569 — orlagen für die Stadtverordneten-Verſammlung zu Charlottenburg. In nicht öffentlicher Sitzung. Druckſache Nr. 397. Vorlage betr. Anſtellung eines ſtädtiſchen Beamten (Sekretärs) auf Lebenszeit. Urſchriftlich nebſt Perſonalakten an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Der Anſtellung des Sekretärs Kuhrt als ſtädtiſchen Beamten (Klaſſe B IIIa des Normalbeſoldungsetats) auf Lebenszeit wird zugeſtimmt. Kuhrt iſt am 26. Oktober 1864 geboren und hat ſonach die im § 2 des Ortsſtatuts betr. die Anſtellung der Beamten vom 16./31. März 1900 vorgeſchriebene Altersgrenze von 37 Jahren bereits überſchritten. Er iſt ſeit dem 1. Septem⸗ ber 1904 als Sekretär auf Kündigung angeſtellt. Gegen die Anſtellung ſind ſeinerzeit ſeitens der Stadtverordneten⸗Verſammlung Einwendungen nicht erhoben worden (Beſchluß vom 7. Septem⸗ ber 1904). Da ſeine Leiſtungen und ſeine Führung zu⸗ friedenſtellend waren, ſo haben wir ſeine lebens⸗ längliche Anſtellung als ſtädtiſchen Beamten der Gehaltsklaſſe B IIIa des Normalbeſoldungsetats beſchloſſen. Das Weitere über ſeine perſönlichen Ver⸗ hältniſſe iſt aus den Perſonalakten erſichtlich. Charlottenburg, den 19. September 1907. Der Ma giſtrat. Matting. I. 1877. Druckſache Nr. 398. Vorlage betr. Gewährnng einer Unter⸗ ſtützung an einen Beamten. Urſchriftlich nebſt Perſonalakten an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Der Gewährung einer Unterſtützung von 200 M an den Aſſiſtenten Dinort aus Ord. Kapitel 1 Abſchn. 13 Nr. 2 für 1907 wird zugeſtimmt. Die Familie des Aſſiſtenten Dinort iſt in dieſem Jahre durch Krankheiten ſtark heimgeſucht worden. Seine Frau erkrankte an einem Unter⸗ leibsleiden und mußte ſich einer Operation unter⸗ ziehen. Sie war durch ihre Krankheit längere Zeit verhindert, ihre häuslichen Arbeiten zu ver⸗ richten. Eine Tochter iſt wegen eines Hals⸗ und Naſenleidens operiert worden. Durch dieſe Krankheiten ſind dem Dinort erhebliche Mehrausgaben entſtanden, die er wie folgt berechnet. 1. Arsttoſten 161,— M 2. Kurtoſten, 57,55 „ 3. Arzneien und Stärkungsmittel. 60,— „ 4. Annahme fremder Hilfe 110,— „ zuſ. 388,55 M. Hiervon ſind 328,55 M durch Belege nachgewieſen. Dinort beſitzt kein Vermögen. Seine Familie beſteht aus Frau und 2 Kindern im Alter von 6 und 9 Jahren. In Anbetracht ſeiner Bedürftig⸗ keit haben wir beſchloſſen, ihm eine einmalige Unterſtützung von 200 M zu gewähren. Er iſt ſeit dem 4. April 1893 in der ſtädti⸗ ſchen Verwaltung beſchäftigt und bezieht z. 3. 3100 M Gehalt und 144 M Militärpenſion. Durch Gemeindebeſchluß vom 29. Mai/7. Juni 1899 iſt ihm bereits eine Unterſtützung von 150 M be⸗ willigt worden. Charlottenburg, den 19. September 1907. Der Magiſtrat. Matting. I. 2009. Druckſache Nr. 399. Vorlage betr. Gewährung einer Unter⸗ ſtützung an einen Beamten. Urſchriftlich nebſt Perſonalakten an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Der Gewährung ſeiner Unterſtützung von 150 M an den Kaſſengehilfen Bloß aus Ord. Kapitel I Abſchn. 13 Nr. 2 für 1907 wird zu⸗ geſtimmt. Bloß leidet ſeit Jahren an Luftröhren⸗ und Rachen⸗ katarrh ſowie an Gicht. Auf ärztliche Anordnung mußte er ſich in dieſem Jahre einer Kur in Bad Nenndorf unterziehen. Hierdurch ſind ihm außergewöhnliche Mehrkoſten entſtanden, die er auf 250,05 M berechnet. Hiervon ſind durch Belege 232,25 M nachgewieſen. Bloß beſitzt kein Ver⸗ mögen. Seine Familie beſteht aus Frau und einem Kinde im Alter von 7 Jahren. Es hat außer⸗ dem noch ſeinen mittelloſen erwerbsunfähigen Vater zu unterſtützen. Mit Rückſicht auf ſeine Be⸗ dürftigkeit haben wir beſchloſſen, ihm eine Unter⸗ ſtützung von 150 M zu gewähren. Bloß befindet ſich ſeit dem 1. April 1897 im ſtädtiſchen Dienſt. Er bezieht zurzeit 2150 M Ge⸗ halt, 100 M Teuerungszulage und 1036 M Militär⸗ penſion, mithin zuſammen 3286 M. Eine Unter⸗ ſtützung hat er bisher nicht erhalten. Charlottenburg, den 9. September 1907. Der Magiſtrat. Matting. 1. 4792.