der Eigentumsverhältniſſe iſt die Auflaſſung der beiden Flächen an die Stadtgemeinde erfolgt und der Kauf⸗ preis unter Zugrundelegung einer Geſamtgröße der beiden Flächen von 5000 am mit 5 ℳ für das qm vereinbart und in der Geſamiſumme von 25000 ℳ ſeitens der Stadtgemeinde an das Königliche Kron⸗ fideikommiß entrichtet. Der Betrag von 25000 ℳ war in dem oben genannten Geſamtkaufprriſe von 256778,20 ℳ, mitenthalten. Die Parteien treffen zur Beilegung des aus dem § 4 des Urkundsver⸗ trages vom 28. Auguſt 1901 ſich ergebenden Streit⸗ verhältniſſes folgende Einigung: §1. Die Stadtgemeinde Charlottenburg erkennt an, daß ſie bei Veräußerung und Auflaſſung der beiden Parzellen Nr. 210/169 unn 676“¾169 Kartenblatt 11 nicht Eigentümerin derſelben geweſen iſt. Ferner ent⸗ bindet die Stadtgemeinde Charlottenburg. nachdem ſie ſich mit der Gemeinſchaft der Separationsintereſſenten der Feldmark Charlottenburg über die Aotretung etwaiger Rechte dieſer Gemeinſchaft in Anſenung der genannten Parzellen an die Stadtgemeinde Charlotten⸗ burg geeinigt hat, das Königliche Kronfideikommis von der Gewährleiſtungsverpflichtung hinſichtlich etwaiger von der Gemeinſchaft der Separationsinter⸗ eſſenten geltend zu machender Anſprüche; ſie über⸗ nimmt vielmehr die Pflicht, das Königliche Kron⸗ fideikommiß gegen alle Anſprüche, welche in Anſehung der beiden Parzellen von Seiten der Gemeinſchaft der Separationsintereſſenten gegen dasſelbe erhoben werden ſollten, in vollem Umfange zu vertreten. Andererſeits bewendet es dabei, daß das Königliche Kronfideikommiß alle Rechte, die es an den genannten Parzellen beſeſſen haben ſollte, an die Stadtgemeinde Charlottenburg überträgt. § 2. Als Gegenleiſtung verpflichtet ſich das Königliche Kronfideikommiß, von dem für die beiden Parzellen gezahlten Kaufpreiſe von 25000 ℳ einen Teilbetrag von 13522 ℳ, wörtlich: Dreizehmauſend fünfhundert⸗ zweiundzwanzig Mark, der Stadtgemeinde Charlotten⸗ burg zurückzuerſtatten und ſetzt dementſprechend den Kaufpreis für die beiden Flächen aus 25000—13522 — 11478 ℳ herab. Die Zahlung des zurückzuer⸗ ſtattenden Teilbetrages von 13522 ℳ hat innerhalb 4 Wochen nach Rechtswirkſamkeit dieſes Verirages zu erfolgen; ſie kann im Wege der Reichsbanküber⸗ weiſung bewirkt werden. § 3. Die Stempelkoſten des Vertrages übernehmen die Parteieien je zur Hälfie. Das Königliche Kron⸗ fideikommiß nimmt jedoch gemäß § 5à und die Stadtgemeinde Cyarlottenburg gemäß § 4e des Stempelſteuergeſetzes Stempelfreiheit in Anſpruch. Die beiden Parzellen ſtellen in vollem Umfange bebanungs⸗ planmäßiges Straßenland dar; die Fluchtlinienplane für den Tegeler Weg und die Königin Luiſe Straße haben gemäß § 11 Fluchtliniengeſetzes vom 2. Juli 1875 offen gelegen. § 4. Die Rechtswirkſamkeit des Vertrages iſt abhängig von der Genehmigung durch Seine Majeſtät den Kaiſer und König. Vorſtehende Verhandlung iſt den Erſchienenen in Gegenwart der unterfertigien Urkundsperſon vor⸗ geleſen, von ihnen genehmigt und, wie folgt eigen⸗ händig unterſchrieben: ——— ——* 157 Nr. 703 des