angewieſen wird, iſt es zu erreichen, daß die ſämt⸗ lichen Räume für den naturwiſſenſchaftlichen Unter⸗ richt eine zuſammenhängende Gruppe im Saalbau ausfüllen. Es handelt ſich nun weiter um die günſtigſte Unterbringung des Raumes für den Handfertigkeits⸗ unterricht und für den Geſangsunterricht. Beide liegen am beſten möglichſt abſeits, um den übrigen Unterricht nicht durch Geräuſch zu ſtören. Der Saal für den Handfertigtereumtetricht iſt deshalb hinter dem Turnſaal, der Geſangsſaal hinter dem Schul⸗ ſaal, alſo in der äußerſten nördlichen Ecke des Ge⸗ bäudes untergebracht. Eine Verbindung des Geſangs⸗ ſaales mit dem Schulſaal iſt auch bei früheren Schul⸗ bauten immer ſchon angeſtrebt worden, konnte aber wegen der meiſt beſchränkten Grundſtücksausdehnung bisher ſtets nur ſo erreicht werden, daß der Geſangsſaal eine höher gelegene Gallerie im Rücken oder an der Seite des Saales bildete. Nun bilden aber bei der Benutzung der Schul⸗ ſäle zu Schulfeiern die Geſangsvortäge der Schüler nicht ein Anhängſel, ſondern den Kernpunkt der Feier. Der Sängerchor wird deshalb auch tatſächlich nicht auf der Galerie untergebracht, ſondern ſtets auf dem erhöhten Podium am Kopf des Saales. Un⸗ bequem iſt dabei vor allem das Hin⸗ und Herſchaffen der Muſikinſtrumente. Aus dieſen Gründen iſt in dem vorliegenden Entwurf der Geſangsſaal hinter dem Kopf des Saales und zwar in derſelben Höhe wie das Podium derart angebracht, daß bei feſtlichen Gelegenheiten das Podium durch Hinzunahme des Geſangsſaales erweitert werden kann. Dabei kann dann der Geſangsſaal gleichzeitig ſo eingerichtet werden, daß er auch als Bühne für ſchauſpieleriſche Auffüh⸗ rungen dienen kann. Außerdem ſoll der Schulſaal auch noch an ſeiner Rückſeite durch Hinzuziehung des Lehrer⸗Beratungs⸗ zimmers eine Erweiterung erfahren können, wie dies bereits bei mehreren hieſigen Schulbauten in ganz gleicher Weiſe ausgeführt iſt. Da der Schulſaal zudem noch mit einer Gallerie für Zuſchauer ausgeſtattet werden ſoll, ſo wird er insgeſamt mehr als 1000 Perſonen aufnehmen können. Unter dem obengenannten Beratungszimmer iſt das Lehrerzimmer angeordnet, mit dem ein befon⸗ derer kleiner Raum verbunden iſt, welcher als Kleider⸗ ablage für die Lehrer dienen ſoll. Dieſer Raum macht die beſondere Beſchaffung von einzelnen ver⸗ ſchließbaren Kleiderſchränken unnötig, wie ſie in den anderen höheren Lehranſtalten meiſt auf den Fluren zur Aufſtellung gekommen ſind. Die Benutzung dieſer Schränke iſt für die Lehrer vielfach etwas umſtändlich, ſodaß ſie lieber die ÜUberkleider im Lehrer⸗ zimmer ſelbſt unterbringen. Auch in der Einrichtung des Lehrerzimmers ſelbſt wird auf Anregung der Lehrer noch eine Neue⸗ rung inſofern beabſichtigt, als die einzelnen Lehrer nicht wie bisher jeder ein beſonderes Stehpult mit verſchließbarem Schrank darunter erhalten ſollen, ſondern ſie ſollen jeder nur ein kleineres aber aus⸗ reichendes Schränkchen zur Verfügung bekommen, während der größere Teil der Wandflächen mit offenen Regalen für Bücher und Zeitungen gemeinſamen Benutzung verſehen werden ſoll. Statt der damit in Fortfall kommenden vielen Stehpulte für die ein⸗ zelnen Lehrer ſollen nun in einem erkerartig an das Lehrerzimmer angelehnten kleinen Raum nur einige wenige Stehpulte und Schreibtiſche