—— 68. —— werken, nach Maßgabe des Betriebs⸗Vertrages vom 3./9. Mai 1899 zu verzinſen. Für die Erweiterung des ſtädtiſchen Elektrizitäts⸗ werkes im Jahre 1907 war die Beſchaffung von 4 Waſſerröhrenkeſſeln von je 300 am Heizfläche vor⸗ geſehen und für dieſe ein Betrag von 170000 ℳ eingeſetzt. Der Stromverbrauch hat aber in den letzten Monaten des vorigen Jahres und im Januar d. JI einen weit größeren Umfang erreicht als angenommen war, und der in der Zuſammenſtellung unſerer vorigen Vorlage für den 31. März vor⸗ geſehene Anſchlußwert iſt bereits jetzt erreicht. In Rückſicht auf die ſchon jetzt zur Anmeldung gelangten zahlreichen und umfangreichen Anlagen muß für das Rechnungsjahr 1907 mit einer noch größeren Zu⸗ nahme des Stromkonſums gerechnet werden, welcher mit 40% Mehrabgabe nicht zu hoch veranſchlagt iſt. Die Erweiterung des Werkes wird daher viel ſchneller vorgenommen werden müſſen als vorauszuſehen war, und es war infolgedeſſen geboten, die für 1907 in Ausſicht genommenen Bauten einer erneuten Reviſion zu unterziehen. Bei Verwendung des bisherigen Keſſelſyſtems würde das ganze im Vorjahre errichtete neue Keſſel⸗ haus bald voll beſetzt ſein und ein neues Keſſelhaus müßte in naher Zeit errichtet werden. Das ſeit kurzer Zeit erſt eingeführte Syſtem der Hochleiſtungs⸗ keſſel geſtattet die Produktion einer erheblich größeren Dampfmenge auf derſelben Gebäudegrundfläche; es wird möglich ſein, in dem jetzigen neuen Keſſelhaus an Stelle von etwa 86 000 kg Dampf, wie früher vorgeſehen, mehr als 140000 kg in der Stunde zu erzeugen, und der Neubau eines weite en Keſſel⸗ hauſes wird durch Einführung dieſes neuen Keſſel⸗ ſyſtems auf Jahre hinausgeſchoben werden können. Die Hochleiſtungskeſſel haben ſich bisher z. B. bei den Berliner Elektrizitäts⸗Werken, in der Turbinen⸗ fabrik der Allgemeinen Elektrizitäts⸗Geſellſchaft und an anderen Orten durchaus bewährt, ſodaß ihrer Einführung keine Bedenken entgegenſtehen. Zwei der 1906 aufgeſtellten Dampfkeſſel ſind mit Kettenroſten verſehen. Dieſelben haben ſich bei uns im Betriebe gut bewährt und eine rauchſchwache Verbrennung der Kohlen bewirkt. Sie ſollen daher außer unter den neuen Keſſeln auch unter den zwei weiteren, im vorigen Jahre aufgeſtellten Keſſeln an⸗ geordnet werden. Infolge der geſteigerten Beanſpruchung werden nun aber die vorhandenen Schornſteine auch nicht mehr ausreichen, und es wird erforderlich werden, nördlich des neuen Keſſelhauſes auf dem jetzigen Kohlenlagerplatz einen weiteren Schornſtein zu er⸗ richten, und denſelben mit den neuen Keſſeln durch einen neuen Rauchkanal zu verbinden. Aus den gleichen Erwägungen, die für das neue Keſſelhaus oben dargelegt ſind, haben wir auch be⸗ ſchloſſen, im alten Keſſelhauſe zwei der im Jahre 1899/1900 von der Firma Simonis «& Lanz in Frankfurt a. Main gelieferten und aufgeſtellten Keſſel, die ohnehin beſtimmungsgemäß für die innere Reviſion durch den Keſſel⸗Reviſions⸗Verein in dieſem Jahre vollſtändig freigelegt werden müſſen, durch einen Hoch⸗ leiſtungskeffel gleicher Bauart wie im neuen Keſſelhau zu erſetzen. Es wird dies den Vorteil haben, daß⸗ auch dies Gebäude erheblich beſſer wird ausgenutzt werden können, als bisher. Es wird beabſichtigt, in den nächſten Jahren die beiden danebenſtehenden alten Keſſel und die Economiſer durch weitere Hochleiſtungs⸗ keſſel zu erſetzen, ſo daß dann auf demſelben Raum an Stelle der jetzt erzeugten etwa 19 000 kg rund 43 000 kg Dampf werden erzeugt werden können. Die geſamten Koſten dieſer Abänderung werden gemäß der nachſtehenden Zuſammenſtellung nach Ab⸗ zug der bereits bewilligten 170000 ℳ. 225 000 ℳ detragen. Wir folgen mit unſerem Antrage einem Beſchluſſe der Deputation für das Elekrrizitätswerk. Charlottenburg, den 7. Februar 1907. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Dr. Jaffé. XVI. a. 3361. Koſten⸗Zuſammenſtellung. 2 Hochleiſtungskeſſel der Firma Babeock⸗ Willcor von je 450 qm mit Kettenroſten 172 560 ℳ 2 Hochleiſtungskeſſel der Firma Dürr von je 353 qm mit Kettenroſten 136 900 ℳ 1 Schornſtein von 70 m Höhe mit Rauch⸗ kanal geſchätzt 60000 ℳ Kettenroſte für die 2 bereits im Jahre 1906 aufgeſtellten Keſſel, Umänderung 40 des Mauerweiks 25 540 ℳ 395000 bereits bewilligt 170000 ℳ nen zu bewilligen 225000 Der Erlös aus dem Verkauf der alten Keſſel läßt ſich nicht ſchätzen.. Druckſache Nr. 64. Vorlage betr. Unterſtützung der Hinterblie⸗ beuen der in der Grube Reden verunglückten Bergleute. Urſchriftlich an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Zur Unterſtützung der Hinterbliebenen der in der Grube Reden verunglückten Bergleute wer⸗ den 2000 ℳ aus laufenden Mitteln bewilligt. Um die Notlage, in welche die Witwen, Waiſen und alten Eltern der Opfer der ſchweren Redener Kataſtrophe verſetzt worden ſind, lindern zu helfen, haben wir beſchloſſen, eine Summe von 2000 ℳ zu bewilligen. Wir beabſichtigen, mit der Verwaltungs⸗ behörde des Redener Bergwerks wegen der zweck⸗ mäßigſten Verwendung des bewilligten Betrages uns in Verbindung zu ſetzen. Wir beantragen, unſerem Beſchluſſe zuzuſtimmen. Charlottenburg, den 7. Februar 1907. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. 7 III b. 2033. Charlottenburg, den 8. Februar 1907. Der Stadtverordneten⸗Vorſteher. Roſenberg.