ee 12./28. Mai 1906 eine jährliche, jederzeit widerruf⸗ liche Unterſtützung von 350 ℳ bewilligt worden. Unter Berückſichtigung dieſer Tatſachen haben wir beſchloſſen, nunmehr auch der im vierundſechzig⸗ ſten Lebensjahr ſtehenden Witwe vom 15. Juli d. I. ab eine jährliche, jederzeit widerrufliche Unter⸗ ſtützung von 250 ℳ mit der in unſerem Autrage vor⸗ geſehenen Maßgabe zu gewähren. Wir folgen einem Beſchluſſe der Teſvar. deputation und erſuchen um Zuſtimmung. Charlottenburg, den 28. Auguſt 1907. Der Magiſtrat. Matting. Bredtſchneider. Dr Maier. T. B. Ia. 847. Druckſache Nr. 382. Vorlage betr. Einbürgerungsgeſuch. Urſchriftlich mit 2 Heften und 1 Anlage an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Gegen die Einbürgerung des Kaufmanns Emil Bilſe nebſt Familie werden Einwen⸗ dungen nicht erhoben. Der Kaufmann Emil Bilſe iſt am 17. Oktober 1847 zu Barmen in Preußen geboren, evangeliſcher Konfeſſion und gegenwärtig ohne Staatsange⸗ hörigkeit. Er beſaß durch Abſtammung die preußi⸗ ſche Staatsangehörigkeit. Laut Entlaſſungsur⸗ kunde vom 12. Juni 1878 iſt er aus dem preußiſchen Staatsverbande ausgeſchieden, eine andere Staats⸗ angehörigkeit hat er nicht erworben. Von ſeiner Geburt bis zum Jahre 1871 hat er ſich in ſeinem Geburtsorte, von 1871 bis 1902 in Mexiko und von 1902 bis 1904 in Elberfeld auf⸗ gehalten. Seit dem 1. März 1904 wohnt er in Charlottenburg, zurzeit Bleibtreu⸗Straße 19. Sein Einkommen beläuft ſich auf jährlich etwa 50 000 ℳ; an Vermögen beſitzt er ca. 300 000 ℳ. Für 1907 iſt er mit 1760 ℳ zur Staatseinkommen⸗ ſteuer und mit 12,60 ℳ zur Ergänzungsſteuer ver⸗ anlagt. Zur Begründung des Einbürgerungsgeſuches führt Antragſteller an, daß er beabſichtige, dauernd Charlottenburg, in Deutſchland zu bleiben und die preußiſche Staats⸗ angehörigkeit, die er auf igenen , verlor, wiederzuerwerben. Dem Antrage ſchen teine Bedenken entgegen. Charlottenburg, den 11. Juli 1907. Der Magiſtrat. I. V. —— I. V. B o ll. 8 Meli. IHIIa. 795. 22 Druckſache Ker. a83. Vorlage betr. Einbürgerungsgeſuch. Urſchriftlich mit 10 Anlagen an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Gegen die Einbürgerung des Kaufmanns Dr Emil Pollak werden Einwendungen nicht erhoben. Der Kaufmann Dr Emil Pollak iſt am 19. Oktober 1879 zu Jägerndorf in Oeſterreich geboren, moſaiſch. Religion, und durch Abſtammung öſterreichiſcher Staatsangehöriger. Von ſeiner Geburt bis 1904 hat er ſich bis auf 6 Monate, die er im Jahre 1901 in Paris verlebte, in Oeſterreich aufgehalten. Vom 29. September 1904 bis zu ſeiner am 23. März 1907 erfolgten Niederlaſſung in Charlottenburg wohnte er in Hamburg; gegenwärtig wohnt er als After⸗ mieter Savigny⸗Platz 13 bei Kand. Dr Pollak iſt unverheiratet, er lebt z. 3. von ſeinem Privatvermögen und iſt im Begriff, ſich eine Fabrik zu kaufen. Für 1907 iſt er zu 60 ℳ Staats⸗ einkommenſteuer und 3,20 ℳ Ergänzungsſteuer ver⸗ anlagt. Von ſeiner Mutter hat er noch ca. 25 000 bis 30 000 ℳ zu erwarten. Im Oktober d. I. wird er ſich mit einer Berlinerin verheiraten; er erwartet eine Mitgift von 150—200 000 ℳ. Dr Pollak beabſichtigt hier dauernd zu bleiben. Seinem Naturaliſations⸗Antrage ſtehen keine Be⸗ denken entgegen. Charlottenburg, den 5. September 1907. Der Magiſtrat. I. V. Matting. Moll. IIIa. 1471. den 6. September 1907. Der Stadtverordneten⸗Borſteher. Roſenberg. Druck ven Adolf Gers, 6. m. 5. F, Eparloncabncg.