— 386 — Anſpruch auf Schadenerſatz gegenüber der Stadtgemeinde 4% . zu. § 4. Wegen Zahlung der Kanaliſationsbeiträge ver⸗ bleibt es bei den geſetzlichen und ortsſtatutariſchen Beſtimmungen. 8 5. Als Gegenleiſtung verpflichtet ſich die Stadt⸗ gemeinde Charlottenburg, die Peſtalozzi⸗ Straße zwiſchen Fritſche⸗ und Windſcheid⸗Straße in der vom Magiſtrat zu beſtimmenden Weiſe zu regulieren, zu kanaliſieren, ſowie mit Beleuchtungsanlagen und, falls nach den Entſchließungen des Magiſtrats er⸗ forderlich, mit Baumpflanzungen zu verſehen. Bedingung für die Regulierung der Peſtalozzi⸗ Straße zwiſchen Fritſche⸗ und Windſcheid⸗Straße iſt die gleichzeitige Regulierung der Windſcheid⸗Straße zwiſchen Kant⸗ und Bismarck⸗Straße und zwar muß die Regulierung der Windſcheid⸗Straße durch Ver⸗ träge dahin ſichergeſtellt ſein, daß der Stadtgemeinde die Erſtattung der vollen Koſten des Grunderwerbs, der Pflaſterung, der Beleuchtung und Bepflanzung nebſt 4%% Zinſen für die während der Regulierung aufgewendeten Beträge zugeſagt iſt. Auch müſſen die zur Sicherſtellung der vertraglichen Ver⸗ pflichtungen von der Stadt geforderten Pfand⸗ ſicherheiten hinterlegt ſein. Mit der Regulierung iſt im übrigen zu be⸗ ginnen, ſobald der Stadtgemeinde das noch im Grundſtücksverbande befindliche Straßenland der Peſtalozzi⸗Straße zwiſchen Fritſche⸗ und Windſcheid⸗ Straße übereignet, die Bedingung hinſichtlich der Windſcheid⸗Straße erfüllt iſt und von den Anliegern der Peſtalozzi⸗Straße die vertragsmäßigen Sicher⸗ heiten bei der Stadthauptkaſſe in Charlottenburg hinterlegt ſind. In der Zeit vom 15. November bis 15. März braucht die Stadtgemeinde jedoch keinerlei Regu⸗ lierungsarbeiten auszuführen. Sollte nicht das geſamte Straßenland der Peſtalozzi⸗Straße unentgeltlich an die Stadtgemeinde aufgelaſſen werden, ſo iſt dieſe berechtigt, das Gelände freihändig oder im Wege der Enteignung zu erwerben. Die Stadtgemeinde iſt berechtigt, dieſes Straßenland von der Regulierung vorläufig auszuſchließen. Sollten Aufhöhur gen des Straßenlandes er⸗ forderlich werden, ſo kann die Pflaſterung erſt vorgenommen werden, nachdem ſich die Aufhöhung nach Anſicht des Herrn Stadtbaurats für den Tief⸗ bau gehörig geſetzt hat. Wird von den Anliegern zunächſt eine vorläufige Pflaſterung gewünſcht, ſo braucht ſie die Stadtgemeinde nur auszuführen, wenn ihr die dazu erforderlichen Mittel in voller Höhe bar vorher zur Verfügung geſtellt werden, und die vorläufige Pflaſterung vom Herrn Stadtbaurat für Tiefbau für erforderlich erachtet wird. 18, 6 Kommt eine vorläufige Pflaſterung des zu re⸗ gulierenden Straßenteils zur Ausführung, ſo iſt die Stadtgemeinde verpflichtet, nach Fertigſtellung der vorläufigen Pflaſterung etwaigen Baugeſuchen des Herrn Weinberg oder ſeiner Rechtsnachfolger nicht zu widerſprechen. 