——— 815 Taubert für dauernd dienſtunfähig. Wir haben deshalb dem Antrage des Taubert entſprechend ihn mit Ende Dezember 1907 in den Ruheſtand verſetzt. Taubert iſt am 10. Juni 1864 geboren und ſeit dem 2. Januar 1895 als Beamter in der hieſigen ſtädtiſchen Verwaltung angeſtellt. Seine penſions⸗ fähige Dienſtzeit beträgt: 2) als Beamter im Dienſte der Stadt Char⸗ lottenburg vom 2. Januar 1895 bis 31. De⸗ zember 1907 12 Jahre 364 Tage b) anrechnungsfähige Militär⸗ dienſtzeit (§ 9 Ziffer 1 des Ortsſtatuts betr. Gewährung von Ruhegehalt) vom 1. Ok⸗ tober1882bjs1. Januar1895 12 Jahre 93 Tage zuſammen 25 Jahre 92 Tage. Er bezieht als Beamter der Klaſſe B IV a des Normalbeſoldungsetats 3100 ℳ Gehalt jährlich. Das Ruhegehalt beträgt nach §§ 6 und 7 a. a. O. nach einer Dienſtzeit von 25 Jahren 35/60 von 3100 ℳ 1808,33 ℳ, abgerundet auf volle Taler 1809 . Taubert bezieht außerdem noch an Militär⸗ penſion 252 ℳ jährlich. Eine Anrechnung der Militärpenſion auf die Zivilpenſion kann nicht erfolgen, da Ruhegehalt und Militärpenſion (1809 — 252 — 2061 ℳ.) den in der zuletzt bekleideten Stelle erreichbaren Höchſtpenſionsbetrag 700 — 2775 —D —e —*niche uberſteigen (ce 30,4 und 45,6 Mannſchafts⸗Verſorgungsgeſetz). Charlottenburg, den 16. Oktober 1907. Der Magiſtrat. Matting. I. 1614. Druckſache Nr. 430. Vorlage betr. Gewährung einer Unterſtützung an einen Lehrer. 1 9 f mit den Perſonalakten des Lehrers et an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Der Gewährung einer einmaligen Unter⸗ ſtützung von 400 ℳ an den Lehrer Franz Petſch aus Ord. II11—1—10 für 1907 wird zugeſtimmt. Die Ehefrau des Lehrers Petſch von der Ge⸗ meindeſchule I iſt an einem ſchweren Nervenleiden erkrankt und ſeit Juni vorigen Jahres in ärztlicher Behandlung. Seit dieſer Zeit iſt ſie nicht imſtande irgend welche häusliche Arbeiten zu verrichten. Infolge Verſchlimmerung ihres Leidens wurde ſie am 19. März d. Is. zunächſt auf kurze Zeit in die Königliche Klinik, bald darauf in eine Privat⸗ Klinik untergebracht, wo ſie bis zum 14. September d. Is. verblieben iſt. Innerhalb dieſer Zeit mußte ſie ſich zweimal einer Operation unterziehen. Eine Wiederherſtellung iſt bis jetzt nicht erreicht worden, wenn auch eine geringe Beſſerung zu verzeichnen iſt. Zurzeit iſt ſie noch ſehr hinfällig und fremder Wartung und Pflege bedürftig. Durch die Krankheit ſeiner Ehefrau ſind dem Lehrer Petſch außergewöhnlich hohe Koſten er⸗ wachſen, die er wie folgt angibt: Arztkoſten, Arzneien, 2 Röntgenaufnahmen, er⸗ höhte Haushaltungskoſten bis zur Aufnahme in die Klinit 600,— Aufenthalt und Verpflegung in der Königlichen und Privatklinik, Hilfe⸗ leiſtung bei der Operation, Medi⸗ kamente, Bäder, Krankenpflege da⸗ ſeiont „ . 1072,65 „ zuſammen 1672,65 , Hinzu kommen noch die Koſten für die beiden Operationen in Höhe von die Petſch noch nicht bezahlt hat. Weitere Ausgaben ſtehen ihm durch die fernere Pflege ſeiner Frau bevor. Durch Beläge ſind 1240,65 ℳ nachgewieſen. Petſch iſt nicht in der Lage, die entſtandenen Mehr⸗ aufwendungen aus eigenen Mitteln zu beſtreiten. Verwandte, die ihn unterſtützen könnten, hat er nicht. Ein kleines Kapital, das er beſaß, iſt in⸗ zwiſchen aufgebraucht. Er hat ſich daher an uns mit der Bitte um Unterſtützung gewandt. Petſch bezieht für das Rechnungsjahr 1907 an 200,— ℳ, Gehalt 3762,50 ℳ, aus ſeiner Tätigkeit im Hand⸗ fertigkeitsunterricht rvund 500 ℳ., zuſammen alſo 4262,50 ℳ. Zur Einkommenſteuer iſt er nach ſeinem Einkommen von 4177 ℳ zum Staats⸗ Steuererſatze von 80 ℳ veranlagt. Die bedrängte Lage, in der ſich Petſch befindet, hat uns in Übereinſtimmung mit der Schuldepu⸗ tation veranlaßt, ihm eine einmalige Unterſtützung von 400 ℳ zu bewilligen. Eine Unterſtützung hat er bisher nicht erhalten. Charlottenburg, den 19. Oktober 1907. Der Magiſtrat. Matting. Neufert. VII A42 940. 2 Druckſache Nr. 451. Vorlage betr. Wahl von Beiſitzern für die Stadtverordnetenwahl. Urſchriftlich an die Stadtverordneten⸗Verſammlung hier mit dem Antrage, für diejenigen in der Sitzung am 16. d. Mts. gewählten Beiſitzer und Stellvertreter, welche an der Ausübung des Ehrenamtes behindert ſind, Erſatzmitglieder zu wählen. Die Namen der behinderten Herren ſind in dem beiliegenden Verzeichnis mit roter Tinte ge⸗ . und die Entſchuldigungsſchreiben bei⸗ gefügt. Charlottenburg, den 24. Oktober 1907. Der Magiſtrat. Matting. 5 IV. 1032. 2 * Eharlottenburg, den 25. Oktober 1907. Der Stadtverordneten⸗Vorſteher. Roſenberg. Druc von Adolf Gerg, §. m. b. B., Charlonſenburg