Nummer 66 des Urkundenverzeich⸗ niſſes der Stadt Charlottenburg. Verhandelt zu Charlottenburg, den zwanzigſten April des Jahres eintauſendneunhundert und ſieben. Vor mir, dem unterzeichneten Gerichts⸗Aſſeſſor Dr. Karl Prühß aus Charlottenburg, welcher gemäß Artikel 12 § 2 Ausführungsgeſetzes zum Bürgerlichen Geſetzbuche vom 20. September 1899 dazu beſtimmt iſt, ſolche Verträge zwiſchen der Stadtgemeinde 2. und Dritten zu beurkunden, durch die ſich der eine Teil zur Übertragung des Eigentums an einem in Preußen liegenden Grundſtücke ver⸗ vüete erſchienen heute: 1. für die Stadtgemeinde Charlottenburg, von gini bekannt und geſchäftsfähig, der agiſtratsſekretär Rudolf Hoffmann von hier, unter Berufung auf die Vollmacht des Magiſtrats vom 30. September 1902. Derſelbe ſchickte voraus, daß er ſeine Erklärungen nur unter Vorbehalt der Genehmigung des Magiſtrats und der Stadtverordneten⸗Verſammlung abgebe. 2. der Kaufmann Johannes Frieſe, wohnhaft zu „Charlottenburg, Oranienſtraße 14. Der Erſchienene zu 2 iſt geſchäftsfähig und von Perſon zwar nicht bekannt, über ſeine Perſönlichkeit verſchaffte ſich aber die unterfertigte Urkundsperſon Gewißheit durch Einſichtnahme in die von ihm Frieſe — vorgelegte Ladung zum heutigen Termin ſowie die auf ſeinen Namen lautende Steuerquittung für das Jahr 1906. Die Erſchienenen ſchloſſen vorbehaltlich der Ge⸗ nehmigung des Magiſtrats um der Stadtverordneten⸗ Verſammlung zu Charlottenburg folgenden Vertrag: 8§. 4. Der Kaufmann Johannes Frieſe iſt eingetragener Eigentümer des auf dem angehefteten Lageplan grün umründerten und mit den Buchſtaben a be d a um⸗ ſchriebenen, an der Oranienſtraße Nr. 14 belegenen Grundſtücks Band cont. III1 Blatt Nr. 144 des Grundbuchs von der Stadt Charlottenburg, in der Flächengröße von 342 qm — 24,11 Quadratruten. Dieſes Grundſtück verkauft der Erſchienene zu 2 hiermit an die Stadtgemeinde Charlottenburg ſo wie es jetzt ſteht und liegt, mit allen darauf befind⸗ lichen Gebäuden und Baulichkeiten ſowie Bäumen und Sträuchern. 8 2. Der Kaufpreis wird auf 62 500 ℳ, in Worten: „Zweiundſechzigtauſendfünfhundert Mark⸗ feſtgeſetzt und wird wie folgt belegt: a) auf dem Grundſtück haften in Abteilung III des Grundbuchs folgende Hypothekenforderungen: Nr. 10 12000 ℳ zu 4%, in Worten: „Zwölf⸗ tauſend Mark“ zu vier vom Hundert verzinslich für die ſtädtiſche Sparkaſſe in Charlottenburg, die jetzt abgetreten ſind an Frau Witwe Luiſe Bein, geb. Perret, Friedenau, Fregeſtraße 18; die Umſchreibung im Grundbuche iſt noch nicht erfolgt. 13 10000 ℳ zu 4%, in Worten: „Zehn⸗ tauſend Mark“ zu vier vom § verzinslich für die Witwe Wilhelmine Frieſe, geb. Carins zu Berlin Zimmer⸗ ſtraße 39. 5 Sypothet 1 bereits im Jahre hlt, im Grundbuche nicht gelöſcht. ſchreibung der in Abt. III1 undert 2894 — Der Erſchienene zu 2 mn ſich, die Um⸗ mter Nr. 10 des Grund⸗ buchs eingetragenen gmpvunt von 12000 % und die Löſchung der unter Nr. 13 i enen Poſt von 10000 Mark vor der Auflaſſung zu bewirken. Dieſe Hypothek unter Nr. 10 im Betrage von 12000 ℳ in Worten: „Zwölftauſend Mark“ 4. — nimmt die Stadtgemeinde in auf das Kaufgeld mit Zinsverpflichtung vom Tage der Auf⸗ laſſung ab. enere. Klgeteendſgneret Krt e an orten: „Fünfzigtauſe 4 men dem Tage, an welchem die Auflaſſung des Grund⸗ ſtücks entſprechend den Bedingungen dieſes Vertr erfolgt iſt, gegen eine bezügliche Beſcheinigung Magiſtratsvertreters bei der St ſe m Charlottenburg bar gezahlt. Sollte die Zahlung an dieſem Tage nicht mehr möglich ſein, ſo but ſie an dem folgenden Werktage zu geſchehen. § 3. In Abteilung I1I des Grundbuch iſt unter Nr. 5 folgende Laſt eingetragen: „Der Eigentümer iſt dem Eigentümer des Band 2 Blatt Nr. 50 jetzt Band 136 Blatt Nr. 4880 — dieſes Grundbuches verzeichneten Grundſtücks gegenüber verpflichtet, den Abtritt nicht auf der Nordſeite des von jenem Grundſtück hierher übertragenen Trennſtücks anzulegen. Eingetragen am 4. März 1881.“ Dieſe Laſt wird ſeitens der Stadgemeinde übernommen. § 4. Dieſe Auflaſſung des verkauften Grundſtücks an die Stadtgemeinde hat innerhalb 2 Wochen ½ er⸗ folgter Benachrichtigung des Verkäufers von der Genehmigung dieſes Vertrages durch die Gemeinde⸗ behörden zu erfolgen und zwar außer der nach § 2 zu übernehmenden Hypothet und der nach § 3 zu übernehmenden Laſt ſchulden⸗ und laſtenfrei. § 5 Die Übergabe des Grundſtücks gilt mit der Auflaſſung als erfolgt. Nutzungen und Laſten gehen mit dem Tage der Auflaſſung auf die Käuferin über. Sämtliche Gebäude und Baulichkeiten werden in dem Zuſtande übernommen, in dem ſie ſich zur Zeit der Übergabe befinden. Vorbehaltlich des Aoc es eines beſonderen Pachtvertrages verpflichtet ſich die Stadtgemeinde, das Grundſtück an den Verkäufer vom Tage der Auflaſſung ab auf 3 bis 5 Jahre in Generalpacht zu vergeben. Die Parteien ſind darüber einig, daß der abzuſchließende Pachtwertrag unter anderem folgende Bedingungen enthalten ſoll: 1) der Pachtzins ſoll jährlich 1400 ℳ, in Worten: „Gmanc vierhundert Mark“ betragen, 2) ſämtliche mit dem Grundſtück verbundenen Laſten und Abgaben ſowie auch die Koſten der 2 7 desſelben ſoll Pä tragen, ſodaß die Stadtgemeinde keinerlei Aufwendungen dafür zu machen hat, 24 3) die Stadtgemeinde ſoll 1 21 8 chtverhältnis während der e mit einer 3 mo zu löſen, wenn das — 14 für ſtädtiſche 2 + E wenn 0 ver⸗ äußert wird.