— 8 —— Hiervon ſind die Arzt⸗ uſw. Koſten mit 163 ℳ durch Belege nachgewieſen. Granitſchek beſitzt kein Vermögen. Er bezieht zurzeit: 3000 ℳ Gehalt 100 ℳ Teuerungszulage und 180 ℳ Militärpenſion zuſ. 3280 ℳ jährlich. Seine Familie beſteht aus Frau und 2 Kindern. Mit Rückſicht auf ſeine Bedürftigkeit haben wir be⸗ ſchloſſen, ihm eine einmalige Unterſtützung von 200 ℳ zu gewähren. Granitſchek iſt ſeit dem 1. April 1898 in unſerer Verwaltung beſchäftigt und hat eine Unterſtützung noch nicht erhalten. Charlottenburg, den 1. Februar 1908. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Druckſache Nr. 90. Vorlage betr. Gewährung einer Unterſtützung aan einen Beamten. Urſchriftlich nebſt Perſonalakten an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Der Gewährung einer einmaligen Unter⸗ ſtützung von 300 ℳ an den Boten Krämer 1 aus Ord. Kapitel I Abſchn. 13 Nr. 2 für 1907 wird zugeſtimmt. Die Familie des Boten Krämer 1 beſteht aus Frau und 7 Kindern im Alter von 4 Wochen bis zu 14 Jahren. Zwei weitere Kinder ſind in den Jahren 1904 und 1905 verſtorben. In den letzten Jahren iſt die Familie des Krämer wiederholt von Krankheiten heimgeſucht worden. Zwei Kinder im Alter von 2 Jahren und 1 Jahre leiden an der engliſchen Krankheit und können noch nicht gehen, 2 haben im vorigen Jahre eine Erholungskur in der Ferienkolonie durchgemacht. Die Frau iſt kränklich und ſchwächlich. Sie mußte im vorigen Jahre einen längeren Landaufenthalt nehmen. Sie be⸗ darf auch jetzt noch guter Pflege. Hierdurch ſind dem Krämer ſehr bedeutende Mehrkoſten entſtanden, die er wie folgt berechnet: I. 3866. Arzttoſten 14,— Arzmeien⸗ 4 48,60 Entbindungskoſten 93,— Beerdigungskoſten 46,— Für den Landaufenthalt der Frau und Kinder 159,20 ℳ Für beſſere Pflege. 120,50 ℳ Sonſtige Koſten 22,50 zuſammen 503,80 . Hiervon ſind 163,10 ℳ durch Belege nachgewieſen. Weitere Koſten entſtehen dem Krämer durch die für März d. I. bevorſtehende Einſegnung der älteſten Tochter. Krämer befindet ſich ſeit dem 1. Februar 1902 im ſtädtiſchen Dienſt und bezieht zurzeit 1 800 ℳ Gehalt und 100 ℳ Teuerungszulage. Er iſt nicht imſtande geweſen, von ſeinem Einkommen dieſe Mehrkoſten zu beſtreiten, hat vielmehr ſchon ein Darlehn von 400 ℳ bei Verwandten aufnehmen müſſen. Mit Rückſicht auf ſeine große Bedürftig⸗ keit haben wir beſchloſſen, ihm eine einmalige Unter⸗ ſtützung von 300 ℳ zu gewähren. Er hat eine Unter⸗ ſtützung aus ſtädtiſchen Mitteln noch nicht erhalten. Charlottenburg, den 1. Februar 1908. Der Magiſtrat. I. 3831. Schuſtehrus. Druckſache Nr. 91. Vorlage betr. Gewährung einer Unter⸗ ſtützung an einen Techniker. Urſchriftlich mit Perſonalheft und 1 Heft Belegen an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen Der Gewährung einer Unterſtützung von 300 ℳ an den Techniker Bellmann wird zu⸗ geſtimmt. Die Mittel ſind aus dem Dis⸗ poſitionsfonds zu entnehmen. Die Ehefrau des Technikers Bellmann erkrankte im September 1906 und mußte ſich auf ärztliche Anordnung bald darauf in einer Privatklinik einer ſchweren Operation unterziehen. Auch ſpäter war noch längere Zeit ihre fortgeſetzte ärztliche Be⸗ handlung erforderlich. Hierdurch ſind dem Genannten nach den vor⸗ liegenden Rechnungen 825,30 ℳ Koſten entſtanden. Bellmann beſitzt kein Vermögen und hat ſich das zur Beſtreitung dieſer außergewöhnlichen Aus⸗ gaben erforderliche Geld teilweiſe leihen müſſen. Er iſt ſeit 12. Juni 1899 als Techniker auf Privat⸗ dienſtvertrag in unſerer Verwaltung beſchäftigt und bezieht Tagegelder in Höhe von 2700 ℳ, ſowie 100 ℳ Teuerungszulage, zuſammen 2800 ℳ jähr⸗ lich. Von dieſem Einkommen muß er noch ſeine arbeitsunfähige Mutter unterſtützen. Seine Familie beſteht aus Frau und einem Kinde. Mit Rückſicht auf ſeine Bedürftigkeit haben wir in Übereinſtimmung mit der Hochbaudeputation beſchloſſen, ihm eine Unterſtützung in Höhe von 300 ℳ. zu bewilligen. Mittel ſtehen für dieſen 3weck im Etat für 1907 nicht zur Verfügung. Charlottenburg, den 5. Februar 1908. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Sie eling. X. 1806/07. Druckſache Nr. 92. Vorlage betr. Gewährung einer Unterſtützung an einen Arbeiter. Urſchriftlich mit einem Perſonalheft an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Der Gewährung einer Unterſtützung von 150 ℳ an den Maſchinenführer Nowack aus laufenden Mitteln des Kanaliſationsetats wird zugeſtimmt. Die Ehefrau des Maſchinenführers Nowack iſt ſeit Jahren krank und mußte vielfach ärztliche 1 in Anſpruch nehmen. In der letzten Zeit hat ſich ihr Leiden derart verſchlimmert, daß ſie ſich auf An⸗ ordnung des ſie zuletzt behandelnden Profeſſors Dr Nagel einer Operation unterziehen und drei Wochen in der Klinik des letzteren behandeln laſſen mußte. Hierdurch ſind dem p. Nowack erhebliche Unkoſten entſtanden, welche er mindeſtens auf 190 ℳ berechnet und von denen er 150 ℳ durch Belege nachgewieſen hat. Nowack iſt durch die Krankheit ſeiner Ehefrau in ſeinen wirtſchaftlichen Verhältniſſen ſehr zurückgekommen, ſo daß er nicht in der Lage iſt, die Kur⸗ und Pflegekoſten aus eigenen Mitteln zu beſtreiten. Wir haben daher beſchloſſen, ihm eine einmalige Unterſtützung von 150 ℳs zu gewähren. Nowack wird ſeit dem 5. Januar 1893 als ſtändiger Maſchinenführer auf Arbeitsvertrag be⸗