— — Entſendung von Oberinnen und Schweſtern in ſtädtiſche Krankenanſtalten, Heimſtätten, Sanatorien uſw. Das Haus iſt eine Gründung der damaligen Kronprinzeſſin, ſpäteren Kaiſerin Friedrich, deren letzte Fürſorge in ihrer ſchmerzensreichen Leidenszeit die Sicherſtellung eines ſorgenfreien Lebensabends für die vorzeitig in dem aufreibenden Dienſt der Nächſtenliebe arbeits⸗ unfähig werdenden Schweſtern war. Der Vorſtand beabſichtigt nun aus Anlaß der 50 jährigen Wieder⸗ kehr des Tages, an dem die Prinzeß Royal Victoria in ihre neue preußiſche Heimat eintrat — 25. Ja⸗ nuar 1858 — aus Dankbarkeit für die verewigte Stifterin, und um deren Lieblingsſchöpfung zu vollenden, ein Alters⸗ und Erholungsheim für kranke und ſieche Victoria⸗Schweſtern zu errichten und iſt auch bei uns mit der Bitte um Gewährung eines Beitrages hierzu vorſtellig geworden. Mit Rückſicht auf die ſegensreiche Tätigkeit der Victoria⸗Schweſtern, die auch in unſeren Kranken⸗ häuſern bis zu Anfang des Jahres 1906 erfolgreich tätig waren und denen wir großen Dank ſchulden, haben wir beſchloſſen, einen einmaligen Beitrag von 1000 ℳ zu bewilligen und beantragen, indem wir auf den beiliegenden Aufruf Bezug nehmen, unſerem Beſchluſſe zuzuſtimmen. Charlottenburg, den 31. Januar 1908. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Matting. III b. 2391. Druckſache Nr. 73. Vorlage betr. Erweiterung der Kanaliſation in der Platanenallee. Urſchriftlich mit 1 Heft Vorgängen an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: a) Der baulichen Verlängerung der Kanaliſa⸗ tionsleitung auf der Nordſeite der Platanen⸗ Allee zwiſchen Linden⸗ und Kaſtanien⸗Allee, und zwar vom Einſteigeſchacht vor dem Grundſtück Nr. 11 bis ca. 40 m weſtlich davon, wird zugeſtimmt. Die Koſten zu a in Höhe von 1030 ℳ ſind aus Anleihemitteln zu entnehmen und beim Extraordinarium des Kanaliſations⸗Etats für 1907 in Sollzugang zu ſtellen. Die Eigentümer der Grundſtücke Platanen⸗Allee Nr. 13 und Nr. 14 haben den Bau der Kanaliſations⸗ leitung auf dieſer Strecke beantragt, um ihre Grund⸗ ſtücke an die Kanaliſation anſchließen zu können. Wir empfehlen, dieſem Antrage ſtattzugeben. Die entſtehenden Koſten werden durch die Beiträge der Grundſtücksbeſitzer gedeckt. Mit unſerem Antrage folgen wir einem Be⸗ ſchluſſe der Kanaliſations⸗Deputation. Charlottenburg, den 6. Februar 1908. Der Magiſtrat. Sch u ſt e hr u s. Bredtſchneider. IX. A. 134. b) Druckſache Nr. 74. Vorlage betr. Gewährung einer Beihilfe an den Verein gegen Verarmung. Mit einer Anlage an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Dem Verein gegen Verarmung wird eine einmalige Beihilfe von 3000 ℳ zu Unter⸗ Univerſitätskliniken, ſtützungszwecken aus dem Dispoſitionsfonds gewährt. 18 Der Verein gegen Verarmung iſt unter Hin⸗ weis auf die in dieſem Winter außerordentlich große Zahl der bei ihm eingegangenen Unterſtützungs⸗ geſuche — vom 1. November 1907 bis 20. Januar 1908 mehr als 2000 —, die ſeine Mittel völlig er⸗ ſchöpft haben, an uns mit der Bitte herangetreten, ihm eine einmalige Beihilfe von 3000 J zu ge⸗ währen, um den noch fortdauernd in dieſem Winter einlaufenden Bittgeſuchen nach Möglichkeit, wenn nötig, entſprechen zu können. Der Verein gewährt Unterſtützungen in der Hauptſache an ſolche Familien, die der öffentlichen Armenpflege noch nicht anheimgefallen ſind. Er entlaſtet dadurch die öffentlichen Armenpflege, die ohne ſein Eingreifen in zahlreichen Fällen ihrerſeits eintreten müßte. In Anerkennung dieſer Tatſachen und der ſchwierigen Lage, in der ſich der Verein, der ſonſt zu Unterſtützungszwecken keinerlei ſtädtiſche Beihilfen erhält, in dieſem Jahre befindet, haben wir der Bitte des Vereins entſprechen zu ſollen geglaubt und er⸗ ſuchen, unſerem Beſchluſſe zuſtimmen zu wollen. Charlottenburg, den 3. Februar 1908. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Samter. VIIIa. G. 1. 159. Druckſache Nr. 75. Bericht des Petitionsansſchuſſes. Verhandelt Charlottenburg, den 3. Februar 1908. An wefend Stadtv. Dr Flatau, Klick, Dr Penzig, Sellin, Dr Stadthagen. Seitens des Magiſtrats: Bürgermeiſter Matting, Stadträte Scholtz, Caſſirer, Seydel, Betriebsdirektor Pfudel, Direktor Weißenborn, Mag.⸗Aſſeſſor DrStolze. Entſchuldigt: 2 Stadtv. Dr Crüger, Dr de Gruyter, Leben, Protze. Der Ausſchuß bildet ſich wie folgt: Vorſitzender iſt der Stadtverordnete Protze, Stellvertreter desſelben der Stadtverordnete Dr Crüger, Schriftführer ein Beamter der Geſchäftsſtelle. Den Vorſitz führt der Altersvorſitzende, Stadt⸗ verordneter Dr Penzig. 1. Petition des Haus⸗ und Grund⸗ beſitzervereins von 1895, hier, betr. Beſchränkung des Straßenhandels. Der Verein bittet um Beſchränkung des Straßenhandels in Charlottenburg, der mit der Zeit einen Umfang gewonnen habe, daß im Intereſſe des Verkehrs, der öffentlichen Geſundheit und namentlich zum Schutze der anſäſſigen gewerbe⸗ treibenden Bürgerſchaft eine Abhilfe dringend ge⸗ boten erſcheint. Der Straßenhandel ſolle wie in den Nachbar⸗ gemeinden nur unter Zuhilfenahme von Körben oder Gefäßen, die von einer Perſon getragen werden können, geſtattet ſein, die Benutzung von Fuhrwerken, Karren uſw. ſowie das Ausklingeln und Ausrufen von Waren aber verboten werden. Eine gleiche Petition iſt auch dem Magiſtrat zugegangen.