Sreſache Nr. 32. Vorlage betr. Gewährung einer unterſtützung an eine Handarbeitslehrerin. Urſchriftlich mit den Perſonalakten der Hand⸗ arbeitslehrerin Helene von Laneizolle an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Der Handarbeitslehrerin Helene von Lanci⸗ zolle wird eine einmalige Unterſtützung von 250 ℳʒ aus Ord. III—1—10 für 1907 gewährt. Die Handarbeitslehrerin Helene von Lancizolle von der Gemeindeſchule VIII leidet an hochgradiger Nervenſchwäche. außer Dienſt und wird, denſelben vor den Oſter⸗ ferien nicht wieder aufnehmen können. Zur Wiederherſtellung ihrer Geſundheit hat ſie auf ärztliche Anordnung von Juli bis⸗ Ende November 1907 Kuraufenthalt in Harzburg genommen. Dieſen Aufenthalt hat ſie in den Monaten Auguſt und September 1907 für 5 Wochen zwecks Vornahme einer Kur in dem Sanatorium von Dr Wichmann in Pyrmont unterbrochen. Durch dieſe Kuren ſind ihr erhebliche Koſten entſtanden, die ſie nach Blatt 100 R. der Akten wie folgt berechnet: Eiſenbahnfahrgelder 56,66 M. Koſtgeld uſw. 356,— „ Medikamente und Bäder . . 137,60 „ Arztliche Atteſte, Kurtaxke . 18,50 „ Beſondere Pflegemittel . . . 12,— „ zuſammen 580,76 M. Hiervon ſind 140 ℳ durch Beſcheinigung —— Bl. 102 — belegt. Zu den angegebenen Koſten kommt noch das Honorar für den hieſigen be⸗ handelnden Arzt, deſſen Rechnung ſie noch nicht erhalten hat. Da ſie ferner fortgeſetzt noch Medi⸗ kamente und Bäder nehmen und ſich wöchentlich dreimal elektriſieren laſſen muß, entſtehen ihr weitere Koſten. Fräulein von Lancizolle vegieht für das Rech⸗ nungsjahr 1907 1400 ℳ Gehalt und 100 ℳ Teuerungszulage und iſt für 1907 nach dieſem Ein⸗ kommen zu 16 ℳ« Staatseinkommenſteuer ver⸗ anlagt. Verwandte, die ſie unterſtützen könnten, beſitzt ſie nicht. Ihre Mutter iſt Witwe und bezieht eine jährliche Penſion von 832 ℳ. Ihre Schweſter iſt die im hieſigen Gemeindeſchuldienſte angeſtellte wiſſenſchaftliche Lehrerin von Lancizolle, die mit ihrem Gehalt von jährlich 2350 ℳ zum Unterhalt der Familie beiträgt. Fräulein von Lancizolle iſt nicht imſtande, die infolge ihrer Erkrankung ent⸗ ſtandenen Koſten aus eigenen Mitteln zu beſtreiten und hat ſich daher an uns mit der Bitte um Unter⸗ ſtütung gewandt. In Ubereinſtimmung mit der Schuldeputation haben wir beſchloſſen, der Genannten eine ein⸗ malige Unterſtützung von 250 ℳ zu gewähren. Charlottenburg, den 15. Januar 1908. Der Magiſt ra t. Schuſt ehr us. Neufert. VIIA 2 1067. Druckſache Nr. 33. Vorlage betr. Einbürgerungsgeſuch. Urſchriftlich an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Gegen die Einbürgerung des Studenten Samuel Jacobowicz werden Einwendungen nicht erhoben. 48 Iuch in Wojnicz aufgehalten wohnt er ununterbrochen in Charlottenburg, 3. 3. Sie iſt ſeit den Sommerferien, Der Student Samuel Jacobowicz iſt am 28. Januar 1885 zu Wojnicz in Oſterreich geboren, moſaiſcher Religion und beſitzt durch Abſtammung die öſterreichiſche Staatsangehörigkeit. Von ſeiner Geburt bis zum Jahre 1888 hat er Seit dieſem Jahre Krummeſtr. 76 bei ſeinen Elterr. Er wird von ſeinem Vater, dem Eierhändler Moſes Jacobowicz, unterhalten, der für 1907 zu 132 ℳ. Einkommenſteuer und 4, 20, 1 Erganzungs⸗ ſteuer veranlagt iſt. 5 „Zur Begründung ſcues Geſuches ſubrt Jaco⸗ bowicz an, daß er ſich faſt ausſchließlich in Preußen aufgehalten habe und er hier Soldat wecden möchte. Dem Antrage ſtehen keine Bedenken 1 0 Charlottenburg, den 27. Dezember 1907. Der Mag: 05 rat. 28 4 1t IIIa. 2215. Druckſache Nr. 34. Vorlage betr. Einbürgerungsgeſuch. Urſchriftlich mit 1 Heft und 1 Anlage an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Gegen die Einbürgerung des Handlungs⸗ gehilfen Edgar Heine werden Gigendugen nicht erhoben. Der Handlungsgehilfe Edgar Heine iſt am 21. Auguſt 1886 in Hamburg geboren, moſaiſcher Religion und beſitzt durch Abſtammung die ruſſiſche Staatsangehörigkeit. Von ſeiner Geburt bis zum Jahre 1888 hat er ſich in Hamburg und anſchließend hieran in Moskau, Berlin, Charlottenburg und Seeſen a. Harz auf⸗ gehalten. Seit dem 1. März 1903 wohnt er hier Ansbacher Straße 48 bei den Eltern. Heine iſt als Kontoriſt tätig und hat ein jähr⸗ liches Einkommen von 1500 ℳ. Sein Vater iſt für 1907 zu 252 ℳ Einkommenſteuer und 108 ℳ Gewerbeſteuern veranlagt Zur Begründung ſeines Geſuchs führt Heine an, daß er mit Rußland keinerlei Beziehungen mehr habe und dauernd in Preußen bleiben will. Seinem Bruder Arthur iſt die Naturaliſation bereits ge⸗ währt. (Vgl. Stadtverordneten⸗ Vorlage vom 5. Juli 1906 — Druckſache Nr. 334 —). Dem Antrage ſtehen keine Bedenken entgegen. Charlottenburg, den 2. Januar 1908. Der Magiſtrat. Matting. Seydel. IIIa. 2097. Druckſache Nr. 33. BVorlage betr. Einbürgerungsgeſuch. Urſchriftlich an die Stadtverordneten⸗Berſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Gegen die Einbürgerung des Fräuleins Elſe Hartoch werden Einwendungen nicht erhoben. Das Fräulein Elſe Hartoch iſt am 1. Auguſt 1879 zu St. Petersburg in Rußland geboren, evangeliſcher Religion und gegenwärtig ohne Staatsangehörigkeit. Durch Abſtammung beſaß ſie die amerikaniſche Staatsangehörigkeit. Von ihrer Geburt bis zum 8. Oktober 1907 hat ſie ihren Wohnſitz mit Aeeceen in