——— 1822—— Rummer 876 des Urkundenverzeichniſſes der Stadt Charlottenburg. 4 Verhandelt 2 zu Charlottenburg, den 13. Mai des Jahres eintauſendneunhundert und ſieben. Vor mir, dem unterzeichneten Stadtſyndikus Dr. Adolf Maier aus Charlottenburg, welcher gemäß Artikel 12 § 2 Ausführungsgeſetzes zum Bürgerlichen Geſetzbuche vom 20. September 1899 dazu beſtimmt iſt, ſolche Verträge zwiſchen der Stadtgemeinde Charlottenburg und Dritten zu beurkunden, durch die ſich der eine Teil zur Übertragung des Eigen⸗ tums an einem in Preußen liegenden Grundſtücke verpflichtet, erſchienen heute: 1. für die Stadtgemeinde Charlottenburg von Perſon bekannt und geſchäftsfähig der Magi⸗ ſtratsſekretär Otto Brabant von hier unter Berufung auf die Vollmacht des Magiſtrats vom 29. März 1901. Derſelbe ſchickte voraus, daß er ſeine Erklärungen nur unter Vorbehalt der Genehmigung durch den Magiſtrat und die Stadtverordnete werſammlung abgebe. 2. Herr Baumeiſter Fritz Flatow wohnhaft in Charlottenburg handelnd als vertretungs⸗ berechtigter Geſellſchafter der offenen Handels⸗ geſellſchaft Fritz Flatow (Inh. M. u. F. Flatow) zu Charlottenburg. Der Erſchienene zu 2 iſt geſchäftsfähig und von Perſon bekannt. Die Erſchienenen ſchloſſen folgenden Vertrag: § 1. Die offene Handelsgeſellſchaft in Firma Fritz Flatow iſt Eigentümerin des in Charlottenburg an der Fritſche Straße belegenen, im Grundbuche von der Stadt Charlottenburg unter Band 81 Blatt Nr. 3086 verzeichneten Grundſtücks. Die Firma Fritz Flatow iſt auch früher Eigentümerin des jetzt der Frau Johanna Charlotte Gruhn gehörenden ebenfalls an der Fritſche Straße belegenen Grund⸗ ſtücks Band 221 Blatt Nr. 7414 des Grundbuchs von der Stadt Charlottenburg geweſen. Die Firma Fritz Flatow verpflichtet ſich, das noch zu dieſen Grundſtücken gehörende bebauungs⸗ planmäßige Straßenland in vollem Umfange unent⸗ geltlich, pfand⸗, laſten⸗ und koſtenfrei an die Stadt⸗ gemeinde Charlottenburg aufzulaſſen oder ihr das Eigentum daran zu verſchaffen. Sollte ſich ergeben, daß noch ſonſtiges Straßen⸗ land der Fritſche Straße zwiſchen Schiller⸗ und Bismarck Straße der Firma Fritz Flatow gehören ſollte, ſo iſt ſie verpflichtet, es in gleicher Weiſe an die Stadtgemeinde Charlottenburg aufzulaſſen. Das zur Auflaſſung erforderli be Kataſter⸗ und Planmaterial hat der Magiſtrat auf ſtädtiſche Koſten zu beſchaffen. § 2. Die Auflaſſung des Straßenlandes hat innerhalb 4 Wochen nach Rechtswirkſamkeit dieſes Vertrages und Beſchaffung des Kataſtermaterials zu erfolgen. Die Firma Fritz Flatow verpflichtet ſich jedoch, das Straßenland der Stadtgemeinde nach Rechtswirk⸗ ſamkeit dieſes Vertrages und ergangener Aufforderung nalen zu Regulierungszwecken zur Verfügung zu tellen. § 3. Die Firma Fritz Flatow verpflichtet ſich — ohne Rückſicht auf einen etwa eintretenden Eigentums⸗ wechſel — der Stadtgemeinde Charlottenburg gegen⸗ über ferner zu folgendem: 4 2 Sie zahlt für das von der