— 390 — In der Zeit vom 15. November bis zum 15. März braucht die Stadtgemeinde keine Regu⸗ lierungsarbeiten auszuführen. Sollte nicht das geſamte Straßenland der Peſtalozzi⸗Straße zwiſchen Fritſche⸗Straße und Wind⸗ ſcheid⸗Straße an die Stadtgemeinde unentgelllich auf⸗ gelaſſen werden, ſo iſt dieſe berechtigt, das Gelände freihändig oder im Wege der Enteignung zu erwerben. Die Stadtgemeinde iſt berechtigt, dieſs Straßenland von der Regulierung vorläufig auszuſchließen. Sollten Aufhöhungen des Straßenlandes erforder⸗ lich werden, ſo kann die Pflaſterung erſt vorge⸗ nommen werden, nachdem ſich die Aufhöhung nach Anficht des Herrn Stadtbaurats für den Tieftau ge⸗ nügend geſackt hat. Wird von den Anliegern zu⸗ nächſt eine vorläufige Pflaſterung gewünſcht, ſo braucht die Stadtgemeinde ſie nur auszuführen, wenn ihr die geſamten Mittel dazu in voller Höhe bar vorher zur Verfügung geſtellt werden und die vorläufige Pflaſterung vom Herrn Stadtbaurat für den Tiefbau für erforderlich erachtet wird. Nach der etwaigen Fertigſtellung der vorläufigen Pflaſterung der Peſtalozzi⸗Straße iſt die Stadige⸗ meinde verpflichtet, elwaigen Baugeſuchen des Herrn Eichmann nicht zu widerſprechen. 5 7. Die Koſten und Stempel dieſes Vertrages, ſo⸗ weit er ſich auf die Auflaſſung des Straßenlandes bezieht, trägt die Stadtgemeinde. Sie nimmt jedoch nach § 4 des Stempelſteuergeſetzes Stempelfreiheit in Anſpruch, weil ſie für das aufzulaſſende Straßen⸗ land das Enteignungsrecht beſitzt. Der Fluchtlinienplan für die Peſtalozzi⸗Straße zwiſchen Fritſche⸗ und Windſcheid⸗Straße hat gemäß § 11 Fluchtliniengeſetzes vom 2. Juli 1875 öffentlich ausgelegen. Die übrigen Koſten und Stempel dieſes Ver⸗ trages fallen Herrn Eichmann zur Laſt. § 8. Die Wirkſamkeit dieſes Vertrages iſt von der Genehmigung durch den Magiſtrat und die Stadt⸗ verordneten⸗Verſammlung von Charlottenburg ab⸗ hängig. Wird dieſe nicht ſpäteſterns bis zum 15. Juli 1907 Herrn Eichmann ſchriftlich mitgeteilt, ſo kann keine der Parteien aus dieſem Vertrage irgend welche Rechte herleiten. Vorſtehende Verhandlung iſt den Erſchienenen in Gegenwart der unterfertigten Urkundsperſonen vorgeleſen, von ihnen genehmigt und wie folgt eigen⸗ händig unterſchrieben: Werner Eick mann. Otto Brabant. Beurkundet Dr. Adolf Maier Stadtſyndikus als Urkundsbeamter. Nummer 883 des Urkundenverzeichniſſes der Stadt Charlottenburg. Verhandelt — zu Charlottenburg, den 21. Mai des Jahres eintauſendneunhundertundſieben. Von mir, dem unterzeichneten Magiſtrats⸗ Aſſeſſor Dr. jur. Martin Landsberger aus Cnar⸗ lottenburg, welcher gemäß Artikel 12 § 2 Ansfüh⸗ rungsgeſetzes zum Bürgerlichen Geſetzbuche vom 20. September 1899 dazu beſtimmt iſt, ſolche Ver⸗ träge zwiſchen der Stadtgemeinde Charlottenburg und Dritten zu beurkunden, durch die ſich der eine Teil zur UÜbertragung des Eigentums an einem in genben liegenden Grundſtücke verpflichtet, erſchienen heule: 1. für die Stadtgemeinde Charlottenburg von Perſon b kannt und geſchäftsſähig der Magiſtrats⸗ ſekretär Otto Brabant von hier unter Berufung aüf die Vollmacht des Magiſtrats vom 29. März 1901. Derſelbe ſchickte voraus, daß er ſeine Erklä⸗ rungen nur unter Vorbehalt der Genehmigung durch den Magiſtrat und die Stadtverordneten⸗ verſammlung abgebe. 