Der Genannte iſt 30 Jahre alt und befindet ſich ſeit dem 8. April 1907 auf Probe in einer im Stadthaushaltsplan vorgeſehenen offenen Koks⸗ vermeſſerſtelle. Leiſtungen und Führung waren zufriedenſtellend; nach dem vertrauensärztlichen Zeugnis vom 23. September 1907 iſt er geſund und dienſtbrauchbar. Wir haben deshalb ſeine Anſtellung als ſtädtiſchen Beamten auf Kündigung beſchloſſen. Charlottenburg, den 26. September 1907. Der Magiſtrat. Matting. I. 1766. Boll. Druckſache Nr. 427. Vorlage betr. Gewährung einer Unterſtützung an einen Beamten. Urſchriftlich nebſt den Perſonalakten an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Der Gewährung einer Unterſtützung von 250 ℳ an den Aſſiſtenten Glindemann aus Ord. Kapitel L Abſchn. 13 Nr. 2 für 1907 wird zugeſtimmt. Die Familie des Aſſiſtenten Glindemann wird ſeit längerer Zeit von Krankheiten heimgeſucht. Der 9 jährige Sohn des Genannten erkrankte im vorigen Jahre an Scharlach, die 5 jährige Tochter leidet an Rachitis, die Ehefrau an einem Blaſenübel und an Blutarmut. Glindemann ſelbſt iſt lungen⸗ und herzleidend. Auf ärztliche Anordnung mußte der Genannte in dieſem Jahre mit ſeinem Sohne einen mehrwöchigen Landaufenthalt nehmen. Durch dieſe Krankheiten ſind dem Glindemann erhebliche Mehrkoſten entſtanden, die er wie folgt berechnet: Aratroſten 81,00 ℳ Araneitoſten 2,95 „ Stärkungsmittel und beſſere Pflege 139,56 „ Badeſalgee 16,35 „ Koſten des Landaufenthalts „212,70 „ Sonſtige Ausggaben 56,00 „ 508,56 . Hiervon ſind 417,36 ℳ durch Beläge nach⸗ gewieſen. Glindemann beſitzt kein Vermögen. Zur Deckung der notwendigſten Ausgaben hat er bereits ein Darlehn aufnehmen müſſen, auch iſt ihm ein Gehaltsvorſchuß von 250 ℳ bewilligt worden. Er bezieht zurzeit 2350 ℳ Gehalt und 100 ℳ Teuerungszulage. Seine Familie beſteht aus Frau und 2 Kindern im Alter von 9 und 5 Jahren, außer⸗ dem hat er ſeine 72 Jahre alte Schwiegermutter zu unterſtützen. Mit Rückſicht auf ſeine Bedürf tigkeit haben wir beſchloſſen, ihm eine einmalige Unter⸗ ſtützung von 250 ℳ zu gewähren. Glindemann iſt ſeit dem 1. Februar 1903 als ſtädtiſcher Beamter angeſtellt. Eine Unterſtützung hat er noch nicht erhalten. Charlottenburg, den 5. Ottober 1907. Der Magiſtrat. Mattin g. 1. 2327. 595 * Druckſache Nr. 428. Vorlage betr. Gewährung einer Unterſtützung an einen Beamten. Urſchriftlich nebſt Perſonalakten an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Der Gewährung einer Unterſtützung von 200 ℳ an den Bureaugehilfen Walter aus Ord. Kapitel I Abſchn. 13 Nr. 2 für 1907 wird zugeſtimmt. Die Ehefrau des Bureaugehilfen Walter iſt herz⸗ und unterleibsleidend. Sie mußte ſich in die⸗ ſem Jahre einer Operation unterziehen. Ihr Zu⸗ ſtand erfordert noch fortgeſetzt ärztliche Behandlung, Schonung und beſſere Pflege. Sie iſt vorläufig nicht imſtande, ſchwere häusliche Arbeiten zu ver⸗ richten. Die 7 Jahre alte Tochter iſt lungenkrank. Auf ärztliche Anordnung hat deshalb die Frau mit den Kindern in dieſem Sommer eine Kur auf dem Lande gebraucht. Hierdurch hat Walter erhebliche Ausgaben gehabt, die er wie folgt berechnet: Arötroſtenn . 156,00 Arzneiennn 42,05 „ veſſere Pfrege 68,60 „ freunde Düfee 26,00 „ ſonſtige Aufwendungen 180,00 „ 472,65 Hiervon ſind 292,65 ℳ durch Beläge nachge⸗ wieſen. Walter hat kein Vermögen. Er bezieht zurzeit 2300 ℳ. Gehalt, 100 ℳ Teuerungszulage und 180 ℳ Militärpenſion, zuſammen 2580 jährlich. Seine Familie beſteht aus Frau und 2 Kindern im Alter von 12 und 7 Jahren. Mit Rückſicht auf ſeine Bedürftigkeit haben wir be⸗ ſchloſſen, ihm eine einmalige Unterſtützung von 200 ℳ zu gewähren. Walter iſt ſeit dem 1. Oktober 1898 als ſtädtiſcher Beamter angeſtellt. Er hat bereits aus Anlaß von Krankheiten in der Familie durch Gemeindebeſchluß vom 21. Mai/19. Juni 1901 eine einmalige Unter⸗ ſtützung von 150 ℳ erhalten. Charlottenburg, den 5. Oktober 1907. Der Magiſtrat. Matting. I. 2350. Druckſache Nr. 429. Vorlage betr. Gewährung einer Unterſtützung an einen Beamten. Ur ſchriftlich nebſt Perſonalakten an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Der Gewährung einer Unterſtützung von 150 ℳ an den Bureaugehilfen Nehrkorn aus Ord. Kapitel I Abſchnitt 13 Nr. 2 für 1907 wird zugeſtimmt. Der Bureaugehilfe Nehrkorn leidet ſchon ſeit Jahren an Gelenkrheumatismus. Er war wegen ſeines Leidens in dieſem Jahre 3 Monate dienſt⸗ unfähig und ſteht noch jetzt in ärztlicher Behand⸗ lung. Seine Ehefrau erlitt im vorigen Jahre einen Schlaganfall, ſie war 4 Wochen bettlägerig krank und längere Zeit nicht imſtande, ihre häus⸗ lichen Arbeiten zu verrichten. Ein Kind war an Blutvergiftung erkrankt.