— 81 — § 4. Die Koſten und Stempel dieſes Vertrages und die der Eigentumsübertragung übernimmt die Stadtgemeinde Charlottenburg. Für das zum Grundſtück gehörige Straßenland wird gemäß § 4e des Stempelſteuergeſetzes vom 31. Juli 1895 Stempelbefreiung in Anſpruch ge⸗ nommen, weil die Stadtgemeinde dafür das Ent⸗ eignungsrecht beſitzt. Die Umſatzſteuer trägt die Stadtgemeinde. Der Plan der hier in Frage kommenden Flucht⸗ linien hat gemäß § 11 des Fluchtliniengeſetzes vom 2. Juli 1875 offen gelegen. 5. Die Wirkſamkeit dieſes Vertrages iſt abhängig von der Genehmigung dieſes Vertrages durch den Magiſtrat und die Stadtverordnetenverſammlung zu Charlottenburg, ſowie davon, daß der unter dem heutigen Tage vor dem beurkundenden Beamten geſchloſſene Vertrag über die weſtlich der Sömme⸗ ring⸗Straße belegenen Grundſtücke der Verkäuferin Rechtswirkſamkeit erlangt. Wird die Genehmigung dieſes Vertrages durch die Gemeindekörperſchaften nicht bis zum 1. Mürz 1908 erteilt und der Verkäuferin zu Händen der Erſchienenen zu 2 ſchriftlich mitgeteilt, ſo kann keine der Parteien aus dieſem Vertrage irgend welche Rechte herleiten. Vorſtehende Verhandlung iſt den Erſchienenen in Gegenwart der unterfertigten Urkundsperſon vorgeleſen, von demſelben genehmigt und wie folgt eigenhändig unterſchrieben woxden: Frau Elsbeth Haffer, geb. Koennecke. Richard Koennecke. Otto Glöckner. Dr Adolf Maier, Stadtſyndikus als Urkundsbeamter. Nummer 940 des Urkundenverzeichniſſes der Stadt Charlottenburg. 5 Verhandelt zu Charlottenburg, den 13. Januar des Jahres eintauſendneunhundertundacht. Vor mir, dem unterzeichneten Stadtſyndikus Dr jur. Adolf Maier aus Charlottenburg, welcher gemäß Artikel 12 § 2 Ausführungsgeſetzes zum Bürgerlichen Geſetzbuche vom 20. September 1899 dazu beſtimmt iſt, ſolche Verträge zwiſchen der Stadtgemeinde Charlottenburg und Dritten zu beurkunden, durch die ſich der eine Teil zur Über⸗ tragung des Eigentums an einem in Preußen liegenden Grundſtücke verpflichtet, erſchienen heute: 1. für die Stadtgemeinde Charlottenburg von Perſon bekannt und geſchäftsfähig der Magi⸗ ſtratsſekretär Otto Glöckner von hier unter Berufung auf die Vollmacht des Magiſtrats vom 31. Mai 1900. Derſelbe ſchickte voraus, daß er ſeine Erklärungen nur unter Vorbehalt der Genehmigung durch den Magiſtrat und die Stadtverordnetenverſammlung abgebe. 2. Frau Witwe Elsbeth Haffer, geborene Koen⸗ necke, wohnhaft Händel⸗Straße 12 in Berlin. Dieſelbe erklärt: Als Eigentümerin der Grundſtücke Bd. 60 Bl. Nr. 2461 und Bd. 54 Bl. Nr. 2259 iſt im Grundbuch eingetragen meine Tochter, die am 2. April 1891 geborene Marie Emilie Elsbeth Margarete Gertrud Haffer in Berlin, Händelſtraße 12. Ich gebe die nachfolgenden Erklärungen als geſetzliche Vertreterin für meine genannte Tochter unter Vorbehalt der Genehmigung des Vormundſchaftsgerichts ab. 3. Der gemäß § 1687 B. G. B. der Frau Haffer als Beiſtand beſtellte Herr Konzertſänger Richard Koennecke in Berlin, Karlsbad 25. Dieſer erklärte: Ich ſtimme den nachſtehenden Erklärungen vorbehaltlich der Genehmigung des Vor⸗ mundſchaftsgerichts zu. Die Erſchienene zu 2 iſt geſchäftsfähig und von Perſon bekannt. Der Erſchienene zu 3 iſt durch Einſichtnahme in den auf ſeinen Namen lautenden Reiſepaß Nr. 463, ausgeſtellt vom Königlichen Polizeipräſidium zu Berlin, ſeiner Perſon nach nachgewieſen. Die Erſchienenen ſchloſſen vorbehaltlich der Genehmigung des Magiſtrats und der Stadtverord⸗ netenverſammlung in Charlottenburg, ſowie des Vormundſchaftsgerichts folgenden Vertrag: 9 1. Marie Emilie Elsbeth Margarete Gertrud Haffer iſt Eigentümerin der zuſammenhängenden, im Grundbuche von der Stadt Charlottenburg Bd. 60 Bl. Nr. 2461 und Bd. 54 Bl. Nr. 2259 verzeichneten, auf dem angehefteten Lageplan mit den Buchſtaben a be d e f a und e f g he umſchriebenen Grundſtücke und zwar Bd. 60 Bl. Nr. 2461 in einer Flächengröße von etwa 6590 qm und Bd. 54 Bl. Nr. 2259 in einer Flächengröße von etwa 1618 qm, zuſammen 8208 qm. Dieſe beiden Grundſtücke ſind nach Quadratruten berechnet un⸗ gefähr 578,65 Quadratruten groß. Die genannten beiden Grundſtücke verkauft ſie hiermit, ſo wie ſie ſtehen und liegen, an die Stadtgemeinde Charlotten⸗ burg. 9 2. Der Kaufpreis wird auf 650 dℳ, wörtlich: ſechshundertundfünfzig Mark für eine Quadratrute feſtgeſetzt. Behufs Ermittelung des ſich aus dieſem Einheitspreiſe ergebenden Geſamtkaufpreiſes wird die Stadtgemeinde die Grundſtücke nach vorheriger Benachrichtigung der Verkäuferin auf ſtädtiſche Koſten vermeſſen laſſen. Ergeben ſich hierbei nur ſolche Abweichungen gegenüber dem kataſtermäßig nachgewieſenen Beſtande, welche innerhalb der geſetzlich zuläſſigen Fehlergrenze (§ 30 des Feld⸗ meſſer⸗Reglements vom 2. März 1871 und § 15 der Kataſteranweiſung 1I1 vom 21. Februar 1896) liegen, ſo wird der kataſtermäßige Beſtand der Be⸗ rechnung des Kaufpreiſes zugrunde gelegt, anderen⸗ falls iſt die Neuvermeſſung maßgebend. Der Kaufpreis von ungefähr 376 122,50 ℳ in Worten: „Dreihundert ſechs und ſiebzig tauſend einhundert⸗ zweiundzwanzig Mark fünfzig Pfennig“ wird wie folgt belegt: a) auf dem Grundſtück Bd. 60 Bl. Nr. 2461 haften in Abt. III folgende Hypotheken⸗ forderungen: Nr. 3: 48 000 ℳ zu 5% für die verehelichte Schlächtermeiſter Pauline Wundahl geb. Fritſche hier Berliner Straße 81. zu 40% für die verwitwete Rentier Wundahl, Pau⸗ line, Henriette Albertine Nr. 4: 2 000 ℳ