—— 551 — Dorl agen für die Stadlverordneten-Verſammlung zu Charlottenburg. In nichtöffentlicher Sitzung. Druckſache Nr. 491. Vorlage betr. Ankanf der Grundſtücke Leibniz⸗ ſtraße 105 und 108. Urſchriftlich nebſt 1 Heft, 1 Lageplan und 3 Bebauungsſkizzen an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: 2) Dem Ankauf der Grundſtücke Leibnizſtraße Nr. 105 und Nr. 108 — Band 25 Blatt Nr. 1305 und Band 26 Blatt Nr. 1337 des Grundbuchs — nach Maßgabe des abgedruckten Kaufvertrages vom 12./29. Oktober 1907 wird zugeſtimmt. b) Der Kaufpreis mit 450000 ℳ iſt dem Grundſtückserwerbsfonds zu entnehmen. Die dem Oberſtabsarzt a. D. Dr. Kühne ge⸗ hörigen Grundſtücke Leibnizſtraße Nr. 105 und Nr. 108 liegen an der Straße räumlich von ein⸗ ander getrennt, ſind aber mit ihrem ausgedehnten Hinterland miteinander verbunden. Beide Grund⸗ ſtücke ſind je mit einem kleineren, gut erhaltenen Wohnhauſe bebaut. Nr. 105 hat einen Mietswert von etwa 5000 ℳ und wird von dem Eigentümer allein bewohnt, Nr. 108 dagegen iſt vermietet für 5400 . Die Flächengröße beider Grundſtücke beträgt im ganzen (2128 1078) 3206 qm ⸗ 226 QR. Davon entfallen auf die Wohnhäuſer (Nr. 105 ca. 644 und Nr. 108 ca. 445) 1089 qm Grundfläche, ſodaß eine Hinterlandfläche von (1484 633) 2117 qm 150 QR verfügbar bleibt. Dieſe Fläche allein wäre zur Bebauung mit einem ſtädtiſchen Gebäude zwar zu klein; ſie grenzt aber im Weſten in einer Längenausdehnung von 42,69 m an das ſtädtiſche Grundſtück Bismarckſtraße Nr. 20 und kann daher mit dem ſtädtiſchen Beſitz Bismarck⸗ ſtraße 20, 21 und 22 vereinigt werden, der da⸗ durch eine ſehr vorteilhafte Erweiterung erfährt und zugleich einen Zugang von der Leibnizſtraße aus erhält. Die vereinigten Grundſtücke können ſowohl für einen Schulbau als auch für jeden andern Zweck Verwendung finden. Die ver⸗ ſchiedenen Bebauungsmöglichkeiten ſind aus den mitvorgelegten Skizzen erſichtlich. Das Haus Leibnizſtraße Nr. 105 könnte für den Fall der Errichtung einer höheren Schule auf den Grundſtücken als Direktor⸗Wohnhaus teilweiſe verwendet und das Haus Leibnizſtraße Nr. 108 nach Abtrennung von dem Hinterland veräußert werden. Der Preis beträgt für beide Grundſtuücfe Esſollen eine Anzahlung vn 50000 ℳ geleiſtet, die Hypotheken mit 58910 „ 24 Seite 450000 ℳ 450000 ℳ Übertrag 450 000 ℳ übernommen und der Reſt mit⸗ 4. 341090 ℳ hypothekariſch zu 4% ver⸗ zinslich auf 5 Jahre einge⸗ tragen werden. Die Wohnhäuſer ſind zu bewerten: Leibnizſtraße Nr. 105: der Grund und Boden (Ca. 450R. à 2000 ℳ) auf. 90000 „ hierzu der Bauwert des Hauſes ca.“. 80000 „ 170000 ℳ Leibnizſtraße Nr. 108: der Grund und Boden ca. 31 R. einſchl. Bauwert des Hauſes auf ca. 80000 „⸗250000 „ Das Hinterland von beiden Grund⸗ ſtücken in der Flächengröße von ca. 2117 qm 150 R. koſtet demnach 200000 mithin je R. rund 1333 ¾. Die urſprüngliche Forderung betrug 500 000 . Es iſt uns gelungen, eine Ermäßigung dieſes Preiſes um 50000 ℳ zu erzielen. Eine weitere Ermäßigung war nicht zu erreichen. Wir halten den Preis von 450000 ℳ. in Übereinſtimmung mit der Grundeigentums⸗Deputation noch für an⸗ nehmbar und empfehlen den Ankauf der Grund⸗ ſtücke in Anbetracht der dadurch erreichten, ſehr wünſchenswerten Erweiterung des ſtädtiſchen Be⸗ ſitzes und der Möglichkeit der Schaffung eines Zugangs zu demſelben von der Leibnizſtraße aus, was namentlich für den Fall der Bebauung der Grundſtücke mit einem Schulhaus von großem Vorteil wäre. Wir erſuchen, unſerem Antrag zuzuſtimmen. Charlottenburg, den 26. November 1907. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Schliemann. III a. 1639. Nummer 913 des Urkundenverzeichniſſes der Stadt Charlottenburg. Verhandelt zu Charlottenburg, den zwölften Oktober des Jahres Eintauſendneunhundert und ſieben. Vor mir, dem unterzeichneten Gerichtsaſſeſſor Dr. Karl Prühß aus Charlottenburg, welcher ge⸗ mäß Artikel 12 § 2 Ausführungsgeſetzes zum Bürgerlichen Geſetzbuche vom 20. September 1899 dazu beſtimmt iſt, ſolche Verträge zwiſchen der Stadtgemeinde Charlottenburg und Dritten zu be⸗ urkunden, durch die ſich der eine Teil zur Uber⸗