2. Die Koſten und Stempel dieſes Vertrages, ſo⸗ weit ſie ſich auf die Auflaſſung des Straßenlandes beziehen, trägt die Stadtgemeinde. Sie nimmt je⸗ doch nach § 4e des Stempelſteuergeſetzes Stempel⸗ freiheit in Anſpruch, weil ſie für das aufzulaſſende 3 Straßenland das Enteignungsrecht beſitzt. Der Fluchtlinienplan für die Peſtalozzi⸗Straße zwiſchen Fritſche⸗ und Windſcheid⸗Straße hat gemäß § 11 Fluchtliniengeſetzes vom 2. Juli 1875 öffent⸗ lich ausgelegen. 26— Die übrigen Koſten und Stempel dieſes Ver⸗ trages fallen Herrn Weinberg zur Laſt. 8 Die Wirkſamkeit dieſes Vertrages iſt von der Genehmigung durch den Magiſtrat und die Stadt⸗ verordneten⸗Verſammlung von Charlottenburg ab⸗ hängig⸗ Wird dieſe nicht ſpäteſtens bis zum 15. Juli 1907 erteilt und bis dahin Herrn Weinberg ſchriftlich mitgeteilt, ſo kann keine der Parteien aus dieſem Vertrage eraner Rechte herleiten. Vorſtehende Verhandlung iſt den Erſchienenen in Gegenwart der unterfertigten Urlundsperſon vor⸗ geleſen, von ihnen genehmigt und wie folgt eigen⸗ händig unterſchrieben: Ignaz Weinberg. Otto Brabant. Dr. jur. Martin Landsberger, Magiſtratsaſſeſſor, Urkundsperſon der Stadtgemeinde Charlottenburg. Nummer 884 des Urkundenverzeichniſſes der Stadt Charlotlenburg. Verhandelt zu Charlottenburg, den 25. Mai des Jahres eintauſendneunhundertundſieben. Vor mir, dem unterzeichneten Maaiſtrats⸗A ſſeſſor Dr. jur. Martin Landsberger aus Charlottenburg, welcher gemäß Artikel 12 § 2 Ausführungsgeſetzes zum Bürgerlicken Geſetzbuche vom 20. September 1899 dazu beſtimmt iſt, ſolche Verträge zwiſchen der Stadt⸗ gemeinde Charlottenburg und Dritten zu beurkunden, durch die ſich der eine Teil zur Übertragung des Eigentums an einem in Preußen liegenden Grund⸗ ſtücke verpflichtet, erſchienen heute: 1. für die Stadtgemeinde Charlottenburg von Perſon bekannt und geſchäftefähig der Ma⸗ giſtratsfekretär Otto Brabant von hier unter Berufung auf die Vollmacht des Magiſtras vom 29. März 1901. Derſelbe ſchickte voraus, daß er ſeine Er⸗ klärungen nur unter Vorbehalt der Genehmi⸗ gung durch den Magiſtrat und die Stadt⸗ verordnelenverſammlung abgebe. Herr Kaufmann Iznaz Weinberg, wohnhaft in Charlottenburg, Ranke⸗Straße 9. 4 Der Erſchienene zu 2 iſt geſchäftsfähig und von Perfon bekannt. Die Erſchienenen ſchloſſen folgenden Vertrag: Zwiſchen der Stadtgemeinde Charlottenburg und dem Kaufmann Ignaz Weinberg iſt durch Urkunds⸗ vertrag vom 9. Jannar 1907 — Nr. 828 des Ur⸗ kundenverzeichniſſes der Stadtgemeinde Charlotten⸗ burg — ein Vertrag über die Regulierung der Peſtalozzi⸗Straße geſchloſſen worden. Zu dieſem Vertrage vereinbaren die Parteien hiermit folgenden Nachtrag: 22 2 . 4. Herr Weinberg verpflichtet ſich, von den auf ſeinem Grundſtück Band 179 Blatt 6177 des Grund⸗ buchs zu errichtenden Gebäuden die für die Aus⸗ führung beſtimmten Entwürfe der ſichtbaren Außen⸗ ſeite mindeſtens im Maßſtabe 1: 50 dem Magiſtrat zur Genehmigung vorzulegen, gleichzeitig auch die zur Beurteilung erforderlichen Grundriſſe und Schnitte ſowie einen kurz gefaßten Erläuterungsbericht beizu⸗