72 Kaiſerdammes wird ein einmaliger Zuſchuß von 250 000 ℳ bewilligt unter der Be⸗ dingung, daß der Betrieb auf dieſer Station im Jahre 1909 eröffnet wird, und daß vom Tage der Eröffnung ab ſämtliche Vorortzüge von und nach Spandau zur Aufnahme von Fahrgäſten daſelbſt halten. Der Betrag zu I iſt den Mitteln für die Ver⸗ breiterung und Verlängerung der Bismarck⸗ ſtraße zu entnehmen. Der Herr Miniſter für Landwirtſchaft, Do⸗ mänen und Forſten beabſichtigt, zur Aufſchließung der im Grunewald zu beiden Seiten der Döberitzer Heerſtraße zu ſchaffenden Kolonie die Anlage einer Perſonenſtation an der dieſes Gebiet berührenden Berlin—Hamburger⸗Anſchlußbahn, und zwar ſoll der fragliche Bahnhof ſüdlich des Kaiſerdamms, unmittelbar neben der hier belegenen und durch einen Neubau zu erſetzenden Brücke errichtet werden. Der Zugang zum Bahnhof ſoll von der Brücke her erfolgen. Nach den weiteren Mitteilungen des Herrn Miniſters für Landwirtſchaft uſw. iſt der Herr Miniſter der öffentlichen Arbeiten mit der Anlage der Perſonenſtation einverſtanden, wenn der Eiſen⸗ bahnverwaltung die hierdurch entſtehenden Koſten von den Intereſſenten erſetzt werden. Da nun die Stadtgemeinde auf der Oſtſeite der Bahn Geländeflächen in einer Größe von etwa 18 ha beſitzt, die ſie von dem Forſtfiskus erworben hat, ſo hat ſich der Herr Miniſter für Landwirt⸗ ſchaft uſw. an uns als Mitintereſſentin am Bahn⸗ hofsbau mit dem Erſuchen gewandt, einen Zuſchuß zu den Baukoſten zu zahlen. Die Neu⸗Weſtend⸗ A.⸗G. für Grundſtücksverwertung, die ebenfalls zur Beteiligung an der Koſtenaufbringung erſucht worden iſt, hat die Zahlung eines Zuſchuſſes ab⸗ gelehnt, da ihre Grundſtücke zu weit von dem Bahn⸗ hof entfernt liegen und für ſie angeblich ein Intereſſe an dem Bahnhof nicht in Frage kommt. Wenn auch durch die im Frühjahr 1908 erfolgende Er⸗ öffnung des Betriebes der Untergrundbahn auf der Strecke Bismarckſtraße —Reichskanzlerplatz eine Ver⸗ bindung der Gegend um den Kaiſerdamm mit dem Innern von Charlottenburg, ſowie mit Berlin er⸗ zielt wird, ſo iſt es unſeres Erachtens doch ſehr er⸗ wünſcht, wenn nicht ſogar dringend notwendig, für Schaffung weiterer Verkehrsmittel Sorge zu tragen, um neue Verkehrsmöglichkeiten nach Weſt⸗ end zu ſchaffen, wodurch zugleich der Wert unſerer neben dieſer Bahn gelegenen Grundſtücke ent⸗ ſprechend erhöht und den öffentlichen Intereſſen des Stadtteils Rechnung getragen wird. Aus dieſen Erwägungen heraus haben wir geglaubt, dem Herrn Miniſter für Landwirtſchaft uſw. eine Beteiligung unſererſeits an den Koſten in Ausſicht ſtellen zu ſollen. Was die Höhe des Zuſchuſſes anbetrifft, ſo handelt es ſich nicht allein um die etwa 300 000 ℳ betragenden Koſten für die Herſtellung des Bahn⸗ hofs, ſondern auch um etwa 200 000 ℳ betragende Koſten, um welche der Bau der neben dem Bahnhof gelegenen Brücke infolge der Anlage des Bahnhofs teurer wird. Die Summe dieſer beiden Zahlen iſt zu gleichen Teilen auf die beiden Grundſtücks⸗ intereſſenten, nämlich auf den Forſtfiskus, welchem das Gelände weſtlich des Bahnhofs gehört und auf die Stadtgemeinde, welcher das Gelände öſtlich