—— 672 — E inſp ruch. a) A. 1719, 3. . ,„ Wilmersdorfer Str b) A. 1189, W. . ., Schillerſtr., 6) B. 1080, D. „Schillerſtr. 2. Im Bezirk B iſt der Magiſtratsſekretär „ Goetheſtr. , vom Wahltiſch zurückgewieſen worden, weil er keine urkund⸗ liche Legitimation bei ſich hatte, obwohl er mehreren Herren am Vorſtandstiſche bekannt und der amtliche Schriftführer, Herr Magi⸗ ſtrats⸗Aſſiſtent Walter, in der Lage und bereit war, Herrn § zu legitimieren. Ebenſo erging es anderen Wählern, wäh⸗ rend bei dem größeren Wahlandrange gegen Abend von ungefähr 7 Uhr ab, die Legiti⸗ mation der Wähler nicht mehr genau ge⸗ prüft, insbeſondere in etwa 100 Fällen die Vorlegung von Legitimationspapieren nicht mehr verlangt wurde. Die Namen dieſer Wähler ſind wir zu nennen in der Lage. Dies werden die Mitglieder des Wahl⸗ vorſtandes im Bezirke B ſowie die Herren 1. Schriftſteller Dr. Ernſt Erdmannsdörfer, Leibnizſtr. 3, 2. Bücherreviſor Renkert, Rückertſtr. 9, 3. Hugo Reichenbach, Berlin NW., Roſtocke Str. 52, III bezeugen. Ein Wähler, B. 1046, Arbeite VPB§. 7 Schillerſtr. . ., wurde von der Wahl mehrere⸗ mal zurückgewieſen, weil er die Namen der Kandidaten nicht leſen konnte; der Vor⸗ ſitzende geſtattete nicht, daß ihn ein an⸗ weſender Wähler bei Abgabe ſeiner Stimme unterſtützte. Zeugen: Woytkowiak und Reichenbach. Nachdem die Teilreſultate in beiden Be⸗ zirken nach geſchloſſener Wahl feſtgeſtellt worden waren, iſt verſäumt worden, im Wahllokal B das fertige Protokoll des Ge⸗ ſamtreſultats zu verleſen. Berückſichtigt man die vorſtehend auf⸗ geführten Unregelmäßigkeiten bei der Ab⸗ meſſung des Wahlreſultats, ſo ergibt ſich, daß die als gewählt proklomierten Kandi⸗ daten die abſolute Mehrheit nicht erhalten haben. Indem wir uns die Beibringung noch weiteren Einſpruchsmaterials vorbehalten, bitten wir, die am 6. November vollzogene Wahl im 5. Bezirk der III. Abt. für un⸗ gültig zu erklären und eine Neuwahl an⸗ zuordnen. Gehorſamſt Rektor Fiebig, Bez.⸗Vorſt., Peſtalozziſtr. 28, Richard Harnier, Magiſtratsb., Seſenheimer Str. 36, Paul Woidnek, Magiſtratsb., Seſenheimer Str. 36, Kuhlmey, Lehrer, Seſenheimer Str. 35, Schulze, Magiſtratsſekretär, Goethepark 24, Oswald Renkert, Bücherreviſor, Rückertſtr. 9, Friedr. Neuendorf, Laternenwärt., Krummeſtr. 261, E. Schoepp, Reſtaurateur, Goethepark 13, H. Walkhoff, Rechnungsrat, Seſenheimer Str. 36, Th. Krell, Buchbindermeiſter, Krummeſtr. 38, Robert Vogel, Kaufmann, Krummeſtr. 35(36, Harry Freymuth, Bankbeamter, Rückertſtr. 4. Erklärungen. 0) D . zu % fingiert ver⸗ anlagt. Laufend unterſtützt bis 1./1. 07, daher irrtümlich in die Wählerliſte 1907 aufgenommen. (Siehe Anmerk. 6 zu § 25 der St.⸗O. — Oertel — und An⸗ merk. 1 zu § 25 der St.⸗O. — Leder⸗ mann —.) Charlottenburg, den 30. November 1907. Statiſtiſches Amt. Badtke. Zu 2. Es lag ein Beſchluß des Vorſtandes von V. B. vor, nur ſolche Wähler zuzulaſſen, welche ſich ſchriftlich ausweiſen konnten. Als ſchriftlicher Ausweis wurde außer der vom Magiſtrat zugeſandten Wählerkarte noch Mietsvertrag, Paß, Militärpapiere, polizeiliche Fahrradkarten, Mietsquittungsbücher und Ahnliches in entgegenkommendſter Weiſe ſeitens des Vorſtandes angenommen. Wähler, welche keinerlei ſchriftlichen Ausweis beibringen konnten, wurden zurückgewieſen. Dieſes Ver⸗ fahren wurde bis zum Schluſſe des Wahl⸗ aktes innegehalten. Ausnahmen wurde in keinem Falle gemacht. Zu 3. Mir iſt ein Fall im Gedächtnis, daß ein Wähler die Namen der Kandidaten nicht wußte. Er wollte einen Zettel abgeben. Ich wies den Zettel zurück und erſuchte den Wähler, die Kandidaten vom Zettel abzuleſen. Er erwiderte, er könne nicht leſen. Darauf machte ich ihn aufmerkſam, daß es zuläſſig ſei, daß ein anderer Wähler die Namen vor⸗ leſe. Das geſchah. Ich fragte darauf den Wähler, ob er die eben genannten Herren wählen wolle, was er bejahte. Darauf wurden die Namen protokolliert. Den Namen des Wählers weiß ich nicht. Ein anderer der⸗ artiger Fall iſt meines Wiſſens nicht vorge⸗ kommen. Zu 4. Die beiden Protokolle ſind von mir ver⸗ leſen, bevor ich dieſelben unterzeichnet habe und den Beiſitzern zur Unterzeichnung vorgelegt habe. Charlottenburg, den 28. November 1907. Jolenberg, Stadtverordneter. Zu Punkt 4 äußere ich mich dahin, das ich bei der Feſtſtellung des Protokolls in der Turn⸗ halle Schillerſtraße nicht zugegen war und daß ich im Wahllokal A nur bis 6 Uhr amtiert habe. Charlottenburg, den 28. November 1907. C. Mittag, Stadtverordneter. Charlottenburg, den 10. Dezember 1907. Der Stadtverordneten⸗Vorſteher. Kanfmann. Druck von Adolf Gertz, G. m. b. H., Charlottenburg.