Frage Antwort Vorſchlag des Vorſtandes 15. Am 19. Dezember 1906 hat die Verſammlung den Magiſtrat erſucht, Er⸗ hebungen anzuſtellen, welche Gemeinden ſich der Anfſicht über das Begräbnisweſen unterzogen und welche Gemeinden Leichen⸗ verbrennungsöfen und Urnenhallen oder Urnenhaine errichtet haben. Wann iſt eine Mitteilung hierüber zu erwarten? 1— Zu 15. Das Material iſt geſammelt und kann vorgelegt werden. Es iſt bis⸗ her zurückbehalten worden, weil es zweck⸗ mäßig erſchien, vorerſt das Ergebnis unſerer Anträge wegen landespolizeilicher Genehmigung eines Gemeindefriedhofes abzuwarten, um ev. die beiden Angelegen⸗ heiten zu verbinden. Kenntnisnahme. 16. Am 29. März 1906 hat die Stadtverordneten⸗Verſammlung den Ma⸗ giſtrat erſucht, in Erwägung zu ziehen, ob ſich die Einführung der freien Arzt⸗ 22 für die Armenkrankenpflege emp⸗ ehlt. Wie ſteht dieſe Angelegenheit? Zu 16. Die Armendirektion hat am 26. November 1907 folgenden Beſchluß gefaßt: Die Armendirektion hält auf Grund eingehender Beratung die un beſchränkte freie Arztwahl in Charlottenburg für un⸗] durchführbar. Sie iſt aber auch nicht in der Lage, zurzeit die Einführung einer beſchränkten freien Arztwahl zu empfehlen. Dabei wird zugleich beſchloſſen: 1. Die Armendirektion erachtet es für unbedingt notwendig, daß die Stadtärzte an jeder Sitzung der zu ihrem Bezirk gehörigen Armen⸗ kommiſſionen teilnehmen. 2. Die Armenkommiſſionsvorſteher ſollen nochmals veranlaßt werden, zur Er⸗ möglichung dieſer Teilnahme die Stadtärzte rechzeitig zu jeder Sitzung einzuladen. 3. Die Armendirektion bringt endlich in Erinnerung, daß es zuläſſig iſt, in beſonderen Fällen einen Armen⸗ kranken auf ſeinen Antrag einem anderen Stadtarzt zu überweiſen. Erledigt. 17. Die Stadtverordneten⸗Verſamm⸗ lung hat folgende Erſuchen an den Ma⸗ giſtrat gerichtet: a) am 1. Juni 1904: Mit den Gemeindeverwaltungen von Groß⸗Berlin behufs Errichtung eines gemeinſchaftlichen Aſyls für Obdachloſe für Groß⸗Berlin in Verbindung zu treten, 2 b) am 20. März 1907: Erwägungen darüber einzuleiten, ob es ſich nicht empfiehlt, einen Zweck⸗Verband innerhalb Groß⸗ Berlins anzuſtreben, durch den auch in Charlottenburg obdachlos] gewordene Ledige in einem Aſyl Aufnahme finden können. Welche Schritte hat der Magiſtrat auf dieſe Erſuchen unternommen? Zu 17. Bisher iſt in die Verhand⸗ lungen nicht eingetreten worden mit Rückſicht auf die bereits in unſerer Ant⸗ wort vom 6. Dezember 1905 — vIII a. G. 2151 11/05 — geäußerten Bedenken. In dem von der Armendirektion ein⸗ geſetzten Ausſchuſſe iſt die Sache eingehend erörtert worden. Ein Erfolg erſcheint nach Anſicht des Ausſchuſſes zwar aus⸗ geſchloſſen, trotzdem ſoll verſucht werden, Verhandlungen einzuleiten. Kenntnisnahme. 18. Am 20. März 1907 iſt der Magiſtrat erſucht worden, eine Erweiterung des ſtädtiſchen Aſyls (Familienhäuſer) dahin vorzunehmen, daß auch ledige ob⸗ dachloſe Perſonen darin aufgenommen werden können. 1 Zu 18. Die Angelegenheit iſt in dem von der Armendirektion eingeſetzten Ausſchuſſe eingehend durchberaten worden und wird demnächſt noch im Dezember in der Armendirektion ſelbſt erörtert werden. Kenntnisnahme.