſonders des Nachts als notwendig herausgeſtellt. Wir folgen mit unſerem Antrage einem Beſchluſſe der Keankenhaus⸗Deputation, die die ÜUberſchreitungen für begründet erachtet hat. Eharlottenburg, den 25. Januar 1907. Der Magiſtrat. Matting Boll. U. 1. B. Druckſache Nr. 36. Vorlage betr. Verſtärkung von Etatsnummern des Ord. Kapitel VII für 1906. Urſchriftlich mit 1 Heft an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Autrage, zu beſchließen: Aus laufenden Mitteln werden nachbewilligt zur Verſtärkung 2) des Etatsanſatzes Ord. Kap. vII Abſchnitt2 — Bauliche Unterhaltung der Verwaltungs⸗, Schul⸗ und ſonſtigen Gebäude — 15010 . p) des Etatsanſatzes Ord. Kap. VII Abſchnitt3 — Unterhaltung der Möbel und Geräte der Ver⸗ . Schul⸗ und ſonſtigen Gebäude 8160 ℳ. XV. 330. Mehr⸗ und Minderau n. Als Urſache der Über⸗ ſchreitungen ſind in erſter Linie die fortgeſetzte ige hne und reiſe ſowie der an