zur Aufſtellung werden k kommen. Hier werden die Lehrer mit größerer Ruhe als im Lehrerzimmer ſelbſt Schülerhefte nachſehen oder ſonſtige Arbeiten vornehmen können. Mit dem Lehrerzimmer verbunden iſt außerdem noch eine beſondere Abtrittsanlage für die Lehrer und außerdem ein überdeckter Freiſitz, von welchem aus der geſamte Turn⸗ und Spielplatz überſehen werden kann. In demſelben Geſchoß liegt nach vornheraus ein Sprechzimmer für die Lehrer und größere Räumlichkeiten zur Unterbringung der Bücherei für Lehrer und für Schüler. Unter dem Lehrerzimmer iſt zu ebener Erde das Zimmer für den Direktor mit einem Wartezimmer und einem beſonderen Abortraum angeordnet. Das Direktorzimmer bietet ebenfalls einen guten Ueber⸗ blick über den geſamten Spielplatz, worauf von ſeiten der Schulverwaltung beſonderer Wert gelegt wird. Nach vornheraus liegt im Erdgeſchoß die Wohnung für den Schuldiener mit einem beſonderen Ausgabe⸗ raum für Frühſtück und ferner der Wohnraum des Heizers. Beide Wohnungen ſind durch beſondere Eingänge zugänglich, ſodaß ſie bei etwaigen an⸗ ſteckenden Krankheiten vom Schulbetrieb ganz abge⸗ ſchloſſen werden können. Zwiſchen beiden Wohnungen iſt noch ein verfügbarer Raum übrig geblieben, welcher für beſondere Zwecke, ſo vielleicht von Turn⸗ vereinen als Vorſtandszimmer zu benutzen ſein wird. Die übrigen Nebenräume zum Turnſaal: Turnlehrer⸗ zimmer, Turndienerzimmer und Ankleideraum für die Schüler, befinden ſich in unmittelbarer Ver⸗ bindung neben dem Turnſaal und zwar der Ankleide⸗ raum derart, daß die Schüler den Turnſaal mit ſchmutzigem Schuhwerk nicht zu betreten brauchen. Ueber dem Ankleideraum liegt eine Zuſchauergallerie für Schauturnen. Zwiſchen dem Ankleideraum und dem Direktor⸗ zimmer liegt der Hauptausgang zum Hof. Unmitiel⸗ bar neben ihm iſt ebenſo wie an dem bereits erwähnten öſtlichen Nebenausgang zum Hof eine beſondere Pißanſtalt zur Benutzung während der Pauſen angelegt. Zu der Anordnung der Räume für den Zeichen⸗ unterricht muß noch nachgeholt werden, daß bei der geſteigerten Stundenzahl für den Zeichenunterricht ein Zeichenſaal nicht ausreicht, es ſind deshalb zwei nebeneinander liegende Zeichenſäle angeordnet. Ihre nach dem Hof zu gelegene Längswand iſt in eine vollſtändige Fenſterglaswand aufgelöſt welche aus⸗ giebiges Licht zuführt. Soll im einzelnen Fall zerſtreutes Licht vermieden werden, ſo ſoll dies durch Verwendung von Zwiſchenvorhängen erreicht werden. An Nebenräumen für den Zeichenunterricht ſind noch ein Raum für den Lehrer und ein großer Sammlungsraum zum Aufſtellen der Schränke vorhanden. Außerdem ſtehen noch in möglichſt naher Verbindung mit den Zeichenſälen mehrere flache Dächer für den Unterricht in der Freilicht⸗ malerei zur Verfügung. Sowohl der Geſangſaal als auch die Zeichenſäle mit ihren Nebenräumen ſind zu dieſem Zweck mit flachen Dächern überdeckt, welche eine günſtige Gelegenheit zum Aufenthalt im Freien gewähren. An die Plattform über den Zeichenſälen ſchließt ſich eine überdeckte Säulenhalle an, ſodaß auch Schutz gegen allzuſtarke Sonnenhitze vorhanden iſt. e, 3 42 Von dieſer Plattform aus wird auch der größere Teil des aſtronomiſchen Unterrichts erteilt werden können, und zwar beſonders dann, wenn Kälte und Wind ein längeres Verweilen auf der