Dieſe Krankheiten haben dem Nehrkorn erheb⸗ ſammen 2130 ℳ jährlich. liche Koſten verurſacht, die er wie folgt berechnet: Arzttoſtenn 92 Verband, Arzneimittel und Bäder . 134 ſ Annahme fremder Hilfe 110 ℳ Für beſſere Pflege uſwwo. 205 zuſammen 541 Hiervon ſind die Ausgaben für den Arzt durch Beläge nachgewieſen. Nehrkorn beſitzt kein Ver⸗ mögen. Seine Familie beſteht aus Frau und 2 Kindern im Alter von 12 und 11 Jahren. Er bezieht zurzeit 2450 ℳ Gehalt, 252 ℳ Militär⸗ penſion und 100 ℳ Teuerungszulage, zuſammen 2802 ℳ jährlich. Mit Rückſicht auf ſeine Bedürftig⸗ keit haben wir beſchloſſen, ihm eine einmalige Unter⸗ ſtützung von 150 ℳ zu gewähren. Er iſt ſeit dem 1. April 1894 in der ſtädtiſchen Verwaltung angeſtellt. Aus Anlaß ſeiner Krank⸗ heit hat er bereits zweimal Unterſtützungen erhalten: a) durch Gemeindebeſchluß vom 31. Oktober/7. November 1900 300 ℳ 5) durch Gemeindebeſchluß vom 14. November/17. Dezember 1902 . 150 ℳ. Charlottenburg, den 10. Oktober 1907. Der Magiſtrat. Matting. Stendel. I. 2398. Druckſache Nr. 430. Vorlage betr. Gewährung einer Unterſtützung an einen Beamten. Urſchriftlich nebſt Perſonalakten an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Der Gewährung einer Unterſtützung von 150 ℳ an den Bureaugehilfen a. Pr. Wagner aus Ord. Kapitel I Abſchn. 13 Nr. 2 für 1907 wird zugeſtimmt. Pr. Die Ehefrau des Bureaugehilfen a. Wagner leidet an hochgradiger Blutarmut und Nervoſität. Seine 4 Kinder (7, 6, 5 und 3 Jahre alt) ſind ebenfalls blutarm und ſkrofulös. Frau und Kinder befinden ſich ſeit längerer Zeit in ärztlicher Behandlung und haben auf ärztliche Anordnung in dieſem Jahre einen längeren Land⸗ aufenthalt nehmen müſſen. Hierdurch ſind dem Genannten erhebliche Mehraufwendungen erwachſen, die er auf 150 ℳ berechnet. Hiervon entfallen auf Arztkoſten 50 Koſten für den Landaufenthalt . . . 100 „ zuſammen 150 . Durch Beläge ſind 80 ℳ nachgewieſen. Wagner beſitzt kein Vermögen. Er hat bereits zur Deckung der Koſten des Landaufenthalts einen Gehaltsvorſchuß von 150 ℳ erhalten. Mit Rück⸗ ſicht auf ſeine Bedürftigkeit haben wir beſchloſſen, ihm eine Unterſtützung in gleicher Höhe zu bewilligen. Wagner iſt ſeit 16. Mai 1905 in unſerer Ver⸗ waltung beſchäftigt und ſeit dem 1. Dezember 1905 als Bote angeſtellt. Vom 1. Oktober d. I. ab wird er probeweiſe in einer Bureaugehilfenſtelle be⸗ ſchäftigt. Er bezieht 1850 ℳ Gehalt, 100 Teuerungszulage und 180 ℳ Militärpenſion, zu⸗ 596 Aus Anlaß der Krankheit der Frau, der Geburt und des Todes eines 5. Kindes hat Wagner durch Gemeindebeſchluß vom 5./19. De⸗ zember 1906 bereits eine einmalige umetubuns von 150 ℳ erhalten. Charlottenburg, den 30. September 1907. Der Magiſtrat. Matting. 1. 2257. Druckſache Nr. 431. Vorlage betr. Einbürgerungsgeſuch. Urſchriftlich mit 1 Heft und 1 Anlage an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Geben die Einbürgerung des Kapellmeiſters Rogert Robitſchek und ſeiner Ehefrau werden Einwendungen nicht erhoben. Der Kapellmeiſter Robert Robitſchek iſt am 13. Dezember 1874 zu Prag in Böhmen geboren, evangeliſcher Religion und durch Abſtammung öſterreichiſcher Staatsangehöriger. Von ſeiner Geburt bis zum Jahre 1901 wohnte er in Prag. In der Folgezeit hat er ſich in Deutſch⸗ land und zwar in Rudolſtadt, Berlin und Wilmers⸗ dorf aufgehalten. Seit dem 25. März 1907 wohnt er in Charlottenburg, zurzeit Kantſtraße 4. Robitſchek iſt Kapellmeiſter ſowie Direktor und Beſitzer des Konſervatoriums der Muſik Klindworth⸗ Scharwenka in Berlin und Dt. Wilmersdorf. Er iſt Miteigentümer zweier Grundſtücke in Berlin und einer Villa in Dresden. Für 1907 iſt er nach einem Einkommen von 9413 ℳ zur Steuer ver⸗ anlagt. Zur Begründung ſeines Geſuchs führt Robitſchek an, daß ſeine Ehefrau die Tochter eines preußiſchen Offiziers iſt und er ſich dauernd hier aufzuhalten gedenkt. Dem Antrage ſtehen keine Bedenken entgegen. Charlottenburg, den 10. Oktober 1907. Der M Matting. Moli. III a 1756. 2 Druckſache Nr. 432. Vorlage betr. Wahl von Sachverſtändigen zur Schätzung der für Landlieferungen im Kriegsfalle zu zahlenden Vergütungen. Urſchriftlich mit Akten Fach 28 Nr. 6 an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, an Stelle der nach Ablauf ihrer Wahtzeit am 31. Dezember 1907 ausſcheidenden Sachverſtändigen Erſatzwahlen für die Zeit vom 1. Jannar 1908 bis 31. Dezember 1910 vorzunehmen. Bisher waren gewählt: Sachverſtändige für Vieh: Schlächtermeiſter L. Jacob, mereſe Herr ſtraße 140, 7 Schlächtermeiſter Otto Müller, Wilmers⸗ dorferſtr. 45, „„ Rentier Richard Koſchwitz, Gieſebrecht⸗ ſtraße 7, Scactenenger Wlazlo, Schillerſtr 37.