——— 69 —— morlagen für die Stadtverordneten-Verſammlung zu Charlottenburg. Druckſache Nr. 70. Vorlage betr. Verſtärkung der Etatsnummer 2 Ord. Kapitel 111—1—9 für 1907. Urſchriftliſch mit Akten Fach 7 Nr. 3 11 betreffend „Etatsüberſchreitungen“ an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Die Ausgabenummer9 Abſchnitt 1 Kapitel III des Ordinariums für 1907 — Zum Ausgleiche von Beſoldungsunterſchieden gegenüber den Etatsſätzen — wird um 883,34 ℳ aus dem Dispoſitionsfonds verſtärkt. Bei der vorbezeichneten Ausgabenummer, die den Zweck hat, diejenigen Mehrkoſten zu über⸗ nehmen, die entſtehen, wenn Lehrer zur Anſtellung gelangen, die nach Maßgabe ihres Dienſtalters ein höheres Gehalt zu beziehen haben, als im Etat vor⸗ geſehen iſt, oder wenn einſtweilig angeſtellte Lehrerinnen im Laufe des Rechnungsjahres von der Königlichen Regierung feſt angeſtellt werden, ſind in den Etat für 1907. 2800,— ℳ eingeſtellt, verausgabt ſind bis Ende Dezember 1907 3016,67 ſodaß bereits eine Überſchreitung von 216,67 ℳ eingetreten iſt. Die Überſchreitung iſt darauf zurückzuführen, daß im laufenden Rechnungsjahre eine verhältnis⸗ mäßig große Anzahl von einſtweilig angeſtellten Lehrerinnen voy der Königlichen Regierung end⸗ gültig angeſtellt worden iſt. Bei 5 wiſſenſchaftlichen Lehrerinnen ſchwebt zurzeit noch die feſte Anſtellung. Falls dieſe, wie wir annehmen, noch im laufenden Rechnungsjahre er⸗ folgt, würde die Poſition um weitere 666,67 ℳ, alſo insgeſamt um 883,34 ℳ überſchritten werden. Mit unſerem Antrage folgen wir einem Be⸗ ſchluſſe der Schuldeputation. Charlottenburg, den 30. Januar 1908. Der Magiſtrat. Mattin g Neufert. U. 1. V. VII A2 1344. Druckſache Nr. 71. Vorlage betr. Verſtärkung der Etatsnummer Ord. Kapitel vIII1—5—1 für 1907. Urſchriftlich mit einem Heft an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Zur Verſtärkung der Etatsnummer Ord. XIII. 5 1 für 1907 (Unterhaltung der Brücken) werden 3500 ℳ aus dem Dis⸗ poſitionsfonds bewilligt. Bei der Etatsnummer Ord. vII1—5—1 ſind für 1907 in dem Etat 15 000 ℳ für die Unterhaltung der Brücken vorgeſehen. Zu den zu unterhaltenden Brücken gehören diejenigen über die Spree und über den Landwehrkanal und zwar die Kaprivi⸗, Röntgen⸗, Dove⸗ und Marchbrücke. Sie beſtehen aus Holz und haben zum Teil ein für Holzkonſtruk⸗ tion ſchon beträchtliches Alter. Ihre Ausbeſſerung erfordert daher an und für ſich ſchon einen großen Koſtenaufwand; dazu kommt noch, daß die Schiffs⸗ durchlaßöffnungen dieſer Brücken verhältnis⸗ mäßig eng angelegt werden mußten, und daß in⸗ folgedeſſen die Schiffe beim Durchfahren der Brücke nicht ſelten gegen die Holzkonſtruktion an⸗ fahren und dieſe beſchädigen, was namentlich bei den beiden Brücken über die Spree — Kaprivi⸗ und Röntgen⸗Brücke — der Fall iſt. Die Schiffahrt im Jahre 1907 war außer⸗ ordentlich lebhaft, es ſind infolgedeſſen auch umfang⸗ reiche Beſchädigungen an den hölzernen Brücken verurſacht worden, deren Ausbeſſerung mit ziemlich hohen Koſten verknüpft war, ſo z. B. erforderte die Ausbeſſerung der Kaprivibrücke im laufenden Jahre allein einen Koſtenaufwand von 6865 . Bei dieſer Sachlage war es nicht möglich, mit den zur Verfügung ſtehenden Mitteln auszukommen. Sie ſind vielmehr ſchon jetzt, da die eingetretenen Be⸗ ſchädigungen zur Sicherung der Holzkonſtruktion ſofort beſeitigt werden müſſen, um etwa 2200 fl überſchritten worden. Welcher Betrag außerdem noch für die Unterhaltung der Brücken bis zum Schluſſe des laufenden Rechnungsjahres erforder⸗ lich ſein wird, läßt ſich zurzeit nicht überſehen: wir hoffen aber mit dem eingangs geforderten Betrage von 3500 ℳ alſo mit 1300 ℳ mehr als bis jetzt aus⸗ gegeben ſind, auszukommen. Mit unſerem Antrage befinden wir uns in Übereinſtimmung mit unſerer Tiefbau⸗Deputation. Charlottenburg, den 2. Februar 1908. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Bredtſchneider. T. B. IHI. 1587/7. Druckſache Nr. 72. Vorlage betr. Bewilligung eines Beitrages zur Gründung eines Alters⸗ und Erholungs⸗ heimes der Vietoria⸗Schweſtern. Urſchriftlich mit Vorgang an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Zu den Koſten für die Gründung eines Alters⸗ und Erholungsheimes der Victoria⸗Schweſtern wird ein einmaliger Beitrag von 1000 ℳ aus dem Dispoſitionsfonds bewilligt. Das Victoria⸗Haus für Krankenpflege zu Berlin hat ſich die Aufgabe geſtellt, gebildeten Frauen und Mädchen, ohne Rückſicht auf das religiöſe Bekennt⸗ nis, einen geiſtig befriedigenden, materiell ſicher⸗ ſtellenden Beruf in der Krankenpflege zu ſchaffen. Es bildet das Heim der Schweſtern und Schülerinnen und den Mittelpunkt der auf den Außenſtationen wirkenden Schweſtern. Von hier aus erfolgt die