— 337 — Im Falle der Hinterlegung von Wechſeln ſteht der Stadtgemeinde das Recht zu, an Stelle der Wechſel jederzeit eine andere Sicherheit in bar oder mündelſicheren Wertpapieren zu fordern und, wenn dieſem Verlangen nicht ſofort ent⸗ ſprochen wird, die Wechſel zu verwerten. Die Stadtgemeinde iſt berechtigt, die hinter⸗ legte Sicherheit ohne Beobachtung der in den §§ 1234—1240 Bürgerlichen Geſetzbuches ge⸗ gebenen und gemäß § 1243 daſelbſt verzicht⸗ baren Verkaufsvorſchriften außergerichtlich zu verſilbern, wenn die von der Firma zu zahlen⸗ den Beiträge nicht oder nicht friſtgerecht gezahlt werden. d) Die Firma räumt der Stadtgemeinde das Recht ein, die Krone der anzuſchüttenden Straßen⸗ dämme in einer größeren Breite als in der Breite zwiſchen den Straßenfluchtlinien herzuſtellen und geſtattet, daß die Verbreiterung der Erddämme ſowie die Böſchung für die erforderliche Straßen⸗ aufhöhung auf ihre angrenzenden Grundſtücke und das Wygodzinski'ſche Grundſtück gelegt werden und die Erdſchüttung hier entſchädigungs⸗ 1os verbleibt. Sollte den Grundſtücken durch die Herſtellung und das Beſtehen des Straßen⸗ körpers in irgend einer Weiſe Schaden zugefügt, die Zugänglichkeit, Bewirtſchaftung oder Ent⸗ wäſſerung erſchwert oder geſtört werden, ſo ſteht der Firma in keiner Weiſe ein Anſpruch auf Schadenerſatz gegenüber der Stadtgemeinde Charlottenburg zu. Wegen Zahlung der Kanaliſationsbeiträge ver⸗ bleibt es bei den geſetzlichen und ortsſtatutariſchen Beſtimmungen. § 5. Als Gegenleiſtung verpflichtet ſich die Stadt⸗ gemeinde Charlottenburg, die Windſcheid Straße zwiſchen Kant⸗ und Bismarck Straße in der vom Magiſtrat zu beſtimmenden Weiſe zu regulieren, zu kanaliſieren, ſowie mit Beleuchtungsanlagen und, falls nach den Entſchließungen des Magiſtrats er⸗ forderlich, mit Baumpflanzungen und Raſenanlagen zu verſehen. Mit der Regulierung iſt zu beginnen, ſobald der Stadtgemeinde das noch im Grundſtücksverbande befindliche Straßenland der Windſcheid Straße zwiſchen Kant⸗ und Bismarck Straße übereignet iſt und von den Anliegern der Windſcheid Straße die vertrags⸗ mäßigen Sicherheiten bei der Stadthauptkaſſe in Charlottenburg hinterlegt ſind. In der Zeit vom 15. November bis 15. Mürz braucht die Stadtgemeinde jedoch keinerlei Regulie⸗ rungsarbeiten auszuführen. Sollte nicht das geſamte Straßenland der Wind⸗ ſcheid Straße zwiſchen Kant⸗ und Bismarckſtraße un⸗ entgeltlich an die f. , aufgelaſſen werden, ſo iſt dieſe berechtigt, das Gelände freihändig oder im Wege der Enteignung gemeinde hat das Recht, dieſes Straßenland von der Regulierung vorläufig auszuſchließen. Sollten Aufhöhungen des Straßenlandes er⸗ forderlich werden, ſo kann die Pflaſterung erſt vor⸗ genommen werden, nachdem ſich die Aufhöhung nach Anſicht des Herrn Stadtbaurats für den Tiefbau Kacn ue tit hat. — . . 