Über die Urſache und Entſtehung des Brandes haben ſich beſtimmte Merkmale nicht erbringen laſſen. Da eine Brandſtiftung nicht ausgeſchloſſen iſt, iſt die Königliche Polizeibehörde erſucht worden, weitere Ermittelungen darüber anzuſtellen. Charlottenburg, den 20. Juni 1907. Der Magiſtrat. Matting. Caſſirer. XIII. 742 II. Druckſache Nr. 308. Vorlage betr. Erweiterung der Ammoniak⸗ fabrik auf Gasanſtalt II. Urſchriftlich mit Akten Fach 4 Nr. 11 Band 1 und Fach 4 Nr. 15 Band 11 an die Stadtverordneten Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: 2) Der Erweiterung der Ammoniakfabrik auf dem Grundſtück der Gasanſtalt I1I wird zugeſtimmt. 5) Die veranſchlagten Koften in Höhe von 50 000 ℳ find aus Anleihemitteln zu entnehmen. Die Ammoniakfabrik auf Gasanſtalt 11 — Druckſache Nr. 268 der Stadtverordneten⸗Vorlagen für 1902 — hat zur Zeit eine Leiſtung von 80 com Waſſerverarbeitung in 24 Stunden und beſteht im weſentlichen aus 2 Apparatengruppen von je 40 cbm Tagesleiſtung. Größere und kleinere Betriebsunter⸗ brechungen, ſowie fortgeſetzte Reparaturen, wie ſolche bei derartigen Anlagen nicht zu umgehen ſind, be⸗ dingen in nach erhöhtem Maße, als bei den übrigen Jetriebseinrichtungen der Gasanſtalten eine aus⸗ reichende Reſerve. Hinzukommt, daß im Winter zur Zeit der größten Ammoniakwaſſerproduktion auch die größte Teerproduktion einſetzt, der Teerabſatz jedoch zu der Zeit gegenüber dem Sommer ſich weſentlich ſchwieriger geſtaltet und ſomit die Gruben, weniger für Ammoniakwaſſer, als für Teer reſerviert werden können. Nachdem bereits im Winter 1906 die durch⸗ ſchnittliche Ammoniakwaſſer⸗Verarbeitung etwa 52 chm in 24 Stunden betragen hat, ſomit zeitweiſe eine Reſerve nicht vorhanden war, iſt die Erweiterung der Ammoniakfabrik — wie auf Zeichnung Bl. 158 der Akten veranſchaulicht — dringend geboten. Vorgeſehen ſind insbeſondere die Verdoppelung der jetzigen Apparatur im Erdgeſchoß d. h. zwei Apparatengruppen von je 40 ehm Leiſtung in 24 Stunden, ſowie die Aufſtellung eines weiteren Vorratsbehälters für verdichtetes Ammoniakwaſſer im Kellergeſchoß des Gebäudes. Dieſe Erweiterung muß noch bis zum Winter 1907 vorgenommen werden. Mñʃit unſerem Antrage folgen wir einem Be⸗ ſchluſſe der Deputation für die Gaswerke. Charlottenburg, den 20. Juni 1907. 2218 Der Magiſtrat. Matt ing. Cafſirer. XIII/62711. Druckſache Nr. 309. Bericht des Petitionsausſchuſſes. Verhandelt Charlottenburg, den 20. Jum 1907. Anweſend:⸗ 4 124 Stadtv. Protze, Vorſitzender, , Stadtv. Dr. de Gruyter, Klick, Dr. Penzig, Sellin. Seitens des Magiſtrats: 2 Bürgermeiſter Matting, Stadträte Samter, Scholtz, Stadtſyndikus Dr. Maier, Stadtbau⸗ inſpektor Weber, Aſſeſſor Weißenborn. Entſchuldigt: 2 Stadtv. Blanck, Dr. Crüger, Leben, Dr. Stadt⸗ hagen. 1 Petition des Vereins Charlottenburger Kaufleute der Kolonialwarenbranche betr. Straßenhandel. Der Verein bittet um gänzliche Aufhebung des Straßenhandels. Die Mehrzahl der kleinen Geſchäfts⸗ leute werde durch die immer mehr auftretende Kon⸗ kurrenz der Straßenhändler ſchwer geſchädigt und es ſei deshalb der Straßenhandel in den Nachbarſtädten Schöneberg und Rirdorf auch bereits verboten. Der Magiſtrat iſt über dieſe Petition zur Tages⸗ ordnung übergegangen. Der Ausſchuß empfiehlt: UÜbergang zur Tagesordnung. Berichterſt atter: Stadtv. Klick. II. Petition des Vereins der ſtändig en Händler „Einigkeit“ Charlottenburg betr. Straßen⸗ handel. Der Verein bittet um Abſchaffung des Straßen⸗ handels, da derſelbe faſt ausſchließlich von fremden, aus anderen Ortſchaften kommenden Händlern aus⸗ 211. wird und die hieſigen Ladeninhaber ſchwer ſchädigt. Der Magiſtrat hat eine gleiche Petition erhalten. Der Ausſchuß empfiehlt: Übergang zur Tagesordnung. Berichterſtatter: Stadtv. Klick. III. Petition des Profeſſors Dr. Hentig, Berlin, Ber gmannſtr. 8, betr. Rückzahlung von Um⸗ ſatzſteuer. Hentig gibt an, daß ein in Charlottenburg be⸗ legenes Grundſtück infolge eines durch Vergleich be⸗ endeten Rechtsſtreites an ihn zur Rückauflaſſung ge⸗ kommen ſei und bittet um Rückzahlung der erhobenen Umſatzſteuer. Der Magiſtrat hat mitgeteilt, daß die Klage Hentigs gegen die Veranlagung zur Umſatzſteuer durch Entſcheidung des Bezirks⸗Ausſchuſſes in Potsdam rech tskräft ig abgewieſen iſt. Der Ausſchuß empfiehlt: UÜbergang zur Tagesordnung. Berichterſtatter: Stadtv. Klick. IV. Petition des Bundes für Mutterſchutz, Berlin W., Rosberitzer Str. 8, betr. weiteren Ausbau der Einrichtungen für Mutterſchutz. Es wird gebeten, eine ſtädtiſche Fürſorge für uneheliche Schwangere organiſieren und unter Zu⸗ ziehung von Frauen eine Kommiſſion einſetzen zu wollen, welche erwägt: 2) wie die beſtehenden ſtädtiſchen Einrichtungen für Mutterſchutz weiter ausgebaut werden köunen, 77 b) welche Einrichtungen neu zu ſchaffen wären. Dem Magiſtrat iſt eine gleiche Petition zu⸗ gegangen. 4 A Der Ausſchuß empfiehlt mit Rückſicht auf die hierſelbſt beſtehenden ſtädtiſchen Einrichtungen für Säuglingsfürſorge uſwo: Übergang zur Tagesordnung. Ber ichterſtatter: Stadtv. Dr. Penzig.