—— 173 — Die Genannten befinden ſich ſeit dem 1. Ot⸗ tober 1906 in offenen, im Stadthaushaltsplan vor⸗ geſehenen Afſiftentenſtellen. Führung und Leiſtungen waren zufriedenſtellend; nach den vertrauensärztlichen Zeugniſſen find die Genannten geſund und dienſt⸗ drauchbar. Wir haben deshalb ihre Anſtellung als ſtädtiſche Beamte auf Kündigung beſchloſſen. Charlottenburg, den 14. März 1907. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Scholtz. I. 4392. Druckſache Nr. 128. Vorlage betr. Gewährung einer Unterſtützung an einen Lehrer. Urſchriftlich mit den Perſonalakten des Lehrers Hewelt 1 an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Dem Lehrer Hewelt 1. Otto, wird eine ein⸗ malige Unterſtützung von 300 ℳ aus Ordin. 111—1—10 für 1906 bewilligt. Der Lehrer Hewelt 1, Otto, ſteht ſeit dem Jahre 1900 wegen chroniſcher Lungenentzündung, wozu ſpäter noch Tuberkuloſe der Lunge und des Kehl⸗ kopfes traten, faſt ununterbrochen in ärztlicher Be⸗ handlung. Er hat in den einzelnen Jahren wieder⸗ holt krankheitshalber den Dienſt ausſetzen müſſen und iſt in der Pflichtſtundenzahl herabgeſetzt geweſen. Anfang Januar d. Is. iſt er von neuem ſchwer er⸗ krankt; nach dem Gutachten unſeres Vertrauensargtes iſt es fraglich, ob er überhaupt wird ſeine unterricht⸗ liche Tätigkeit wieder aufnehmen können. Zur Durchführung der ärztlicherſeits verordneten Kuren in Lungenheilſtätten und Badeorten ſowie zur Be⸗ ſtreitung der ſonſtigen durch die Krankheit verurſachten Mehraufwendungen ſind dem Lehrer Hewelt in den letzten 7 Jahren aus ſtädtiſchen Mitteln im ganzen bereits 1875 ℳ als Unterſtützungen gewährt worden (Auguſt 1900 — 100 ℳ, Oktober 1900 ⸗ 300 , Jannar 1901 — 300 ℳ., Mai 1901 500 ℳ, April 1902 — 300 ℳ, September 1905⸗ 300 ℳ und Februar 1906 75 j). Da ſich das Befinden des Hewelt hier nicht beſſert, iſt ihm von den Arzten wiederholt dringend geraten worden, möglichſt bald eine Lungenheilſtätte aufzuſuchen und dort eine längere Kur durchzu⸗ machen. Hewelt befindet ſich jedoch nicht in der Lage, die Koſten für dieſe Kur aus eigenen Mitteln zu beſtreiten und hat ſich daher an uns mit der Bitte um Gewährung einer Beihilfe gewandt. Er berechnet die monatlichen Kurkoſten in Görbersdorf, wohin er ſich begeben will, auf mehr als 200 ℳ, 1.2. noch die Koſten für vorherige Anſchaf⸗ nen. zur Durchführung der Kur ſowie die Reiſe⸗ n. Hewelt iſt ein ſehr gewiſſenhafter und treuer Lehrer, der ſich allezeit mit großer Liebe ſeinem Amte gewidmet hat. Er bezieht für das Rechnungs⸗ jahr 1906 an Gehalt 3450 ℳ, wovon er eine aus 7 Köpfen beſtehende Familie ernähren muß, außer⸗ dem erhält er die Teuerungszulage. Die bedrängte Lage, in der er ſich befindet, hat uns in Uberein⸗ ſimmung mit der Schuldeputation veranlaßt, ihm nochmals eine Unterſtützung von 300 ℳ zu be⸗ willigen. Charlottenburg, den 13. März 1907. Der Magiſtrat. Matting Neufert. u. i. V. vII A?2 1267. Druckſache Nr. 129. Vorlage betr. Gewährung einer Unterſtützung an einen Lehrer. Urſchriftlich mit den Perſonal⸗Akten des Lehrers Karl Mietz F. 9 Nr. 226 und 1 Heft Belege an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Dem Lehrer Mietz wird eine einmalige Unter⸗ ſtützung von 300 ℳ aus Ord. 111—1—10 für 1906 bewilligt. Der Lehrer Mietz von Gemeindeſchule XIII iſt durch jahrelange Krankheit ſeiner Ehefrau in eine bedrängte Lage geraten. Das Leiden, das anfangs als Nierenleiden (Wanderniere) angeſehen und auch jahrelang als ſolches behandelt worden iſt, war mit ſtarken Blutungen verbunden und machte im De⸗ zember v. Is. einen operativen Eingriff notwendig. Als auch hierdurch keine Beſſerung eintrat, konſul⸗ tierte Mietz einen Spezialarzt und dieſer ſtellte feſt, daß es ſich. um ein Gewächs handle, welches nur durch eine nochmalige Operation beſeitigt werden könne. Frau Mietz iſt daraufhin in der Privat⸗ klinik des Profeſſor Henkel in Berlin operiert worden und liegt noch jetzt ſchwer krank darnieder. Außerdem iſt zu Weihnachten v. Is. die jüngſte Tochter des Mietz ſo unglücklich gefallen, daß ſie ſich ein Ellen⸗ bogengelenk ſchwer verletzte und lange geſchient gehen mußte. Durch die Krankheiten und mehrfachen Ope⸗ rationen in ſeiner Familie ſind dem Mietz bedeutende Koſten erwachſen. Er berechnet dieſe auf 600 ℳ, wovon er 550 ℳ durch Belege nachgewieſen hat. Da er ſich außerdem infolge der Krankheit ſeiner Frau zur Pflege ſeiner zwei Kinder und zur Beſor⸗ ung des Haushalts fremder Hilfe bedienen muß, 8 entſtehen hierdurch erhebliche Mehrausgaben. Mietz iſt nicht in der Lage, die ihm entſtandenen Mehr⸗ aufwendungen aus eigenen Mitteln zu beſtreiten, zumal weder er noch ſeine Frau Vermögen beſitzen und er auch noch ſeine Mutter unterſtützen muß. An Gehalt ch⸗ Mietz für das laufende Rechnungs⸗ jahr 3200 ℳ. Die Teuerungszulage hat er nicht erhalten. Zur Steuer iſt er nach einem Einkommen von 3606 ℳ zum Satze von 70 veranlagt. Mit unſerem Antrage folgen wir einem Beſchluß der Schul⸗Deputation. Charlottenburg, den 13. März 1907. Der Magiſtrat. Matting Neufert. u. i. B. VII. A2. 1263. Druckſache Nr. 130. Vorlage betr. 28 15 eines Mitgliedes für den Ausſchuß zur Unterverteilung der Land⸗ lieferungen im Kriegsfalle. Urſchriftlich mit Akten Fach 28 Nr. 6 an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, an Stelle des verſtorbenen Rentiers Herrn