—— 344 — kanaliſieren ſowie mit Beleuchtungsanlagen und, falls nach den Entſchließungen des Magiſtrats erforderlich, mit Baumpflanzungen und Raſenanlagen zu verſehen. Mit der Regulierung iſt zu beginnen, ſobald der Stadtgemeinde das noch im Grundſtücksverbande be⸗ findliche Straßenland der Windſcheid Straße zwiſchen Kant⸗ und Bismarck Straße übereignet iſt und von den Anliegern der Windſcheid Straße die vertrags⸗ mäßigen Sicherheiten bei der Stadthauptkaſſe in Charlottenburg hinterlegt ſind. In der Zeit vom 15. November bis 15. März braucht die Stadtgemeinde jedoch keinerlei Re⸗ gulierungsarbeiten auszuführen. Sollte nicht das geſamte Straßenland der Wind⸗ ſcheid Straße zwiſchen Kant⸗ und Bismarck Straße unentgeltlich an die Stadtgemeinde aufgelaſſen werden, ſo iſt dieſe berechtigt, das Gelände freihändig oder im Wege der Enteignung zu erwerben. Die Stadt⸗ gemeinde hat das Recht, dieſes Straßenland von der Regulierung vorläufig auszuſchließen. Sollten Aufhöhungen des Straßenlandes erforder⸗ lich werden, ſo kann die Pflaſterung erſt vorgenommen werden, nachdem ſich die Aufhöhung nach Anſicht des Herrn Stadtbaurats für den Tiefbau genügend geſetzt hat. Wird von den Anliegern zunächſt eine vor⸗ läufige Pflaſterung gewünſcht, ſo braucht ſie die Stadt⸗ gemeinde nur auszuführen, wenn ihr die dazu erforder⸗ lichen Mittel in voller Höhe bar vorher zur Ver⸗ fügung geſtellt werden, und die vorläufige Pflaſterung vom Herrn Stadtbaurat für den Tiefbau für erforder⸗ lich erachtet wird. § 6. Kommt eine vorläufige Pflaſterung der Wind⸗ ſcheid Straße zur Ausführung, ſo iſt die Stadtge⸗ meinde verpflichtet, nach Fertigſtellung der vorläufigen Pflaſterung etwaigen Baugeſuchen der Frau Stemmler nicht zu widerſprechen. Die Koſten und Stempel dieſes Vertrages, ſo⸗ weit ſie ſich auf die Auflaſſung des Straßenlandes beziehen, trägt die Stadtgemeinde. Sie nimmt jedoch nach § 4e des Stempelſteuergeſetzes Stempelfreiheit in Anſpruch, weil ſie für das aufzulaſſende Straßen⸗ land das Enteignungsrecht beſitzt. Die Fluchtlinien für die Windſcheid Straße ſind förmlich feſtgeſtellt. Der Fluchtlinienplan hat gemäß § 11 Fluchtliniengeſetzes vom 2. Juli 1875 öffent⸗ lich ausgelegen. Die übrigen Koſten und Stempel dieſes Ver⸗ trages fallen Frau Stemmler zur Laſt. § 8. Die Wirkſamkeit dieſes Vertrages iſt von der Genehmigung durch den Magiſtrat und die Stadt⸗ verordneten⸗Verſammlung von Charlottenburg ab⸗ hängig. Wird dieſe nicht ſpäteſtens bis zum 15. Juli 1907 erteilt und bis dahin dem Generalbevollmächtigten Herrn Georg Stemmler ſchrifilich mitgeteilt, ſo kann keine der Parteien aus dieſem Vertrage irgend welche Rechte herleiten. Vorſtehende Verhandlung iſt den Erſchienenen in Gegenwart der unterfertigten Urkundsperſon vor⸗ geleſen, von ihnen genehmigt und wie folgt eigen⸗ händig unterſchrieben. Georg Stemmler, Otto Brabant, Beurkundet Dr. Adolf Maier Stadtſyndikus als Urkundsbeamter. Nummer 835 des Urkundenverzeichniſſes der Stadt Charlottenburg. Verhandelt