— 301 — Druckſache Nr. 226. Vorlage betr. Wahl eines Mitgliedes der Markthallenban⸗Deputation. urſchriftlich mit den Akten Fach 94 Nr. 2 Band III1 an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, anſtelle des nach auswärts verzogenen Bürger⸗ deputierten Baake ein anderes Mitglied in die Markthallenbau⸗Deputation zu wählen. Der Erſatzmann braucht nicht Stadtverordneter zu ſein. Charlottenburg, den 13. April 1907. Der Magiſtrat. Matting. „ 54. Druckſache Nr. 227. Vorlage betr. Erweiterung des Grundſtücks für die Muſteranſtalt zur Bekämpfung der Sänglingsſterblichkeit. Mit den Vorgängen — 1 Heft und 1 Plan — an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Zur Errichtung der Mufteranſtalt zur Be⸗ kämpfung der Säuglingsſterblichkeit iſt der zu begründenden Stiftung das ſtädtiſche, zwiſchen dem bereits von der Stadt zur Errichtung der Anſtalt geſchenkten Grundſtück und dem Grund⸗ ſtück der Militärverwaltung liegende Gelände in einer Größe von 1d. 3083 qm, A B 0 D A des vorgelegten Uberſichtsplans, zu einem Preiſe von 60000 ℳ käuflich zu überlaſſen. Durch Gemeindebeſchluß vom 5.“31. Januar 1906 hat die Stadt Charlottenburg anläßlich des Feſtes der ſilbernen Hochzeit Ihrer Majeſtäten einen Teil des ſtädtiſchen Grundſtückes an der Sophie Charlotten Straße in einer Größe von 12 500 qm zur Be⸗ gründung einer Muſteranſtalt zur Bekämpfung der . 4. unentgeltlich zur Verfügung geſtellt. Bei der Bearbeitung der Pläne für dieſe Anſtalt, die den Herren Geh. Baurat Hoffmann und Profeſſor Dr. Meſſel übertragen worden iſt, hat ſich ergeben, daß das geſchenkte Gelände nicht ausreicht, um die Anſtalt ſo zu errichten, wie es nach äſthetiſchen und! praktiſchen Gefichts⸗ punklen dringend erwünſcht erſcheint. Das Haupt⸗ gebäude würde eine unzweckmäßige Lage erhalten, eine einigermaßen genügende Gartenfläche, wie ſie nach ärztlichem Erfordern notwendig iſt, nicht mehr 0 eine Trennung der geſunden und kranken Sänglinge nicht ſo, wie es geboten erſcheint, möglich ſein; eine Vergrößerung des Molkereigebäudes würde unmöglich, die Lage der Molkerei an der ein⸗ zigen Stelle, an die ſie kommen müßte, ſehr unzweck⸗ maßig ſein, auch die Zuſammenbringung der Molkerei⸗ anlage und des Maſchinenhauſes und der Kohlenlager in ſanitärer Beziehung große Bedenken haben. Da die Gebäude der Anſtalt ſelbſt in einem Abſtand von 10 m von der Grenze entfernt bleiben müſſen, würde der eine Flügel nur verkümmert zur Aus⸗ führung kommen können; auch eine ſpätere Ver⸗ größerung des Keſſelhauſes würde nur zum Teil möglich werden. Der geſchäftsführende Ausſchuß iſt daher an uns mit der Bitte herangetreten, das ge⸗ ſchenkte Grundſtück noch um die in unſerem Antrage bezeichnete Fläche zu vergrößern, um dadurch eine allen kunſtleriſchen und hygieniſche Anforde⸗ rungen entſprechende Anſtalt errichten zu können. Wir erkennen mit dem geſchäftsführenden Ausſchuß an, daß es dringend wünſchenswert iſt, die geplante Anſtalt ſo zu errichten, daß ſie nach jeder Richtung den Anforderungen genügt, und auch die Möglichkeit einer Vergrößerung für die Zukunft beſteht. Daß die Anſtalt auch vom künſtleriſchen Standpunkt mög⸗ lichſt vollkommen ausgeſtaltet wird, iſt für die ganze Gegend von großer Bedeutung. Da nur bei einer Vergrößerung der Grundfläche eine ſolche Aus⸗ geſtaltung möglich iſt, haben wir beſchloſſen, für die Anſtalt noch die von dem geſchäftsführenden Ausſchuß gewünſchte weitere Fläche von 3083 am herzugeben. Da der heutige Wert dieſer Fläche aber auſ rund 200000 ℳ zu ſchätzen iſt, erſcheint es uns nicht angängig, auch dieſe Fläche ganz koſtenlos zu überlaſſen. Wir halten einen Kaufpreis von 60000 Mark, der hinter dem wirklichen Wert des Geländes weit zurückbleibt, als die Mindeſtſumme, die wir im Intereſſe der Stadt bei weitgehendſtem Entgegen⸗ kommen fordern müſſen. Selbſtverſtändlich hat die Anſtalt daneben ebenſo wie bei der früher unent⸗ geltlich überlaſſenen Fläche ihrerſeits die noch er⸗ wachſenden Straßenpflaſterunge⸗ und Kanaliſations⸗ koſten zu tragen. Wir erſuchen unſerem Beſchluſſe zuzuſtimmen. Charlottenburg, den 10. Mai 1907. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Samter. übrig bleiben, IIa. 2. Charlottenburg, den 10. Mai 1907. Der Stadtverordneten⸗Vorſteher. Roſenberg. 2 Bruck von Adolf Gerß, . m. b. 5. Charlottenburg.