Dor! Druckſache Nr. 123. Vorlage betr. Verſtärkung von Etatsnummern des Ord. Kapitel 1 für 1907. Urſchriftlich an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Aus laufenden Mitteln werden folgende Etatsnummern für 1907 verſtärkt: a) Ord. Kapitel 1—7—1 (Porto) um 4200 ℳ. b) Ord. Kapitel I1—13—7 (Vergütung für vertrauensärztliche Unterſu⸗ chungen) um 600 . Bei beiden Etatsnummern iſt eine Über⸗ ſchreitung zu erwarten. Der Mehrbedarf ergibt ſich aus nachſtehender Zuſammenſtellung: Voraus⸗ 2 Ausgabe ſichtlicher Geſamt⸗ Mithin Etats⸗ bis Bedarf ] bedarf im Mehr⸗ num⸗] Etatsſoll Mitte von Mitte] Rech⸗ h. 5 Februar bedarf mer Februar 8is Ende nungs⸗ 9 nde. rd. 1908 März 1908fiahre 1907 %. . % % % 1—7—11 33000 32066 5150 37216 4200 1—13—1 2800 2774 625 3399 600 zu a. Die Mehrausgabe an Porto iſt in erſter Linie auf die Erhöhung der Gebühr für Poſtkarten uſw. im Orts⸗ und Nachbar⸗ ortsverkehr zurückzuführen, die erheblich größere Mehrausgaben bedingt, als bei der Auf⸗ ſtellung des Etats für 1907, zu welcher Zeit die Gebührenerhöhung erſt einige Monate eingeführt war, vorausgeſehen werden konnte. Sodann ſind an Porto für Einladungen zu den Stadtverord⸗ netenwahlen 2060 ℳ verausgabt worden, während der Bedarf für dieſen Zweck bei der Aufſtellung des Etats nur auf 1200 ℳ. angenommen worden war. Der Mehrbedarf iſt durch die Einladungen zu den in 13 Abſtimmungsbezirken rrforderlich geweſenen Stichwahlen entſtanden. Größere Mehr⸗ ausgaben verurſacht auch die ſtädtiſche Volks⸗ bibliothek, die jetzt täglich eine große Zahl von Mahnungen frankiert abſendet. Das von der Volksbibliothek wieder eingezogene Porto erſcheint im Ord. Kap. X Abſchn. 2 Nr. 2 in Einnahme. Ganz erheblich gewachſen ſind im laufenden Jahre ferner die Portoausgaben für die Armenverwaltung infolge Einrichtung der Generalvormundſchaft und der Säuglingsfürſorgeſtellen. Auch die Koſten für Mahnungen und Zuſtellungen bei Beitreibung von Steuerrückſt än⸗ den wachſen andauernd ſtark. Der Mehrausgabe an Porto werden übrigens vorausſichtlich entſprechende Mehreinnahmen bei 143 anen für die Stadtverordneten-Verſammlung zu Charlottenburg. der Einnahmenummer I1—3—2 (Portoerſtattungen) gegenüberſtehen, die namentlich aus den wieder eingezogenen Koſten für Mahnungen und Zu⸗ ſtellungen beſtehen. zu b. Bei der Etatsnummer „Vergütung für vertrauensärztliche Unterſuchungen“ iſt der Mehr⸗ bedarf insbeſonder dadurch entſtanden, daß bei Errichtung der Südfeuerwache etwa 50 Feuerwehr⸗ leute zu unterſuchen waren. Ferner ſind infolge Vermehrung des Perſonals je etwa 25 Straßen⸗ reinigungs⸗ und Gasanſtaltsarbeiter mehr unterſucht worden als in den Vorjahren. Neu hinzugekommen ſind auch die Waſſerwerke, bei denen bisher 13 Per⸗ ſonen vertrauensärztlich unterſucht worden ſind. Charlottenburg, den 27. Februar 1908. Der Magiſtrat. I. 4237. Matting. Druckſache Nr. 124. Vorlage betr. Verſtärkung der Etatsnummer Ord. Kapitel I1I1—1—159 für 1907. Urſchriftlich an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Die Etatsnummer Ord. Kapitel II1 Abſchn. 1 Nr. 159b und e für 1907 (Vertretung und Uberſtunden) wird um (1375-2125⸗) 3500 ℳ aus den laufenden Mitteln verſtärkt. Die Gymnaſial⸗Obertertia der Kaiſer Friedrich⸗ Schule zählte zu Beginn des laufenden Schuljahres 48 Schüler. Da ein Klaſſenzimmer, das genügend Raum zur Unterbringung dieſer Schülerzahl bietet, in der Anſtalt nicht verfügbar war, ſahen wir uns auf den Antrag des Direktors der Kaiſer Friedrich⸗ Schule genötigt, eine Teilung der Klaſſe in wöchent⸗ lich 17 Stunden, und zwar zunächſt für das Sommer⸗ halbjahr 1907 anzuordnen. Da ſich die Frequenz zu Michaelis nicht verändert hatte, mußte die Teilung auch für das Winterhalbjahr beſtehen bleiben. Die durch die Teilung der Klaſſe entſtandenen Koſten für Überſtunden belaufen ſich auf (17 125⸗ 2125 . Außerdem iſt die genannte Etatsnummer durch mehrfache und längere Erkrankungen, be⸗ ſonders innerhalb des Lehrerkollegiums der Ober⸗ realſchule, in dieſem Jahre ſtark in Anſpruch ge⸗ nommen worden. Es mußten für den erkrankten und am 25. September 1907 verſtorbenen Pro⸗ feſſor Hupe 2100 ℳ, für den von den Sommer⸗ ferien bis Ende Dezember 1907 erkrankten Pro⸗ feſſor Dr. Hellgrewe 985 ℳ, für den ſeit 19. Sep⸗ tember 1907 erkrankten Oberlehrer Dr. von Schröter 1301 ℳ und für den vom 1. Mai 1907 bis 25. Juni 1907 zu einer militäriſchen Übung einberufen ge⸗ weren Oberlehrer Dr. Sachrow 459 ℳ gezahlt werden.