zu Charlottenburg, den 16. Februar des Jahres eintauſendneunhundert und ſieben. Vor mir, dem unterzeichneten Stadtſyndikus Dr. Adolf Maier aus Charlottenburg, welcher gemäß Artikel 12 § 2 Ausführungsgeſetzes zum Bürgerlichen Geſetzbuche vom 20. September 1899 dazu beſtimmt iſt, ſolche Verträge zwiſchen der Stadtgemeinde Char⸗ lottenburg und Dritten zu beurkunden, durch die ſich der eine Teil zur Übertragung des Eigentums an einem in Preußen liegenden Grundſtücke verpflichtet, erſchienen heute: 1. für die Stadtgemeinde Charlottenburg von Perſon bekannt und geſchäftsfähig der Ma⸗ giſtratsſekretär Otto Brabant von hier unter Berufung auf die Vollmacht des Magiſtrats vom 29. März 1901. Derſelbe ſchickte voraus, daß er ſeine Erklärungen nur unter Vorbehalt der Genehmigung durch den Magiſtrat und die Stadtverordnetenverſammlung abgebe. Herr Georg Stemmler, wohnhaft hier, Neue Kant Straße Nr. 5, handelnd auf Grund notariell beglaubigter Generalvollmacht vor Notar Gelpcke in Berlin — No. 835 des All⸗ gemeinen Notariatsregiſters für 1906 — vom 8. Oktober 1906 für die eingetragene Grund⸗ ſtückseigentümerin des Grundſtücks Band 24 Blatt Nr. 1259 des Grundbuchs von der Stadt Charlottenburg, Frau Eliſe Stemmler geb. Heinemann, wohnhaft in Grunewald, Jagow Straße 23. Der Erſchienene zu 2 iſt geſchäftsfähig und von Perſon bekannt. Die Erſchienenen ſchloſſen folgenden Vertrag: Zwiſchen der Stadtgemeinde Charlottenburg und der Witwe Eliſe Stemmler geb. Heinemann iſt durch Urkundsverhandlung von heute ein Vertrag über die Regulierung der Windſcheid Straße geſchloſſen wor⸗ den. Zu dieſem Vertrage vereinbaren die Parteien hiermit folgenden Nachtrag: 1⁰ 1 Frau Stemmler verpflichtet ſich, von den auf ihrem Grundſtück Band 24 Blatt Nr. 1259 des Grundbuchs zu errichtenden Gebäuden die für die Ausführung beſtimmten Entwürfe der ſichtbaren Außenſeite mindeſtens im Maßſtabe 1: 50 dem Ma⸗ giſtrat zur Genehmigung vorzulegen, gleichzeitig auch die zur Beurteilung erforderlichen Grundriſſe und Schnitte ſowie einen kurzgefaßten Erläuterungsbericht beizufügen. Der Erläuterungsbericht muß Achan. über die zu verwendenden ſichtbar bleibenden Bau⸗ ſtoffe nach Art ihrer Verwendung, Oberflächenbehand⸗ lung und Farbe enthalten. Innerhalb 3 Wochen nach Eingang eines Ent⸗ wurfs mit den zugehörigen Anlagen hat der Ma⸗ giſtrat über das Ergebnis ſeiner Prüfung ſich zu äußern und gegebenenfalls ſeine Abänderungsforde⸗ rungen zu ſtellen. Dabei iſt der Magiſtrat jedoch nicht berechtigt, die Verwendung teuerer Bauſtoffe zu verlangen. Andererſeits iſt der Einwand ausge⸗ ſchloſſen, daß bereits getroffene Maßnahmen irgend welcher Art die verlangten underungen nicht mehr zulaſſen, oder daß die Anderungen mit Geldverluſten verbunden ſind. Die Entwürfe müſſen vielmehr ſo zeitig eingereicht werden, daß durch Abänderungen keine nutzlos aufgewendeten Koſten entſtehen. Hat innerhalb der oben feſtgeſetzten Friſt von 3 Wochen der Magiſtrat ſich nicht geäußert, ſo gilt