des Bahnhofs gehört, verteilt worden. Die Zahlung des Zuſchuſſes aus dem Bis⸗ marckſtraßen⸗Etat dürfte unſeres Erachtens einer 1I. beſonderen Begründung nicht bedürfen, da ja auch der Kaufpreis für die uns vom Forſtfiskus ver⸗ kauften Flächen, ſowie der Zuſchuß für die Fort⸗ führung der Untergrundbahn nach Weſtend aus dieſen Mitteln beſtritten worden ſind. Zum Schluſſe wollen wir nicht unerwähnt laſſen, daß es in Zukunft notwendig wird, zur Ver⸗ bindung unſerer Pumpwerke mit den Rieſelfeldern Karolinenhöhe —Gatow außer einem 3. Druckrohr, welches demnächſt neben den beiden bereits vor⸗ handenen in der Spandauer Chauſſe eingebaut werden ſoll, nach einigen Jahren noch weitere Druckrohre zu verlegen, welche zweckmäßiger Weiſe in den Kaiſerdamm und die Döberitzer Heerſtraße einzubauen ſind, da ſie in der Spandauer Chauſſee nicht mehr Platz finden. Es iſt uns ſehr daran ge⸗ legen, uns die Benutzung der Döberitzer Heerſtraße für den genannten Zweck ſchon jetzt zu ſichern und der Herr Miniſter hat ſich uns gegenüber auch grund⸗ ſätzlich, und ohne Entſchädigungsanſpruch, mit dem Einbau der Druckröhren einverſtanden erklärt, wenigſtens innerhalb derjenigen Strecke, welche dem Herrn Landwirtſchaftsminiſter unterſteht, d. i. von der Charlottenburger Weichbildgrenze bis zur Havel. Wir erachten dieſes Zugeſtändnis für ſehr wertvoll. Mit unſerem Antrage befinden wir uns in Übereinſtimmung mit unſerer Tiefbau⸗Deputation. Charlottenburg, den 17. Januar 1908. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Bredtſchneider. IX. E. 1655. Dr Maier. Druckſache Nr. 78. Vorlage betr. Herrichtung des ſtädtiſchen Hauſes Brauhofſtraße 14 für Schulzwecke. Urſchriftlich mit 1 Heft, 1 Zeichnung und 1 Koſtenberechnung an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Für Herrichtung des ſtädtiſchen Hauſes Brauhofſtraße 14 zu Schulzwecken werden 27 060 ℳ aus dem Dispoſitionsfonds be⸗ willigt. Nach dem dortigen Beſchluſſe vom 18. v. M., zu den Druckſachen Nr. 490 und 497, betr. die Er⸗ richtung einer neuen Oberrealſchule, ſollten bis zur Fertigſtellung des neuen Oberrealſchulgebäudes die erforderlichen Realſchulklaſſen in Mietsräumen untergebracht werden. Dies war indeſſen nicht möglich, weil auf eine bezügliche Ausſchreibung ge⸗ eignete Angebote nicht eingegangen ſind. Wir haben deshalb auf Vorſchlag der Grundeigentumsdeputa⸗ tion und im Einverſtändnis mit der Deputation für die höheren Lehranſtalten und der Hochbaudeputation beſchloſſen, die Klaſſen in dem ſtädtiſchen Gebäude Brauhofſtraße 14 (früher Uszkurat gehörig) unter⸗ zubringen und dies Gebäude mit Ausnahme des Seitenflügels für Schulzwecke herzurichten. Der erforderliche Schulhof kann hier durch Niederlegung des Stallgebäudes und Hinzuziehung des Hofes der Kunſtgewerbe⸗ und Handwerker⸗ ſchule gewonnen werden. In dem Vordergebäude laſſen ſich 10 Klaſſen gewinnen, von denen 3 aller⸗ dings nur für eine ſchwächere Beſetzung bis zu 18 Schülern ausreichen. Die übrigen Klaſſen können etwa 40 Schüler faſſen. Im Erdgeſchoß findet außer einer Klaſſe die Schuldienerwohnung und der Raum für den Schulleiter mit einem Vor⸗