9 t eine vorläufige Pflaſterung gewünſcht, ſo brau ſie die Stadtgemeinde nur auszuführen, wenn ihr die dazu erforderlichen Mittel in voller 11 bar vorher zur Verf gung geſtellt werden, und die zu erwerben. Die Stadt⸗ vorläufige Pflaſterung vom Herrn Stadtbaurat für den Tiefban für erforderlich erachtet wird. 6 Kommt eine vorläufige Pflaſterung der Wind⸗ ſcheidſtraße zur Ausführung, ſo iſt die Stadtgemeinde verpflichtet, nach Fertigſtellung der vorläufigen Pflaſte⸗ rung etwaigen Baugefuchen der Firma nicht zu widerſprechen. 8 7. Die Koſten und Stempel dieſes Vertrages, ſo⸗ weit ſie ſich auf die Auflaſſung des Straßenlandes, beziehen, trägt die Stadtgemeinde. Sie nimmt jedoch nach § 4e des Stempelſteuergeſetzes Stempelfreiheit in Anſpruch, weil ſie für das aufzulaſſende Straßen⸗ land das Enteignungsrecht befitzt. Die Fluchtlinien für die Windſcheid Straße ſind förmlich feſtgeſtellt. Der Fluchtlinienplan hat gemüß § 11 Fluchtliniengeſetzes vom 2. Juli 1875 öffem⸗ lich ausgelegen. Die übrigen Koſten und Stempel dieſes Ver⸗ trages fallen der 44 . Laſt. 8. 2 Die Wirkſamkeit dieſes Vertrages iſt von der Genehmigung durch den Magiſtrat und die Stadt⸗ verordneten⸗Verſammlung von Charlottenburg ab⸗ hängig. Wird dieſe nichtſpäteſtens bis zum 15. Juli 1907 erteilt und bis dahin der Firmz ſchriftlich mitgeteilt, ſo kann keine der Parteien aus dieſem Vertrage irgend welche Rechte herleiten. 5 Vorſtehende Handlung iſt den Erſchienenen in Gegenwart der unterfertigten Urkundsperſon vorge⸗ leſen, von ihnen genehmigt und wie folgt eigen⸗ händig unterſchrieben: 8 Martin Flatow. Otto Brabant. Beurkundet: Dr. A dolf Maier, Stadtſyndikus als Urkundsbeamter. Nummer 842 des Urkundenverzeichniſſes der Stadt Charlottenburg. Verhandelt 2 zu Charlottenburg, den 18. Februar des Jahres eintauſendneunhundertundſieben. Vor mir, dem unterzeichneten Stadtſyndikus Dr. Adolf Maier aus Charlottenburg, welcher gemäß Artikel 12 § 2 Ausführungsgeſetzes zum Bürger⸗ lichen Geſetzbuche vom 20. September 1899 dazu beſtimmt iſt, ſolche Verträge zwiſchen der Stadt⸗ gemeinde Charlottenburg und Dritten zu beurkunden, durch die ſich der eine Teil zur Übertragung des Eigentums an einem in Preußen liegenden Grund⸗ ſtücke verpflichtet, erſchienen heute: 1. für die Stadtgemeinde Charlottenburg von Perſon bekannt und geſchäftsfähig der Magiſtrats⸗ ſekretär Otto Brabant von hier unter Berufung auf die Vollmacht des Magiſtrats vom 29. März 1901. Derſelbe ſchickte voraus, daß er ſeine Erklärungen nur unter Vorbehalt der Ge⸗ nehmigung durch den Magiſtrat und die Stadtverordnetenverſammlung abgebe. 212 . Herr Kaufmann Martin Flatow wohnhaft hier, Kurfürſtendamm 243, handelnd für die offene Handelsgeſellſchaft Fritz Flatow (Inh. M. u. F. Flatow) zu Charlottenburg. Der Erſchienene zu 2 iſt geſchäftsfähig und von Duer 110 i01 I 4 ie Erſchienenen ſchloſſen folgenden Vertrag: Zwiſchen der Stadtgemeinde Charlottenburg und der offenen Handelsgeſellſchaft in Firma Fritz 1⁰