3500 ℳ an uns und ſtellt außerdem während der Pachtzeit die für den Betrieb der Waſſerwerke erforderlichen Bureau⸗ und ſonſtigen Räume un⸗ entgeltlich zur Verfügung. Die Aktiengeſellſchaft hat uns erſucht, den mit ihr am 12. Dezember 1906 geſchloſſenen Pacht⸗ vertrag noch bis 1. April 1910 zu verlängern. Sie iſt dafür bereit, das hinter dem Waſſerturm nach der Kirſchenallee zu belegene Baugelände ſchon jetzt ohne Entſchädigung zur Verfügung zu ſtellen. Wir tragen keine Bedenken, in die uns von der Deputation für die Waſſerwerke vorgeſchlagene Verlängerung des Pachtverhältniſſes unter den bisherigen Bedingungen und bei ſofortiger Frei⸗ gabe des für einen neuen Waſſerturm benötigten Baugeländes einzuwilligen. Wir erſuchen um Zuſtimmung. Charlottenburg, den 22. Februar 1908. Der Magiſtrat. I. V. Matting. Bredtſchneider. 1IIc. 374/07. Druckſache Nr. 128. Vorlage betr. Gewährung eines Beitrages an den Arbeitsansſchuß der Charlottenburger Säug⸗ lingsklinik. Urſchriftlich mit 1 Heft an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Dem Arbeitsausſchuß der Charlottenburger Säuglingsklinik wird für das Rechnungsjahr 1907 eine einmalige Beihilfe von 1000 ℳ aus laufenden Mitteln gewährt. Die Säuglingsfürſorge in unſerer Stadt hat ſich bisher im weſentlichen den geſunden Säug⸗ lingen zugewandt, während eine nach modernen ſpezialiſtiſchen Grundſätzen geregelte Behandlung kranker Säuglinge wie an den meiſten Orten, ſo auch in Charlottenburg noch nicht konſequent durchgeführt iſt. Insbeſondere reichen zurzeit noch die Einrichtungen zur Pflege erkrankter Säug⸗ linge in unſeren Krankenhäuſern, was die 3ahl der verfügbaren Betten betrifft, für die der gegenwärtigen Bevölkerungsziffer ent⸗ ſprechende Anzahl kranker Säuglinge nicht voll aus. Um hier eine vorbildliche Einrichtung nach dem Muſter bereits in Berlin von privater Seite eingerichteter neuerer Anſtalten zu ſchaffen, hat ſich ein Ausſchuß gebildet, der den Zweck verfolgt, in Charlottenburg ein muſtergiltiges Säuglingskran⸗ kenhaus zu errichten. Zunächſt iſt von dem Aus⸗ ſchuß im November v. I. in dem Hauſe Chriſt⸗ ſtraße 9 eine vorläufig für 12 Betten eingerichtete Säuglingsklinik eröffnet worden. Die Leitung dieſer Anſtalt hat der Privatdozent für Kinder⸗ heilkunde, Profeſſor Dr Bendix, der längere Zeit Aſſiſtent des Geheimen Medizinalrats Profeſſors Dr Heubner war ehrenamtlich übernommen. Die Anlage der Klinik entſpricht daher auch den wiſſen⸗ ſchaftlichen Forderungen Heubners, einer bekannten Autorität auf dem Gebiete der Kinderheilkunde, der übrigens die Klinik mit ſehr anerkennenden Worten ſelbſt eröffnet hat. Bemerkt wird endlich, daß mehrere bekannte Spezialärzte (für Chirurgie, Augenheilkunde, Haut⸗, Ohren⸗ und Naſenkrank⸗ heiten) ihre Dienſte der Klinik zur Verfügung ge⸗ ſtellt haben. 145 Der Arbeitsausſchuß iſt nun mit der Bitte an uns herangetreten, ihm zu den ſich auf etwa 20 000 ℳ jährlich belaufenden Unterhaltungskoſten einen Zuſchuß zu gewähren. Mit Rückſicht darauf, daß unſere Armenverwaltung zur Unterbringung der zahlreichen bedürftigen kranken Säuglinge dieſe Einrichtung in Anſpruch nimmt, haben wir be⸗ ſchloſſen, dem Arbeitsausſchuß für die Zeit vom November 1907 bis Ende März 1908 eine ein⸗ malige Beihilfe von 1000 ℳ. zu gewähren und er⸗ ſuchen um Zuſtimmung. Für das Rechnungsjahr 1908 wird voraus⸗ ſichtlich ein Beitrag von 3000 ℳ durch den Etat beantragt werden. Um für die weitere Zukunft hinſichtlich der Entwickelung der Fürſorge für kranke Säuglinge möglichſt bald zu feſten Entſchließungen und be⸗ ſonderen ſtädtiſchen Einrichtungen zu gelangen, haben wir die Krankenhausdeputation mit ent⸗ ſprechenden Aufträgen verſehen. Charlottenburg, den 5. März 1908. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Seydel. HIb. 1997. Druckſache Nr. 129. Bericht des Etatsausſchuſſes a) über die Vorlage betr. Abänderung der Gemeinde⸗Grundſteuer⸗Ordnung (Druck⸗ ſache Nr. 106), b) über die Mitteilung betr. den Bericht über die Berwaltung und den Stand der Gemeindeangelegenheiten der Stadt Char⸗ lottenburg für das Rechnungsjahr 1906 (Druckſache Nr. 105). Verhandelt Charlottenburg, den 4. März 1908. Anweſend: Stadtv.⸗Vorſteher Kaufmann, Vorſitzender, Vorſt.⸗Stellv. Dr Hubatſch, ſtellv. Vorſitzender, Stadtv. Bollmann, Dzialosynski, Dr Frentzel, Haack, Hirſch, Jachmann, Jolenberg, Klick, Münch, Otto, Protze, Wolffenſtein, Zietſch. Außerdem: Stadtv. Harniſch, Holz, Jaſtrow, Dr Lands⸗ berger, Liebe, Lingner, Mottek, Nickel, Paetel, Ring, Schwaß, Dr Spiegel, Dr Stadthagen, Vogel I1, Wagner, Wenig, Wilk. Seitens des Magiſtrats: Oberbürgermeiſter Schuſtehrus, Bürger⸗ meiſter Matting, Stadtbaurat Bredtſchneider, Stadträte Samter, Scholtz, Stadtſyndikus Dr Maier. a) Der Magiſtrat hat am 19. Februar 1908 — XII. 1. A. 1283 — beantragt, dem abgedruckten Nachtrage zu der Grundſteuer⸗Ordnung für die Stadt⸗ gemeinde Charlottenburg vom 1./12. Juni 1900 die Zuſtimmung zu erteilen. 4K 4* Eingegangen hierzu iſt ein Schreiben des Haus⸗ und Grundbeſitzervereins von 1895 zu Charlottenburg vom 29. Februar 1908. Nach eingehender Beratung ſtimmt der Ausſchuß dem Nachtrage zur Grundſteuer⸗ Ordnung en bloc zu und empfiehlt der Stadtverordneten⸗Verſammlung,