Urkundenverzeichniſſes der Stadt Charlottenburg. Verhandelt zu Charlottenburg, den 15. November des Jahres eintauſendneunhundertundfünf. Vor mir, dem unterzeichneten Stadiſyndikus Dr. Adolf Maier aus Charlottenburg, welcher gemäß Artikel 12 § 2 Ausführungsgeſetzes zum Bürgerlichen Geſetzbuche vom 20. September 1899 dazu beſtimmt iſt, ſolche Verträge zwiſcheu der Stadtgemeinde Char⸗ lottenburg und Dritten zu beurkunden, durch die ſich der eine Teil zur Übertragung des Eigentums an einem in Preußen liegenden Grundſtücke verpflichtet, erſchienen heute: 1. Für die Stadtgemeinde Charlottenburg von Per⸗ ſon bekannt und geſchäftsfähig der Magiſtrats⸗ ſekretär Otto Brabant von hier unter Berufung auf die Vollmacht des Magiſtrats vom 29. März 1901. Derſelbe ſchickte voraus, daß er ſeine Erklärungen nur unter Vorbehalt der Ge⸗ nehmigung durch den Magiſtrat und die Stadt⸗ verordnetenverſammlung abgebe. 2. Der Vertreter der Gemeinſchaft der Separations⸗ intereſſenten der Feldmark Charlottenburg Ge⸗ heime Regierungsrat Ludwig Gundlach, wohn⸗ haft in Wilmersdorf, Uylandſtraße 144. Der Erſchienene zu 2 iſt geſchäftsfähig und von Perſon bekannt. Die Erſchienen ſchloſſen folgenden Vertrag: Zwiſchen der Stadigemeinde Charlottenburg und dem Kronfideikommiß des Königlich Preußiſchen Brandenburgiſchen Hauſes iſt am 28. Auguſt/26 Sep⸗ tember 1901 ein Vertrag vor dem gemäß Art. 12 des Ausführungsgeſetzes zum Bürgerlichen Geſetz⸗ buche beſtelllen Urkundenbeamten der Stadtgemeinde Charlottenburg über den Verkauf verſchiedener zu der Anlegung des Tegelerweges in ſeiner bevauungsplan⸗ mäßigen Breite, ſowie zur Anlegung der Straße 1 (jetzt Königin Luiſe⸗Straße) erforderlichen Grundflächen abgeſchloſſen. In dieſem Vertrage iſt unter anderem folgendes beſtimmt: Bei der Separation von Charlottenburg iſt für die Separationsintereſſenten ein Leinpfad ausgeworfen. Derſelbe iſt an Ort und Stelle nicht mehr kenntlich und wird von dem Königlichen Konfideikommiß nicht mehr für nachweisbar eventl. für identiſch mit den bisherigen Kataſterparzellen Blatt 11 Abſchnüt 210/169 von 3090 qm Blatt 11 Abſchnitt 676/169 von 2630 qm zuſammen: 5720 qm, von dem Magiſtrat dagegen für identiſch mit dem neugebildeten Abſchnitt 1502“169 von Blatt 11 ge⸗ halten. Die Parteien ſiad jedenfalls darüber einig, daß der Leinpfad zu denjenigen Flaächen gehört, welche nach § 1 an die Stadtgemeinde zu übereignen ſind, und ferner, daß der Geſamtkaufpreis von 256 778,20 ℳ den Wert des Leinpfades einbegreift. Verkäufer nimmt den Leinpfad auf Grund Erfitzung als ſein Eigentum in Anſpruch, und es iſt das letztere auf Grund langjährigen Beſitzes auch in das Grundbuch eingetragen worden. Käuferin erkennt dies Eigentum aber nicht an, und ſo iſt denn ein Rechtsſtreit hierüber nicht ausgeſchloſſen. Um nun den Abſchluß des vorliegenden Vertrages nicht auf⸗ zuhalten, wird auf Grund des ſtädtiſchen Vermeſſungs⸗ protokolls d. D. Charlottenburg, den 22. April 1901 hiermit vorläufig angenommen, daß der Leinpfad mit dem neu gebildeten Abſchnitt 1502/169 von Blatt 11