Gegen den genannten Entſchädigungsfeſtſtel⸗ lungsbeſchluß des Bezirksausſchuſſes iſt ſowohl von den Grundſtückseigentümern als auch von der Stadtgemeinde Klage erhoben worden, von erſteren auf Erhöhung, von letzterer auf Ermäßigung der Entſchädigung. Die beiden Klagen ſind mit ein⸗ ander verbunden worden und ſchweben beim Königlichen Landgericht II in Berlin unter Nr. 6.0. 675.05. Das Grundſtück des Rentiers Paul Dames und der Frau Cramer Stadt Charlottenburg Band 121, Blatt Nr. 4453 wird durch die auf an⸗ liegendem Situationsvlane erſichtlichen Straßen⸗ züge Kaiſerdamm, Straße 2, 23a und 23 b be⸗ rührt. Hinſichtlich der Abtretung des für dieſe Straßenanlagen erforderlichen Landes und der für dieſe Straßen zu zahlenden Anliegerbeiträge, ſowie zur Erledigung des über die Enteignung der Par⸗ zelle 276/4 Kartenblatt 9 ſchwebenden Prozeſſes treffen die beiden Parteien folgendes Abkommen: 5. 1. Die Grundſtückseigentümer Dames und Cra⸗ mer verpflichten ſich, die Parzelle 276/4 Karten⸗ blatt 9 von 3277 qm ſowie die weiteren aus dem anliegenden Plan erſichtlichen gelb angelegten Flächen ihres Grundſtücks Band 121 Blatt Nr. 4433, welche nach dem zurzeit in Geltung ſtehenden Be⸗ bauungsplan der Stadt Charlottenburg zum Straßenland des Kaiſerdammes, der Straße 23 a und 23 b beſtimmt ſind, an die Stadtgemeinde Charlottenburg unentgeltlich, pfand⸗, laſten⸗ und koſtenfrei aufzulaſſen. Das zur Auflaſſung er⸗ forderliche Kataſtermaterial hat die Stadtgemeinde auf ihre Koſten zu beſchaffen. Die Auflaſſung hat binnen 4 Wochen, nachdem das Kataſtermaterial den Grundſtückseigentümern zugegangen iſt, zu erfolgen. Beſitz, Nutzung und Laſten der aufge⸗ laſſenen Grundſtücksteile gehen von der Auflaſſung ab auf die Stadtgemeinde über. Die Grundſtückseigentümer erlauben, daß ſich die Stadtgemeinde ſofort nach Genehmigung dieſes Vertrages durch den Magiſtrat und die Stadtver⸗ ordnetenverſammlung in den Beſitz des vom Grundſtück zum Kaiſerdamm abzutretenden Straßenlandes ſetzt. Wird der Vertrag vom Be⸗ zirksausſchuß nicht genehmigt, ſo hat der Magiſtrat den Beſitz alsbald zu räumen. Eine Pflicht zur Wiederherſtellung des früheren Zuſtandes liegt der Stadtgemeinde nicht ob. Die Grundſtückseigentümer verzichten ferner auf ſämtliche Anſprüche aus dem Entſchädigungs⸗ feſtſtellungsbeſchluſſe vom 2. Mai 1905 — Akten⸗ zeichen des Bezirksausſchuſſes zu Potsdam E. 1 — und erkennen an, daß ſie durch Abſchluß dieſes Vertrages wegen aller Anſprüche für Ab⸗ tretung der Parzelle 276/4 Kartenblatt 9 abge⸗ funden ſind. Die Grundſtückseigentümer verpflichten ſich endlich, ſofort nach Wirkſamkeit dieſes Vertrages an die Stadtgemeinde 5000 ℳ, wörtlich: „Fünf⸗ tauſend Mark“, bar zu zahlen. § 2. Für die in § 1 ſeitens der Grundſtückseigen⸗ tümer übernommenen Verpflichtungen übernimmt die Stadtgemeinde Charlottenburg folgende Gegen⸗ leiſtungen: 1. Sie erklärt ſich