der Beſtand an Maſchinen für Beſprengung und Reinigung der Straßen und beſonders der Beſtand an Spülwagen, welche in erſter Linie für die Rei⸗ nigung der Aſphaltſtraßen beſtimmt ſind, ent⸗ ſprechend erhöht werden. Eine außergewöhnliche Vermehrung der Spülwagen wird aber noch da⸗ durch bedingt, daß der Verſtaubung der Aſphalt⸗ ſtraßen, welche ſich durch den immer ſtärker wer⸗ denden Automobilverkehr beſonders bemerkbar macht, nur durch häufigere Waſchungen wirkſam entgegengetreten werden kann. Es wird deshalb angeſtrebt, für die Folge ſämtliche aſphaltierten Straßen täglich mehrmals zu waſchen, während bei dem bisherigen Beſtande an Spülwagen eine mehr⸗ malige Waſchung nur für ganz wenige Straßen möglich war und einzelne Nebenſtraßen hingegen wöchentlich nur 2 bis 3 mal gewaſchen werden konnten. In dem kommenden Rechnungsjahre ſollen nun alle Nebenſtraßen mindeſtens einmal, die verkehrsreicheren mindeſtens 2 mal und die meiſt⸗ befahrenen, wie Berliner, Bismarck⸗ Hardenberg⸗ Straße und Kurfürſtendamm 3 mal gewaſchen werden. Um dies zu ermöglichen, müſſen 34 Maſchinen in Betrieb geſtellt werden. Zur Reſerve iſt außerdem ein Beſtand von 6 Stück erforderlich, ſo daß ſich der Geſamtbedarf auf 40 Stück beläuft. Da gegenwärtig 26 Stück vorhanden ſind, iſt die Beſchaffung von weiteren 14 Stück notwendig. Wenn der Vergrößerung der Fahrdammfläche entſprechend eigentlich auch noch eine Vermehrung der Sprengwagen eintreten müßte, um die Be⸗ ſprengung in dem bisherigen Umfange zu bewirken, ſo beabſichtigen wir doch, von der Beſchaffung neuer Sprengwagen abzuſehen, da ja die vermehrten Waſchungen der Aſphaltſtraßen die Beſprengung dieſer Straßen zu einem Teil erſetzen ſoll. Nur wird aus nachſtehendem Grunde ein beſonderer Reitwegſprengwagen erforderlich. Nach Anſicht unſerer Tiefbau⸗Deputation werden nämlich die Reitwege durch das Befahren mit den Wagen beſchädigt und erhalten auch, wenn ſie glatt geharkt ſind, durch die von dem Wagen hinterlaſſene Radſpur ein unſchönes Ausſehen. Wir beabſichtigen deshalb zunächſt verſuchsweiſe einen beſonderen Sprengwagen mit Druckwerk zum Weitſprengen zu beſchaffen, mit dem die Reitwege beſprengt werden können, ohne daß ſie befahren werden. Dieſer Wagen ſoll für die Reitwege in der Bismarck⸗ ſtraße und auf dem Kaiſerdamm Verwendung fin⸗ den, während die Beſprengung des Reitweges auf dem Kurfürſtendamm in der bisherigen Weiſe geſchehen ſoll, weil noch nicht feſtſteht, ob ein der⸗ artiger Wagen hier wegen der vorhandenen Hecken und der dicht neben dem Reitwege befindlichen Straßenbahngeleiſe geeignet iſt. Da erfahrungsgemäß für die Anfertigung der Maſchinen ein Zeitraum von 3 bis 4 Monaten erforderlich iſt, die Maſchinen aber ſchon beim —— 633 — Beginn des Etatsjahres gebraucht werden, bean⸗ tragen wir, die Koſten ſchon jetzt zu bewilligen. Unſere Vorlage entſpricht einem Beſchluſſe der Deputation für das Straßenreinigungs⸗ und Feuer⸗ löſchweſen. Charlottenburg, den 4. November 1907. Der Magiſtrat. Matting. Meyer. XIVa. 1724. Druckſache Nr. 468. Vorlage betr. Erweiterung der Brunnen⸗ anlage des Waſſerwerks Jungfernheide. Urſchriftlich mit einem Heft und einer Zeichnung an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: a) Dem Entwurf vom 11. Oktober d. Is., für die Erweiterung der Brunnenanlage des Waſſerwerks Jungfernheide wird zugeſtimmt. b) Zur Ausführung des Entwurfs werden 60300 ℳ aus Anleihemitteln bewilligt. Auf dem Waſſerwerk Jungfernheide ſind zur⸗ zeit 42 Rohrbrunnen vorhanden. Bei tiefem Grundwaſſerſtand in trockenen Jahren kann für einen Brunnen mit Sicherheit nur auf eine Er⸗ giebigkeit von 900 bhm (10,4 Sekundenliter) Waſſer pro Tag gerechnet werden. Es können demnach 42 Brunnen täglich 900 42 37 800 ehm Waſſer liefern. Die größte Beanſpruchung des Werks Jungfern⸗ heide in dem verfloſſenen verhältnismäßig kühlen Sommer betrug jedoch ſchon im Maximum 36 827 chm pro Tag. Das Tagesmaximum wird in den nächſten Jahren vorausſichtlich um 2000 bis 3000 chm jährlich ſteigen. Im Intereſſe der ſicheren Waſſerverſorgung der Stadt iſt es jedoch geboten, die Brunnen unter normalen Ver⸗ hältniſſen nicht bis aufs Außerſte zu beanſpruchen, um für beſondere Fälle Reſerve zur Verfügung zu haben. Auf Vorſchlag der Deputation für die Waſſer⸗ werke haben wir daher beſchloſſen, auf dem ge⸗ nannten Werk eine Galerie von zunächſt 12 Brunnen neu anzulegen. Durch dieſe 12 Brunnen wird die Leiſtungsfähigkeit des Werkes um rd. 10 800 Tages⸗ kubikmeter erhöht. Die Abmeſſungen der Heberleitung ſind ſo groß gewählt, daß ſpäter noch eine gleiche Anzahl von Brunnen an dieſe Leitung angeſchloſſen werden kann. Die erforderlichen Mittel ſind in der neuen Anleihe vorgeſehen. Charlottenburg, den 4. November 1907. Der Magiſtrat. Schu ſt e hr us. Brediſchneider. V 1115. Charlottenburg, den §. November 1907. Der Stadtverordneten⸗Vorſteher. Roſenberg. Druck von Adolf Gert, G. m. b. §., Charlottenburg.