Witwe Zwenicke von dem Grundſtück Band 55 Blatt Nr. 2291 des Grundbuchs abzutretende Straßenland der Fritſche Straße, ſoweit es öſtlich der Mittel⸗ linie der Fritſche Straße belegen iſt, vorbe⸗ haltlich der Feſtſtellung der genauen Größe der Fläche einen Betrag von 42000 ℳ wörtlich: „Zweiundvierzigtauſend Mark“ in bar binnen 8 Tagen nach Rechtswirkſamkeit dieſes Vertrages an die Stadthauptkaſſe in Charlotten⸗ burg als Beitrag zu den Grunderwerbskoſten. Sie trägt anteilig bei zu den Koſten der Frei⸗ legung — ausſchließlich des Grunderwerbs — der Regulierung, der Pflaſterung, ſowie der Herſtellung der Beleuchtungsanlagen und etwaigen Baumpflanzungen der Fritſche Straße zwiſchen Schiller⸗ und Bismarckſtraße im Verhältnis der Straßenfrontlänge der im § 1 bezeichneten Grundſtücke zu der Geſamtfrontlänge des zu regulierenden Straßenteils. Zu den umzu⸗ legenden Koſten gehören auch die Koſten der Einfriedigung des Reſtgrundſtücks der Frau Zwenicke auf der Seite der Schiller⸗ und Fritſche Straße. Behufs Ermittelung der anteiligen Koſten für Freilegung, Regulierung, Pflaſterung ſowie Herſtellung der Beleuchtungsanlagen und Baum⸗ pflanzungen wird der auf ein laufendes Meter Grundſtücksſtraßenfront entfallende Beitrag in der Weiſe feſtgeſtellt, daß die geſamten Koſten der Freilegung uſw. der Fritſche Straße zwiſchen Schiller⸗ und Bismarck Straße durch die Summe der bebauungsplanmäßigen Straßen⸗ fronten aller an den zu regulierenden Straßenteil angrenzenden Baugrundſtücke geteilt werden. Der ſich hiernach ergebende Einheitsſatz mit der bebauungsplanmäßigen Straßenfrontlänge der im § 1 genannten Grundſtücke an der Fritſche Straße zwiſchen Schiller⸗ und Bismarck Straße multipliziert, ergeben den von der Firma Fritz Flatow zu zahlenden Koſtenbeitrag. Eine Umlegung von Grunderwerbskoſten findet nicht ſtatt. Dieſe ſind durch die Leiſtung zu § 3a abgegolten. Nach Beendigung der Regulierungsarbeiten wird eine Abrechnung aufgeſtellt und der Firma Fritz Flatow zur Anerkennung binnen 14 Tagen überſandt. Nach Ablauf der 14 tägigen Friſt können etwaige Ausſtellungen keine Berückſichtigung mehr finden. Die Abrechnung gilt dann als anerkannt. Hinſichtlich der von der Stadtgemeinde in Rechnung geſtellten Koſten hat die Firma Fritz Flatow nur ein Prüfungsrecht inſofern, als es ſich nicht um die Notwendigkeit der gemachten Aufwendungen und die Angemeſſenheit der gezahlten Preiſe handelt. Außer den unmittel⸗ bar entſtandenen Koſten ſind die nicht beſonders nachweisbaren Verwaltungs⸗ und Nebenkoſten mit Zuſchlägen von Hundert der wirklichen Ausgaben — ausſchließlich der Koſten des Grunderwerbs — nach Maßgabe der jeweiligen Vorſchriften der ſtädtiſchen Verwaltung zu vergüten. Sie ſtellt der Stadlgemeinde für den zu regu⸗ lierenden Straßenteil je nach dem Fortſchreiten der Arbeiten entſprechende lediglich nach dem Ermeſſen der ſtädtiſchen Tiefbauverwaltung von dieſer feſtzuſetzeunde Barbeträge innerhalb