Dieſer Berechnung iſt der mindeſt zuläſſig er⸗ ſcheinende Gasbehälterraum von 50 % der höchſten Gasabgabe innerhalb 24 Stunden zugrunde gelegt. Als Bauplatz iſt das neu erworbene, weſtlich des bisherigen Gasanſtaltsgrundſtücks belegene Ge⸗ lände unmittelbar an der Eiſenbahn in Ausſicht ge⸗ nommen. Maßgebend hierfür iſt der Umſtand, daß der in früheren Jahren auf dem bisherigen Gas⸗ anſtaltsgrundſtück in Ausſicht genommene Platz für Erweiterungsbauten reſerviert bleiben muß, nachdem die Abſicht beſteht, die Gasanſtalt II den Bedürf⸗ niſſen entſprechend über die urſprünglich angenommene Marimal⸗Tagesleiſtung von 250000 chm auszubauen. Hinſichtlich der Art der Ausführung des Gas⸗ behälters haben wir uns für einen freiſtehenden Behälter, d. h. ohne Ummantelung durch Mauerwert, mit eiſernem Baſſin entſchieden. Es ſteyt feſt, daß derartige Gasbehälter auch unter unſeren klimatiſchen Verhältniſſen ſich durchaus bewährt haben, und daß keinerlei Schäden durch Winterkälte oder ſonſtige Witterungseinflüſſe zu befürchten ſind. Die Bau⸗ koſten für einen freiſtehenden Gaſometer ſind weſent⸗ lich niedriger als für andere Arten, die etwa in Frage kommen könnten, auch iſt dieſe Bauausführung in erheblich kürzerer Zeit möglich. Auch dieſem Um⸗ ſtande legen wir eine große Bedeutung bei. Mit unſerem Antrage befinden wir uns in Übereinſtimmung mit der Deputation für die Gas⸗ werke. Charlottenburg, den 25. April 1907. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Caſſirer. 0 Druckſache Nr. 183. Bericht des Ausſchuſſes über die Mitteilung betr. Herſtellung einer Fahrſtraße durch den Tiergarten (Druckſache Nr. 119). Verhandelt Charlottenburg, den 24. April 1907. Anweſend: Stadtv.⸗Vorſt.⸗Stellv. Kaufmann, Vorſitzender, Stadtv. Barnewitz, Dzialoszynski, Gredy, Vogel. Seitens des Magiſtrats: Stadtbaurat Bredtſchneider, Dr. Maier. Entſchuldigt: Stadtv. Dr. de Gruyter, Ring. Nicht anweſend: Stadtv. Dr. Borchardt, Jachmann. Der Magiſtrat hat am 6. März 1907 — IX D 232 — mitgeteilt, daß er dem Erſuchen der Ver⸗ ſammlung vom 19. Dezember 1906, im Immediatwege für Herſtellung einer be⸗ feſtigten Fahrſtraße durch den Tiergarten im Zuge der Faſanenſtraße vorſtellig zu werden, nicht zu entſprechen vermag. Stadtſyndikus Nach eingehender Beratung empfiehlt der Aus⸗ ſchuß einſtimmig der 4 1 folgende Beſchlußfaſſung: zn Anbetracht, daß die Herren Magiſtrats⸗ vertreter im Ausſchuß die Erklärung abgegeben laben, daß der Magiſtrat neben der Betreibung A Des ma, der Durchlegung der Joachims⸗ chaler Straße ſeinerſeits die Durchlegung der Faſanen Straße nicht als erledigt betrachtet, Vogel. 257 —— nimmt die Verſammlung von der Magiſtrats⸗ Mitteilung Kenntnis. Berichterſtatter: Stadtv. Dzialoszynski. v. g. u. Kaufmann, Dzialoszynski, Barnewitz. §t. V. 281. Druckſache Nr. 186. Anfrage. Am 3. Oktober 1906 beantragten die Unter⸗ zeichneten die Einführung einer Wohnungsinſpektion durch für dieſe Tätigkeit vorgebildete Techniker und Hygieniker. Bei der Verhandlung über dieſen An⸗ trag erklärte der Herr Oberbürgermeiſter (Seite 260 des ſtenographiſchen Berichts): „Es wird zur Zeit eine Denkſchrift über dieſe Frage ausgearbeitet, die vorausſichtlich innerhalb dieſer Woche zu Ende ge⸗ führt werden wird. Daran wird ſich die Beſichtigung in Eſſen anſchließen und wahrſcheinlich auch die Be⸗ ſichtigung der Einrichtungen in Dresden und in Straßburg. Dieſe Arbeiten werden ſich, hoffe ich, im Laufe dieſes Monats, vielleicht bis zur Mitte des nächſten Monats erledigt haben, und alsdann wird die Geſundheitspflege⸗Deputation mit der Frage der Einrichtung einer Wohnungsinſpektion beſchäftigt werden.“ Die Unterzeichneten erſuchen um Mitteilung, wie weit die Geſundheitsdeputation dieſe Aufgabe bis jetzt gefördert hat und event. um Beſchleunigung der Sache, da der ſchlechte Zuſtand vieler Wohnungen der ärmeren Bevölkerung bekanntlich die Verbreitung der Tuberkuloſe und die Säuglingsſterblichkeit außer⸗ ordentlich fördert, letztere namentlich in den heißen Sommertagen und NRächten. Charlottenburg, den 17. April 1907. Sellin. Jander. Dörre. Mickler. Klick. Liebe. St. V. 380. Druckſache Nr. 187. Aufrage. Iſt dem Magiſtrat bekannt, daß eine Verlegung des Landgerichts I1II nach den Geſchäftsräumen des Landgerichts I in der Grunerſtraße zu Berlin an⸗ geſtrebt wird, und welche Schritte gedenkt der Ma⸗ giſtrat dagegen zu tun? Charlottenburg, den 17. April 1907. Riel. Platz. Gredy. Sachs. Hubatſch. Stadthagen. St. V. 381. Druckſache Nr. 188. Vorlage betr. Bauentwurf für ein Reform⸗ realgymnaſium auf Weſtend. Urſchriftlich mit den Akten Fach 5 Nr. 25, 1 Heft und 1 Mappe, enthaltend einen Erläuterungs⸗ bericht, einen Koſtenanſchlag, einen Lageplan und 16 Blatt Zeichnungen an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: 2) Auf dem ſtädtiſchen Grundſtück an der Straße 26 (Weſtend) iſt ein Reformrealgymnaſium nebſt Direktorwohnhaus nach dem Entwurf und dem Koſtenanſchlag des Hochbauamtes vom 26. März ) Se e a 5) Die an mäßigen Koſten für das Schulhaus einſchließlich Direktorwohnhaus in Höhe von insgeſamt 1 083 000 ℳ ſind aus Anleihemitteln 1 zu beſtreiten. 5