über dem bewilligten Betrage von 555000 ℳ eine Überſchreitung in Höhe von 70000 ℳ ein, welche mit 46 650 ℳ dem baulichen und mit 23 350 ℳ dem maſchinellen Teile zur Laſt fällt. Mit unſerem Antrage befinden wir uns in UÜbereinſtimmung mit dem Beſchluſſe der Deputation für die Gaswerke. Cha rlottenburg, den 11. April 1907. Der Magiſtrat. Matting. Cafſſirer. Druckſache Nr. 183. Vorlage betr. Bewilligung von Mitteln für eine Dienſtreiſe. Urſchriftlich mit den Akten betr. die Erwei⸗ terung der Waſſergasanlage auf Gasanſtalt II Akten Fach 4 Nr. 38 Band I1v an die Stadtwerordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Die Koſten in Höhe von 375 Mark — ein⸗ ſchließlich 30 Mark erhöhte Tagegelder für einen elwa 2 tägigen Aufenthalt im Auslande — zu einer Dienſtreiſe des Betriebsdirektors Pfudel nach Trieſt werden bewilligt. Die Deputation für die Gaswerke beabſichtigt, die Genehmigung zur Erweiterung der Waſſergas⸗ anlage auf Gasanſtalt I1I1 in allernächſter Zeit zu beantragen. Die Beantwortung der Frage, welches der dabei in Betracht kommenden Syſteme zu wählen ſein wird, iſt Gegenſtand eingehendſter Beratungen in der Gas⸗Deputation geweſen. Um eine endgültige Entſcheidung herbeiführen zu können, hat die Depu⸗ tation beſchloſſen, den Betriebsdirektor Pfudel mit einer Dienſtreiſe nach Trieſt zu beauftragen, um eine dort in Betrieb befindliche Waſſergasanlage nach dem Delwik⸗Fleiſcher'ſchen Syſtem zu beſichtigen und ſich dabei über wichtige Fragen genan zu unter⸗ richten. Wir befinden uns mit unſerem Antrage in Über⸗ einſtimmung mit der Deputation für die Gaswerke. Charlottenburg, den 25. April 1907. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Caſſirer XIII 17711. Druckſache Nr. 184. Vorlage betr. Neuban eines dritten Haupt⸗ gasbehälters auf Gasanſtalt II. Urſchriftlich mit den Akten Fach 4 Nr. 12 an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: a) Der Neubau eines freiſtehenden Gasbehälters mit ſchmiedeeiſernem Baſſin von 160000 chm nutzbaren Inhalts auf dem neu erworbenen Gelände weſtlich der Gasanſtalt 1I1 wird genehmigt. b) Die auf 1 365000 ℳ veranſchlagten Koſten werden aus Anleihemitteln bewilligt. Die Größe des verfügbaren Gasbehälterraumes muß zu dem Umfange der Gaserzeugung und der Gas⸗ abgabe in einem angemeſſenen Verhältnis ſtehen. Nach den bisherigen Erfahrungsſätzen rechnete man in der Regel mit einem Gasbehälterraum von 60 bis 75% der größten Gasabgabe innerhalb 24 Stunden. Nach den neueſten Erfahrungen kann der Gasbe⸗ hälterraum nötigenfalls auf werden. III4. B. 7, 256 50%, eingeſchränkt Der auf unſern Gasanſtalten vorhandene Gas⸗ behälterraum beträgt z. 3t. ſtalt I. 14000 chm auf Gasan ſtalt II.. 82000 ohm auf Gasan zuſammen: 96000 chm Die höchſte Gasabgabe innerhalb 24 Stunden betrug am 31. Dezember 1900 bereits 108620 chm, und da mit einer Jahr um Jahr etwa um 12% ſteigenden Zunahme gerechnet werden konnte, ſo mußte ſchon damals angenommen werden, daß die Tages⸗Höchſt⸗ abgabe im Jahre 1904 rund 169000 ehm betragen werde. Unter Zugrundelegung von nur 60% war demnach ein Gasbehälterraum von rund 10 1400 chm zu erwarten. Aus dieſem Grunde beſtand im Jahre 1900 die Abſicht, mit dem Bau eines neuen Gasbehälters von 100000 chm Rutzinhalt zu be⸗ ginnen und ihn bis zum Herbſt des Jahres 1904 fertig zu ſtellen. Auf unſern Antrag vom 4. Sep⸗ tember 1900 hat die Stadtverordneten⸗Verſammlung unterm 19. desſelben Monats eine Summe von 2000 ℳ für ein Vorprojekt zum Bau eines Gas⸗ behälters auf Gasanſtalt 11 bewilligt, und wir haben ein ſolches von dem Sonderſachverſtändigen und Statiker, Kgl. Baurat R. Cramer, anfertigen laſſen. Die Ausführung dieſes Projektes iſt nur deshalb unterblieben, weil ſich inzwiſchen Neuerungen und Neuerſcheinungen auf dem Gebiete der Gaserzeugung und der Gasabgabe geltend machten, die einen Gas⸗ behälterraum von mindeſtens 60% der Tagesabgabe nicht mehr unbedingt erforderten. Die Neuerung beſtand in der Errichtung einer Waſſergasanlage, durch welche innerhalb einer kürzeren Friſt eine erheblich größere Gasmenge, als bei der Herſtellung von Steinkohlengas erzeugt werden kann. Ferner führte die allmählig wachſende Zunahme des Gasverbrauchs zu Heiz⸗ und Kochzwecken während der Tageszeit zu einem weit gleichmäßigeren Gas⸗ verbrauch innerhalb 24 Stunden, als es früher bei der faſt ausſchließlichen Verwendung des Gaſes zu Beleuchtungszwecken der Fall geweſen iſt. Die Auf⸗ ſpeicherung der am Tage erzeugten Gasmengen für die Hauptverbrauchsſtunden, d. i. vom Beginn der Dunkelheit ab, war daher nicht mehr in demſelben Umfange notwendig, wie früher. Nachdem aber die Höchſtgasabgabe innerhalb 24 Stunden im Jahre 1906%, bereits 190006 ehm be⸗ tragen hat und für das Jahr 1908/ auf 215000 chm zu veranſchlagen iſt, ſo daß der gegenwärtig verfügbare Gasbehälterraum im Jahre 1906/7 etwa 50 % davon betrug und im Jahre 1908/9 voraus⸗ ſichtlich nur noch rund 44% von der höchſten Tages⸗ Gasabgabe erreicht, iſt die ſchleunige Inangriffnahme eines Gasbehälter⸗Neubaurs unabweisbar. Die Bau⸗ ausführung wird etwa 2 Jahre in Anſpruch nehmen. Die eingehende Prüfung der Frage, in welcher Größe der Gasbehälter auszuführen ſein wird, hat ergeben, daß eine ſolche von 160000 cm nutzbaren Raumes zu wählen iſt. Wir nehmen hierbei Bezug auf den Bericht des Betriebs⸗Direktors Pfudel vom 5. März d. IJ. — Blatt 145¾146 der beifolgenden Akten — und heben daraus hervor, daß, abgeſehen von verhältnismäßig geringeren Baukoſten für die Einheit des Gasbehälterraumes bei Ausführung eines Behälters von 160000 bm Inhalt, a. ein Gasbehälter von 100000 hm Inhalt nur für einen Zeitraum von höchſtens § Jahren, b. ein ſolcher von 160000 cbm Inhalt dagegen 15 Jahre für den vorausſichtlichen Bedarf ge⸗ nügen würde. 4 , ee, ,