205 — vorlagen für die Ytadtverordneten-Verſammlung zu Charlottenburg. In nicht öffentlicher Sitzung. Druckſache Nr. 144. Vorlage betr. Verkanf des Grundſtücks Schiller Straße, Ecke Grolman Straße Urſchriftlich nebſt 1 Heft und 1 Lageplan an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: 4) Dem Verkauf des auf dem vorgelegten Lage⸗ plan näher bezeichneten Grundſtücks an der Schiller Straße Ecke Grolman Straße, beſtehend aus den Parzellen Nr. 5659/124, Band 22 Blatt Nr. 1201 und Nr. 5417/122, Band 74 Blatt Nr. 2903, und zwar 1. die mit den Buchftaten a b ef g a um⸗ ſchriebene Fläche von 64,86 QR. an den Maurermeiner Gnſtav Schmidt zum Preiſe von 163 768 ℳ und die mit den Buchſtaben deſc umſchrie⸗ bene Fläche von 49,35 QR. an den Direktor Dr. Raphael Löwenfeld zum Preiſe von 110000 ℳ nach Maßgabe der abgedruckten Kaufverträge vom 14. und 18. März 1907 wird zugeſtimmt; 5) Der Verkaufserlös mit 273 768 ℳe iſt dem Extra⸗ ordinarium des Sonder⸗Etats 7 — Verbreiterung der Bismarck Straße — zuzuführen. Durch Beſchluß der Stadtverordneten⸗Verſamm⸗ lung vom 13. Februar 1907 iſt unſere Vorlage vom 3. Januar 1907 IIIa. 1950 — Druckſache Nr. 8 — betreffend den Verkauf des oben unter a bezeichneten Grundſtücks an die Firma Fritz Flatow abgelehnt worden, weil der gebotene Kaufpreis von 2250 ℳ für 1 QR. — 256 657,50 ℳ im ganzen — für zu niedrig erachtet wurde. Von dem Ausſchuß iſt außer⸗ dem angeregt worden, bei dem ſpäteren Verkauf auf den Vorbehalt des Rechtes eines Durchgangs von dem Volksunterhaltungsſaal nach der Schiller Straße bedacht zu ſein. den Fall irgend einer iſt zur Entleerung des Volksunterhaltungsſaales reichlicher RKaum nach dem Garten zu vorgeſehen. Ein Durchgang kommt aber für die Beſucher des Theaters kaum in Frage, da dieſe zweckmäßiger den Zugang von bezw. nach der Grolman Straße benutzen werden. Die Unkoſten, die dem Theater durch einen ſolchen Zugang infolge der nötigen Kontrolle und der Störung der räum⸗ lichen Anordnung des Unterhaltungsſaales entſtehen würden, ſtehen jedenfalls mit den Vorteilen in keinerlei Verhältnis. Nach Ablehnung des Flatowſchen Angebots iſt der Maurermeiſter Guſtav Schmidt von hier an uns wegen Ankaufs des Grundſtücks herangetreten; er hat nach mehrfachen Verhandlungen den Preis von 2400 ℳ für 1 QR. des Geſamtgrundſtücks geboten, nachdem wir beſchloſſen hatten, nicht unter dieſem Preiſe zu verkaufen. Später iſt auch der Direktor Dr. Raphael Löwenfeld wieder als Reflektant aufge⸗ treten und hat gebeten, ihm möglichſt einen Teil des Grundftücks für einen angemeſſenen Preis zu ver⸗ kaufen. Herr Schmidt, welcher vor dieſem Antrag inzwiſchen einen Kaufvertrag über das ganze Grund⸗ ſtück mit uns abgeſchloſſen gane, hat ſich auf Grund nochmaliger Verhandlungen bereit erklärt, Herrn Dr. Löwenfeld die von ihm gewünſchte Teilfläche von 49,35 QR. für den Preis von 110 000 ℳ zu über⸗ laſſen. Wir haben nunmehr unter Aufhebung des Vertrages vom 23. Februar 1907 neue Verträge geſchloſſen und zwar über die Fläche a be t g a mit Herrn Schmidt dei einem Kaufpreiſe von 163 768 ℳ und über die Fläche e d e fe mit Herrn Dr. Löwen⸗ feld bei einem Kaufpreiſe von 110000 ℳ. Es ſtellt ſich demnach die OR. für das Grundſtück Fläche a befg a auf 2524,95 ℳ und für das Grundſtück Fläche 6 d e fc auf 2228.98 ℳ, im Durchichnitt auf 2400 ℳ. Der Geſamtkaufpreis beträgt demnach 273 768 ℳ, alſo 17 110,50 ℳ mehr als beim Flatowſchen Angebot. Da außerdem jetzt eine Ver⸗ mittlerproviſion nicht zu zahlen iſt, ſtellt ſich das vorliegende Kaufgeſchäft für die Sladtgemeinde um 19 677 ℳ günſtiger. Wir nalten die Angebote in Übereinſtimmung mit der Grundeigentumsdeputation für ſeyr an⸗ nehmbar und erſuchen, unſeren Anträgen zu a und b nunmehr zuzuſtimmen, da ſich bei noch längerem Behalten des Grundſtücks dieſes bei der Höhe des Opjektes durch Zinsverluſt erheblich verteuerl. Wir halten dieie Löſung ferner für eine glückliche, weil dem immer wieder ausgeſprochenen Wunſche des Theater⸗Direktors Dr. Löwenfeld, ſih in unmittel⸗ barſter Nähe des Theaters ein eigenes Heim zu gründen, ebenfalls Rechnung getragen wird. Da die beiden Käufer den dringenden Wunſch hegen, die Angelegenheit wegen des beginnenden Frühjahrs ſo ſchnell als möglich erledigt zu ſeyen, bitten wir um eine beſchleunigte Beſchlußfafſung Charlottenburg, den 21. März 1907. Der Magiſtrat. Matting Scholtz. u i B. IIIa. 2910.