— — 241 ——— Druckſache Nr. 165. Vorlage betr. Einbürgerungsgeſuch. Urſchriftlich mit 5 Anlagen an die Stadtverordnetenverſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Gegen die Wiedereinbürgerung der Witwe Ilſe Schön geb. Wallich werden Einwendungen nicht erhoben. Die Witwe Ilſe Schön iſt am 27. September 1879 zu Berlin geboren, evangeliſcher Konfeſſton und beſaß durch Abſtammung die preußiſche Staatsangehörigkeit. Durch ihre Verheiratung iſt ſie aus dem preußiſchen Staatsverbande ausgeſchieden und hat die ruſſtſche Staatsangehörigkeit erworben. Von ihrer Geburt bis zum Jahre 1903 hat ſie ſich in Berlin, von 1903— 1905 in Sosnowice in Ruſſiſch⸗Polen aufgehalten Seit dem 19. Dezember 1905 wohnt ſie in Charlottenburg, Uhland Straße 8. Ihren Lebensunterhalt beſtreitet ſie aus den Er⸗ trägniſſen inres Vermögens. Für 1907 wird ſie mit einem Einkommen von 3840 ℳ zur Steuer veranlagt. Zur Begründung des Geſuches führt Frau Schön an, daß ihr Ehemann bei der revolutionären Bewegung in Rußland ermordet worden iſt, ſie jetzt wieder bei ihren Eltern lebt und deshalb auch wieder in den preußiſchen Untertanenverband aufgenommen werden möchte. Wir haben gegen den Antrag keine Bedenken Charlottenburg, den 21. März 1907. Der Magiſtrat. Matting. Scholtz. IIIa 2541. Druckſache Nr. 166. Vorlage betr. Einbürgerungsgeſuch. Urſchriftlich mit 1 Heft und 3 Anlagen an die Stadtverordnetenverſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Gegen die Einbürgerung des Ingenieurs Ludwig Eubelic werden Einwendungen nicht erhoben. Der Ingenieur Ludwig Cubelic iſt am 30. April 1875 zu Krnetic im Staate Oſterreich⸗Ungarn geboren, katholiſcher Konfeſſion und veſitzt durch Abſtammung die öſterreich⸗ungariſche Staatsangehörigkeit. Von der Geburt bis zum Jahre 1894 hat er ſich in ſeinem Geburtsorte, von da ab in Wien, Budapeſt und Berlin aufgehalten. Seit dem 1. März 1902 wohnt er in Charlottenburg, zurzeit Bleibtreu⸗ ſtraße 51. Cubelic iſt als Ingenieur bei der Allgemeinen Elektrizitäts⸗Geſellſchaft in Berlin gegen ein Jahres⸗ gehalt von 3000 ℳ beſchäftigt. Zur Staatsein⸗ kommenſteuer iſt er mit 31 ℳ. veranlagt. Zur Begründung des Geſuchs führt Cubelic an, daß er in ſeiner Stellung viel mit Reichs⸗ und Staatsbehörden in Berührung kommt und es des⸗ halb für ihn vorteilhafter wäre, wenn er dem preußiſchen Staatsverbande angehörte. Bedenken ſtehen dem Antrage nicht entgegen. Charlottenburg, den 11. April 1907. Der Magiſtrat. Matting. Scholtz. aaz M ing 00 tz Druckſache Nr. 167. Vorlage betr. Einbürgerungsgeſuch. Urſchriftlich mit 1 Heft und 1 Anlage an die Stadtwerordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Gegen die Einbürgerung der Rentiere Klara Heyl geb. Schandein nebſt ihren beiden Kindern werden Einwendungen nicht erhoben. Die Rentiere Klara Heyl geb. Schandein iſt am 25. Januar 1869 zu Milwaukee im Staate Wiskonſin in Amerika geboren, evangeliſcher Konfeſſion und beſitzt durch Abſtammung die amerikaniſche Staats⸗ angehörigkeit. Von der Geburt bis zum Jahre 1903 hat ſie ſich in Milwaukee, von 1903 bis zum Juli 1906 in Berlin, von da ab wieder in Milwaukee aufgehalten. Seit Anfang Januar d. I. wohnt ſie in Charlotten⸗ burg, zur Zeit Gieſebrechtſtr. 15. Frau Heyl war ſeit dem 25. Mai 1889 ver⸗ heiratet. Die Ehe iſt durch rechtskräftiges Urteil vom 4. Januar d. I. geſchieden und gleichzeitig die Beſtimmung getroffen, daß ihr die Erziehung der aus der Ehe hervorgegangenen, jetzt 16 und 14 Jahre alten Söhne zufällt. — Die Geſuchsſtellerin lebt von den Erträgniſſen ihres 5000000 ℳ betragenden Vermögens und wird mit einem Einkommen von 199400 ℳ zur Steuer veranlagt werden. Zur Begründung des Geſuches führt ſie an, daß ſie von urſprünglich deutſchen Eltern abſtamme und auf immer in Deutſchland zu leben beabſichtige. Auch ſollen ihre Söhne ſpäter in Deutſchland der Militärpflicht genügen. Wir ſtellen dem Antrage keine Bedenken entgegen. Charlottenburg, den 11. April 1907. Der Magiſtrat. Matting. Scholtz. 41Ia 59. Druckſache Nr. 168. Vorlage betr. Wahl von Mitgliedern der Deputation für die Waiſenpflege Urſchriftlich mit den Akten Fach 2 Nr. 22 an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, 4 Waiſenräte in die Deputation für die Waiſen⸗ pflege für die Wahlzeit vom 1. Januar 1907 bis Ende Dezember 1912 zu wählen. Waiſenräte gehören der Deputation z. 3. nicht an. Die Herren Pfotenhauer und Tomas haben das Amt niedergelegt und die Herren Galli und Gärtner ſind mit Ende Dezember 1906 infolge Ablaufs der 4 ausgeſchieden. ie Neuwahl hat aus einer Vorſchlagsliſte zu erfolgen; die von der Deputation für die Waiſen⸗ pflege aufgeſtellte Liſte befindet ſich Bl. 32 der Akten. Wir nehmen Bezug auf unſere Vorlage vom 27. Nobember 1906 Tgo. Nr. IIIb 1436 — Druck⸗ ſache Nr. 506 — Charlottenburg, den 19. März 1907. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Matting. IIIb 1782.