—— 265 — Alten Fürſtenbrunner Weges die Gleiſe des Güter⸗ bahnhofs Charlottenburg und der Berliner Rinabahn. Weiter begleiten ſie die Gleiſe der Hamburg⸗Lehrter Bahn auf der Südſeite und erreichen unmitielbar hinter der Spandauer Bergbrauerei die Spandauer Chauſſee, die ſie bis zur ſogenannten Neuen Welt an der Krenzung der Spandau Pichelsberger Chauſſee mit der Spandauer Güterbahn benutzen. Wegen der Kreuzung der zahlreichen Gleiſe des Güterbahnhofs Charlottenburg erſchien es ratſam, für das neue Druckrohr von dieſem Wege abzuſehen. Die Bau⸗ ausführung für die erſten Druckrohre im Jahre 1890 hatte ſich nämlich trotz des verhältnismäßig geringen Durchmeſſers der Rohre äußerſt ſchwierig geſtellt, uno ſeitdem ſind die dortigen Gleisanlagen noch er⸗ heblich erweitert und die Zugfolge dichter geworden. ſodaß auf größere Betriebspauſen überhaupt nicht mehr gerechnet werden kann. Wir haben deshalb die an⸗ dere Möglichkeit der Lunienfünrung gewählt, bei welcher das Druckrohr vom Pumpwerk aus in der Sophie Charlotten Straße zunächſt nach Süden verläuft und dann in die Straße Spandauer Berg einbiegt, um dieſelbe nach Weſten weiterhin zu ver⸗ folgen. Im einzelnen iſt zu der Linienführung der Druckrohrleitung noch Folgendes zu bemerken: Das Druckrohr ſchließt auf dem Pumpwerk 1 an einen Windkeſſel an, in welchen die Druckrohre der beiden neu aufzuſtellenden Maſchinen einmünden. Das neue Rohr verläuft auf dem Pumpwerkgrund⸗ ſtück ſelbſt parallel zu den beſtehenden Rohren und iſt durch verſchiedene Abzweigungsſtücke mit den beiden vorhandenen Druckrohren in Verbindung gebracht, ſo zwar, daß von jeder Pumpe aus das Waſſer auf einem möglichſt graden Wege zu jedem einzelnen Druckrohr gelangen kann. Auf dieſe Weiſe iſt für den Fall einer Störung oder Betriebsunter⸗ brechung irgend eines Druckrohres die Möglichkeit gegeben, den Betrieb mittels eines anderen Rohres aufrecht zu erhalten. Im weiteren Verlauf kreuzt das Druckrohr den Hauptſammelkanal in der Sophie Charlotten Straße und begleitet danach denſelben auf ſeiner Weſtſeite bis zur Kreuzung der Sophie Charlotten Straße mit der Spandauer Straße. Hier biegt es nach Weſten um, kreuzt den vom Spandauer Berg herkommenden Rebenfamder und zwei Rohre der Berliner Waſſerwerke und findet auf der aberführung über die Stadt⸗ und Ring⸗ bahn beim Bahnhof Weſtend Anſchluß an das auf der Brücke liegende bisher unbenutzte Berliner Waſſerrohr. Es iſt in Ausſicht genommen, dasſelbe auf dieſer Strecke zu benutzen, ſofern die diesbezüg⸗ lichen eingeleiteten Verhandlungen zu einem befrie⸗ digenden Ergebnis führen. Sollte das jedoch nicht der Fall ſein, ſo wird das Rohr nach entſprechender Umänderung der Brückenkonſtruktion durch Auf⸗ löſung in mehrere kleinere Rohre über die Über⸗ führung geführt werden können. Weſtlich von der Ringbahn liegt die Achſe des Druckrohres wiederum im Fahrdamm. Am Neuen Fürſtenbrunner Weg ſollen die in Ausſicht genommenen Druckrohre des Pumpwerks I11FIII, die in nord⸗ſüdlicher Richtung den Spandauer Berg kreuzen, an das neue Druck⸗ rohr Anſchluß finden, damit auf dieſe Weiſe eine ech Unterſtützung der Druckrohre geſichert iſt. chen der Kirſchen⸗Allee und der Spandauer Bergbranerei ſoll das ſtarke Gefälle der Spandauer Chauſſee ſpäter durch eine Steigung von 1: 40 und weniger erſetzt werden. Infolgedeſſen iſt es erforder⸗ lich das Rohr hier ſchon jetzt ſo tief zu legen, wie es die ſpätere Lage der Straße erfordert. Hier⸗ durch entſteht eine größte Tiefe des Druckrohres bis zu rund 10 m. Kurz vor der Krenzung der Spandauer Chauſſee mit der Spandauer Anſchlußbahn treten die alten Druckrohre von der Nordſeite her auf die Spandauer Chanſſee über. Die Lage des neuen Druckrohres iſt von dieſem Punkte aus parallel den alten Druck⸗ rohren in der Weiſe feſtgelegt, daß dasſelbe in einem Abſtande von 1,50 m neben den alten Rohren verläuft. An der Stelle, wo die Spandau⸗Pichelsberger Chauſſee abzweigt, iſt der vorläufige Endvunkt des nenen Druckrohres. Die Zuſammenführung mit den alten Druckrohren geſchieht in ähnlicher Weiſe wie die Verbindungen auf dem Grundſtück des Pumpwerks. Die Geſamtlänge des Druckrohres bis zu dieſer Stelle beträgt rund 5450 m. Von der Weiter⸗ führung des Druckrohres iſt Abſtand genommen worden mit Rückſicht darauf, daß für die Kreuzung mit der Havel die von der Stadt Spandau im Zu⸗ ſammenhang mit der Anlegung eines neuen Hafens zu erbauenden Brücken mitbenutzt werden ſollen. Bei der Kirſchen Allee erreicht das Rohr ſeinen höchſten Punkt mit 57,34 über N. N. Um die ſich hier anſammelnde Luft zu beſeitigen und die Heberwirkung des Rohres auch in dem Fall zu ge⸗ währleiſten, wenn in betriebsſchwachen Stunden hier ein Unterdruck eintritt, muß hier eine beſondere Luft⸗ Abſaugevorrichtung vorgeſehen werden. An beſonderen Bauwerken kommen auf der ge⸗ ſamten Strecke die folgenden in Betracht: die Kreuzung mit den Gütergleiſen der Hamburger und Lehrter Bahn bei Station 36 40, die Kreuzung eines ge⸗ mauerten Durchlaſſes bei Station 40 89 und die Überführung über den Elsgraben bei Station 45 47 vor. Die nähere Ausbildung dieſer Bauwerke bleibt der beſonderen Bearbeitung vorbehalten. Alles Übrige über den Verlauf und die Höhen⸗ lage des Druckrohres geht aus den in der Mappe vorgelegten Zeichnungen und aus dem Erläuterungs⸗ berichte hervor. Im Zuſammenhang mit der Verlegung des dritten Druckrohres ſoll eine Erweiterung der Ver⸗ teilungsleitungen auf dem Rieſelfelde vorgenommen werden, indem auf eine Länge von rund 30 m an⸗ ſchließend an das Standrohr ein neues Rohr von 550 mm Durchmeſſer verlegt werden ſoll. Die Koſten hierfür ergeben ſich koſtenanſchlagsmäßig zu 2 900 ℳ. Dieſe Erweiterung iſt aus betriebstech⸗ niſchen Gründen erforderlich, um einen beſtehenden Druckrohrengpaß zu beſeitigen. Die Koſten für den erſten Bauabſchnitt des Druckrohrs ergeben ſich koſtenanſchlagsmäßig unter Zugrundelegung der Verwendung flußeiſerner Rohre zu 1 030600 ℳ, wozu die vorbezeichneten 2900 ℳ— für die Erweiterung der Verteilungsleitung auf dem Rieſelfelde hinzutreten, ſodaß ſich ein Geſamtbetrag für den erſten Bauabſchnitt von 1033500 ℳ ergibt. In dem Extraordinarium des Kanaliſationsetats ſind als erſter Teilbetrag nur 824000 ℳ vorgeſehen. Die Differenz zwiſchen dieſen beiden Beträgen erklärt ſich dadurch, daß für den erſten Bauabſchnitt ur⸗ ſprünglich nurn die Hälfte der veranſchlagtenzganzen Summe eingeſetzt worden iſt, während ſich der vor⸗ gelegte Entwurf auf eine Strecke bezieht, die erheblich länger iſt als die Hälfte der geſamten Rohrleitung. Außerdem ſind in der Zwiſchenzeit die Preiſe für 1 4 Blei, Arbeitslöhne uſw. erheblich geſtiegen, ſo daß es geraten war, höhere Einheitspreiſe für die