wegen der von dem Grund⸗ ſtück Bd. 121 Bl. Nr. 4433 bzw. deſſen je⸗ 209 —— weiligen Eigentümer zu leiſtenden Beiträge zu den Koſten der Freilegung, Regulierung und Unterhaltung des Kaiſerdammes und der Straße 2, 23a und 23 b Abteilung Nr. 5 des Bebauungsplanes für abgefunden und erkennt an, daß ſie die Grundſtückseigen⸗ tümer oder ihre Rechtsnachfolger im Eigen⸗ tum des Grundſtücks Band 121 Blatt Nr. 4433 oder von Teilen desſelben weder gegenwärtig noch künftig bei Bebauung oder ſonſtwie zu Beiträgen für die Anlage der Straßen heran⸗ zuziehen berechtigt iſt. Wegen der Kanali⸗ ſationsbeiträge verbleibt es bei den geſetz⸗ lichen und ortsſtatutariſchen Vorſchriften. Sie fallen alſo nicht unter den vorſtehend aus⸗ geſprochenen Verzicht. Die Stadtgemeinde pflichtet ſich, a) die anbaufähige Regulierung des Kaiſer⸗ dammes, ſoweit er das Grundſtück Band 121 Blatt Nr. 4433 berührt, einſchl. der Abſtumpfungen der Ecken der Straße 23 b und Straße 2 und der Bürgerſteige des Kaiſerdammes alsbald zu beginnen und ohne Unterbrechung zu Ende zu führen, die Straße 2 einſchließlich des Bürger⸗ ſteiges in der ganzen Frontlänge des Grundſtücks Band 121 Blatt Nr. 4433 binnen längſtens 2 Jahren von Wirkſam⸗ keit dieſes Vertrages an anbaufähig zu regulieren und fertigzuſtellen, den Grundſtückseigentümern und ihren Rechtsnachfolgern zu geſtatten, an ſämt⸗ lichen Fronten ihres Grundſtücks am Kaiſerdamm, an Straße 2, 23 a und 23 b Gebäude mit Fenſtern und Ausgängen nach dieſen Straßen zu errichten und trotz der etwaigen Unfertigkeit dieſer Straßen⸗ züge einer Bauerlaubnis mit Ausgängen an der betreffenden Straße nicht zu wider⸗ ſprechen, und zwar am Kaiſerdamm und an der Straße 2 zwiſchen Kaiſerdamm und Straße 6 a von Wirkſamkeit des Ver⸗ trages an, an der Straße 2 zwiſchen Kaiſer⸗ damm und Platz E ſowie an den Straßen 23a und 23 b von Fertigſtellung der Straße 2 zwiſchen Kaiſerdamm und Platz E an. Ausgänge nach den unregulierten Straßen 23 a und 23 b dürfen nur unter Beobachtung der bei der ſtädtiſchen Verwal⸗ tung hierfür üblichen Bedingungen an⸗ gelegt werden. 5§ 3. Die Grundſtückseigentümer räumen der Stadtgemeinde für ſich und ihre Rechtsnach⸗ folger das Recht ein, die Krone der auszuſchüt⸗ tenden Straßendämme in einer größeren Breite als in der Breite zwiſchen den Straßenflucht⸗ linien herzuſtellen und geſtatten, daß die Ver⸗ breiterung der Erddämme, ſowie die Böſchung für die erforderlichen Straßenaufhöhungen auf ihre angrenzenden Grundſtücke gelegt werden, verpflichten ſich auch, das Beſtehen der Erd⸗ ſchüttung hier entſchädigungslos zu dulden. Sollte den Grundſtücken durch die Herſtellung und das Beſtehen der Straßenkörper in irgend einer Weiſe Schaden zugefügt, die Zugänglich⸗ keit, Bewirtſchaftung oder Entwäſſerung er⸗ ſchwert oder geſtört werden, ſo ſteht den Grund⸗ ſtückseigentümern in keiner Weiſe ein Anſpruch 1⁰ Charlottenburg ver⸗