— 663 — Nummer 921 des Urkundenverzeichniſſes der Stadt Charlottenburg. Verhandelt zu Charlottenburg, den neunundzwanzigſten Ok⸗ tober des Jahres eintauſendneunhundert undſieben. Vor mir, dem unterzeichneten Gerichtsaſſeſſor Dr. Karl Prühß aus Charlottenburg, welcher gemäß Artikel 12 § 2 Ausführungsgeſetzes zum Bürgerlichen Geſetzbuche vom 20. September 1899 dazu beſtimmt iſt, ſolche Verträge zwiſchen der Stadtgemeinde Charlottenburg und Dritten zu be⸗ urkunden, durch die ſich der eine Teil zur Über⸗ tragung des Eigentums an einem in Preußen liegenden Grundſtücke verpflichtet, erſchienen heute: 1. für die Stadtgemeinde Charlottenburg von Perſon bekannt und geſchäftsfähig, der Magiſtratsſekretär Rudolf Hoffmann von hier, unter Berufung auf die Vollmacht des Magiſtrats vom 30. September 1902. Der⸗ ſelbe ſchickte voraus, daß er ſeine Erklärun⸗ gen nur unter Vorbehalt der Genehmigung des Magiſtrats und der Stadtverordneten⸗ Verſammlung abgebe. Der Oberſtabsarzt a. D. Dr. Rudolf Kühne, wohnhaft zu Charlottenburg, Leibnizſtr. 105. Der Erſchienene zu 2 iſt geſchäftsfähig und von Perſon bekannt. Die Erſchienenen ſchloſſen vorbehaltlich der Genehmigung des Magiſtrats und der Stadtver⸗ ordneten⸗Verſammlung zu Charlottenburg folgen⸗ den Vertrag: 2. 9 1. Zwiſchen der Stadtgemeinde Charlottenburg und dem Erſchienenen zu 2 iſt unterm 12. Oktober 1907 — Nr. 913 des Urkundenverzeichniſſes der Stadt Charlottenburg — ein Kaufvertrag über die an der Leibnizſtraße Nr. 105 und 108 belegenen Grundſtücke Band 25 Blatt Nr. 1305 und Band 26 Blatt Nr. 1337 des Grundbuchs von der Stadt Charlottenburg geſchloſſen worden. In Abänderung der Beſtimmungen im § 2 unter 1 und II dieſes Vertrages wird folgendes vereinbart: I. auf dem Grundſtück Leibnizſtraße 108 ſind in Abteilung III des Grundbuchs folgende Hypothekenforderungen eingetragen: a) 50 000 ℳ in Worten: „Fünfzigtauſend Mark“ zu 4 — vier — v. H. verzinslich für die Spener'ſche Stiftung zu Berlin, b) 8910 ℳ in Worten: „Achttauſend neun⸗ hundertzehn Mark — nicht 8900 ℳ wie im Vertrage vom 12. Oktober 1907 an⸗ gegeben — zu 4 — vier — v. H. verzins⸗ lich für den Rentier Friedrich Saße, Kant⸗ ſtraße 39. Dieſe Hypotheken im Geſamtbetrage von 58 910 ℳ in Worten: „Achtundfünfzigtauſend neunhundert zehn Mark“ übernimmt die Stadtgemeinde in Anrechnung auf das Kauf⸗ geld mit Zinsverpflichtung vom Tage der Auflaſſung ab. II. Ein Betrag von 341 090 ℳ in Worten: „Dreihunderteinundvierzigtauſend neunz'g Mark“ iſt hypothekariſch in Abteilung 111 des Grundbuchs an bereiter Stelle auf beiden Grundſtücken einzutragen. Dieſer Betrag iſt mit 4 — vier — v. H. zu verzinſen. Die % der zu beſtellenden Reſtkaufgeld⸗Hypothek von 341 090 ℳ in Worten: „Dreihunderteinund⸗ vierzigtauſend neunzig Mark“ iſt für beide Teile mit einer Friſt von ſechs Monaten zum Erſten eines Kalendervierteljahres zu⸗ läſſig, ſie iſt jedoch für den Verkäufer für die erſten fünf Jahre, von dem auf die Auf⸗ laſſung folgenden Quartalserſten ab gerechnet, ausgeſchloſſen. 7 §2. Zuſätzlich zum § 5 des Vertrages vom 12. Ok⸗ tober 1907 verpflichtet ſich der Verkäufer, die Unterhaltung des Innern ſämtlicher Wohn⸗ und Wirtſchaftsräume des Hauſes Leibnizſtraße Nr. 105 und die Unterhaltung und Pflege der Gärten von Leibnizſtraße Nr. 105 und Nr. 108 auf ſeine Koſten zu übernehmen ſowie ſämtliche Abgaben des Hauſes Leibnizſtraße Nr. 105 (Kanaliſations⸗, Müllabfuhr⸗ und Schornſteinfeger⸗ Gebühren, Waſſergeld, Gasgeld und Feuerverſiche⸗ rungsprämie), mit Ausnahme der Gemeinde⸗ Grundſteuer, zu tragen. Der Verkäufer verpflichtet ſich ferner, die Reinigung des Bürgerſteiges vor dem Grundſtück Leibnizſtraße Nr. 105 ſowie im Winter die Säuberung desſelben von Schnee und Eis und bei Glätte die Beſtreuung mit abſtumpfendem Material auf ſeine Koſten zu übernehmen. Er tritt in dieſer Beziehung der Polizei und Dritten gegen⸗ über an die Stelle der Eigentümerin und hat für alle aus der Nichterfüllung dieſer Verpflichtung entſtehenden Folgen allein aufzukommen. Im übrigen bleiben die Beſtimmungen des Vertrages vom 12. Oktober 1907 im vollen Um⸗ fange beſtehen. 2 Vorſtehende Verhandlung iſt den Erſchienenen in Gegenwart der unterfertigten Urkundsperſon vorgeleſen, von denſelben genehmigt und wie folgt eigenhändig unterſchrieben worden: Rudolf Hoffmann. Dr. Rudolf Kühne. Dr. Karl Prühß, Gerichtsaſſeſſor, Urkundsperſon der Stadtgemeinde Charlottenburg. Druckſache Nr. 492. Vorlage betr. Ankauf der Grundſtücke Ber⸗ liner Straße 735 und Lützower Straße 9. Urſchriftlich nebſt 1 Heft und 1 Lageplan an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: 2 2) Dem Ankauf der Grundſtücke Berliner Straße Nr. 75 und Lützower Straße 9 — Band 47 Blatt Nr. 2032 und Band 148 Blatt Nr. 5268 des Grundbuchs — nach Maßgabe des ab⸗ gedruckten Kaufvertrages vom 7. Oktober 1907 wird zugeſtimmt. b) Der Kaufpreis mit 550000 ℳ iſt dem Grund⸗ ſtückserwerbsfonds zu entnehmen. Das fortgeſetzt ſich geltend machende Be⸗ dürfnis an Bureauräumen für die ſtädtiſche Ver⸗ waltung gibt uns Veranlaſſung, der Stadtgemeinde in der Nähe des Rathauſes weitere Grundſtücke zu ſichern, damit bei eintretendem Erfordernis die nötige Anzahl von Räumen jederzeit bereit . ſind vierteljährlich nachher an der geſtellt werden kann. Die Häuſer Berliner Straße stadthaupttaſſe zu zahlen. Die Kündigung Nr. 70 und 71 ſind bereits für Geſchäftszwecke