2. der Baumeiſter Fritz Flatow wohnhaft in Charlottenburg, Kurfürſtendamm 243, als vertretungsberechtigter Mitinhaber der offenen Handelsgcſellſchaft in Firma Fritz Flatow in Berlin W. 50, Kurfürſtendamm 243, mit dem Verſprechen, Handelsregiſterauszug zur Kenntnis⸗ nahme nachzureichen. Der Erſchienene zu 2 iſt geſchäftsfähig und von Perſon bekannt. Die Erſchienenen ſchloſſen folgenden Vertrag: § 1. Die offene Handelsgeſellſchaft in Firma Fritz Flatow iſt Verfügungsberechtigte des in Charlottenburg an der Peſtalozzi⸗Straße und Windſcheid⸗Straße belegenen Grundſtücks Band 16 Blatt 932 des Grundbuchs von Charlottenburg. Die offene Handels⸗ geſellſchaft in Firma Fritz Flatow, welche in folgendem der Kürze wegen, „die Firma“ genannt wird, verpflichtet ſich der Stadtgemeinde Charlottenburg gegenüber, das zu dieſem Grundſtücke gehörende, bebauungsplanmäßige Straßenland der Peſtalozzi⸗ Straße in vollem Umfange unentgeltlich, pfand⸗, laſten⸗ und koſtenfrei an die Stadigemeinde Char⸗ lottenburg aufzulaſſen. Sollte ſich ergeben, daß noch ſonſtiges Straßenland der Peſtalozzi⸗Straße zwiſchen Fritſche⸗Straße und Windſcheid⸗Straße der Firma gehört, ſo iſt ſie verpflichtet, es ebenfalls in gleicher Weiſe an die Stadtgemeinde Charlottenburg auf⸗ zulaſſen; das zur Auflaſſung erforderliche Kataſter⸗ und Planmaterial hat die Stadtgemeinde auf ſtädtiſche Koſten zu beſchaffen. 2. Die Auflaſſung des Straßenlandes hat innerhalb 4 Wochen nach Rechtswirkſamkeit dieſes Vertrages und Beſchaffung des Kataſtermaterials zu erfolgen. Die Firma verpflichtet ſich jedoch, das Straßenland der Sltadtgemeinde nach Rechtswirſamkeit dieſes Ver⸗ trages und ergangener Aufforderung fofort zu Regu⸗ lierungszwecken zur Verfügung zu ſtellen. 3 Die Firma verpflichtet ſich, ohne Rückſicht auf einen etwa eintretenden Eigentumswechſel, der Stadt⸗ gemeinde Charlottenburg gegenüber ferner zu folgendem: a) Sie trägt bei zu den Koſten der Freilegung, einſchließlich des Grunderwerbs, der Regu⸗ lierung, der Pflaſterung, der Herſtellung der Beleuchtungsanlagen und etwaigen Baum⸗ pflanzungen der Peſtalozzi⸗Straße zwiſchen Fritſche⸗Straße und Windſcheid⸗Straße im Verhältnis der Straßenfrontlänge des im § 1 bezeichneten Grundſtückes ſowie des jetzt dem Architekten zur Geſamtfrontlänge des zu regulierenden Straßenteils. 222 Behufs Ermittelung der anteiligen Koſien wird der auf 1 lfd. m Grundſtücksſtraßenfront entfallende Beitrag in der Weiſe feſtgeſtellt, daß die geſamten Koſten der Regulierung uſw. der Waller gehörenden Grundſtücks Band 211 Blatt Nr. 7120 des Grundbuchs