— 4 467 —— den neuen Bedingungen die ſelbſtſchuldneriſche Bürgſchaft übernehmen zu können. Wir beantragen, uns dazu zu ermächtigen. Charlottenburg, den 26. Juli 1907. Der Magiſtrat. I. V. Boll. III a 1207. Samter. Druckſache Nr. 343. Vorlage betr. Deckung der durch den Beſuch der Londoner Stadtvertreter entſtandenen Koſten. Urſchriftlich mit dem Heft Nr. 106 betr. den Beſuch von Londoner Stadtvertretern an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Zur Deckung der durch den Beſuch von Mit⸗ gliedern der Londoner Stadtverwaltung ent⸗ ſtandenen Koſten werden 8000 ℳ aus dem Dispoſitionsfonds, Ord. Kapitel I Abſchnitt 14 Nr. 1 für 1907, bewilligt. Die Vertreter deutſcher Gemeindekörper⸗ ſchaften, darunter auch diejenigen Charlottenburgs, haben im vorigen Jahre bei ihrem Aufenthalt in London eine überaus große Gaſtfreundſchaft er⸗ fahren. Nachdem die Stadt Berlin die Vertreter der Londoner Stadtverwaltung zu einem Gegen⸗ beſuch im Juni d. I. eingeladen hatte, haben auch wir in Übereinſtimmung mit dem Vorſtande der Stadtverordneten⸗Verſammlung gerne die Ge⸗ legenheit wahrgenommen, die Londoner Stadtver⸗ treter zu bewillkommnen, ihnen ſtädtiſche Ein⸗ richtungen zu zeigen und ſie als Gäſte der Stadt Charlottenburg zu behandeln. Die entſtandenen Koſten belaufen ſich nach anliegender Abrechnung auf rund 8000 ℳ und werden zunächſt vorſchußweiſe verbucht. Wir bitten um Bewilligung dieſes Be⸗ trages aus dem Dispoſitionsfonds. Das von dem Lord Mayor namens der Ge⸗ meindekörperſchaften Londons übermittelte Dank⸗ ſchreiben iſt hierunter abgedruckt. Charlottenburg, den 6. Juli 1907. Der Mag i.ſtrat. Matting. The Manſion Houſe, London E. C., 5. Juli 1907. Sehr geehrter Herr Bürgermeiſter! Ich habe die angenehme Pflicht, Ihnen im Namen der Gemeindekörperſchaften Lon⸗ dons deren beſten Dank für den gütigen Empfang und die prächtige Gaſtfreundſchaft zu übermitteln, die Sie mir, den Schöffen (ſheriffs) und meinen Kollegen bei dem kürzlich ſtattgehabten Beſuch in Charlotten⸗ burg haben angedeihen laſſen, das uns ſo viel Genüſſe bot und an das wir immer mit Genuß und großer Freude zurückdenken werden. Ich bitte Sie, dieſe Gefühle der Gemeindever⸗ waltung Charlottenburgs auszudrücken. Erlauben Sie mir, ſehr geehrter Herr Bürgermeiſter, mich Ihnen empfehlen zu dürfen als Ihr aufrichtig ergebener P. Treloar Lord Mayor. Seiner Hochwohlgeboren dem Bürgermeiſter von Charlottenburg. I. 1194. Druckſache Nr. 344. Vorlage betr. Erweiterung der Riesleranlage auf dem Waſſerwerk Jungfernheide. Urſchriftlich mit Akten Fach 15 Nr. 7, 1 Zeich⸗ nung und 1 Koſtenanſchlage der Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: 1. Dem Bauentwurf vom 4. Juni 1907 für die Erweiterung der Riesleranlage auf dem Waſſerwerk Jungfernheide nebſt dem zu⸗ gehörigen Koſtenanſchlage wird zugeſtimmt. 2. Die Koſten im Betrage von 67700 ℳ ſind aus Anleihemitteln zu entnehmen. Die vorhandene Riesleranlage auf dem Waſſer⸗ werk Jungfernheide wird zurzeit mit nahezu 3 1/sec. pro qm Rieslerfläche beanſprucht, während erfahrungsgemäß für einen guten Enteiſenungs⸗ erfolg nur eine Beanſpruchung bis 2 1!ec. vro qm zuläſſig iſt. Gelegentlich des hohen Waſſerver⸗ brauchs Mitte Mai d. I. hat es ſich auch herausge⸗ ſtellt, daß die Oxydation des Eiſens im Riesler eine unvollkommene iſt und erſt nachträglich in den Filtern zu Ende geführt wird. Die Folge davon war eine ſehr ſchnelle Verſtopfung der Filter, welche nach einem Betriebe von wenigen Tagen gereinigt werden mußten. Die Reinigung der Filter iſt jedoch mit erheblich höheren Betriebskoſten (Löhne und Sandverbrauch) verknüpft, als die Spülung der Riesler. Auch iſt bei einer derartigen Überlaſtung die Enteiſungswirkung keine abſolut zuverläſſige, ſo daß ſtets die Gefahr vorliegt, mangelhaft ent⸗ eiſentes Waſſer in die Leitung zu bekommen. Die Erweiterung iſt auf das Doppelte der vorhandenen Riesleranlage projektiert. Sie wird vorausſichtlich für die nächſten 4 bis 5 Jahre genügen. Die erforderlichen Mittel ſind in der neuen An⸗ leihe vorgeſehen. Unſer Antrag entſpricht einem Beſchluſſe der Deputation für die Waſſerwerke. Charlottenburg, den 13. Auguſt 1907. Der Magiſtrat. Matting. Sch ol tz V. 444. Druckſache Nr. 343. Vorlage betr. Bereitſtellung von Mitteln zur Zahlnng von Witwengeld. Urſchriftlich mit Akten Fach 9 Nr. 27 betreffend den Lehrer Auguſt Quadfaſel an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Das der Witwe des Gemeindeſchullehrers Quadfaſel, Wilhelmine geborenen Rettcher nach dem durch Gemeindebeſchluß vom 13./19. Juni d. I. abgeänderten Ortsſtatut vom 16./31. März 1900 betr. die Gewährung von Witwen⸗ und Waiſengeld für das Rechnungs⸗ jahr 1907 aus ſtädtiſchen Mitteln zuſtehende Witwengeld von 667,60 ℳ iſt aus dem Dis⸗ poſitionsfonds zu entnehmen. Der Gemeindeſchullehrer Auguſt Quadfaſel von der Gemeindeſchule V iſt am 20. Juni d. I. nach einer anrechnungsfähigen Dienſtzeit von 40 Fahren, 2 Monaten und 20 Tagen verſtorben. Sein Gehalt betrug zuletzt 4450 ℳ. Am Todestage ſtand ihm nach § 6 des durch Nachtrag I1I vom 25. Juni d. I. abgeänderten Ortsſtatuts vom 16. März 1900 be⸗