—— 212 — Der Gewährung einer einmaligen Unter⸗ ſtützung von 150 ℳ an den Kaſſenboten Garbang aus Ord. Kapitel I Abſchn. 13 Nr. 2 für 1907 wird zugeſtimmt. Die Ehefrau des Kaſſenboten Garbang erkrankte im vorigen Jahre vor ihrer Entbindung an einem Unterleibsleiden, Garbangs Schwiegervater, welcher mittellos iſt und von Garbang unterhalten wird, erblindete. Er befand ſich längere Zeit auf Koſten Garbangs in einer Augenklinik, ohne Heilung zu finden. Seit Dezember v. I. iſt er in das ſtädtiſche Bürgerhaus aufgenommen. Durch die Krankheit und die Entbindung der Ehefrau ſowie durch die Krankheit des Schwiegervaters ſind Garbang erhebliche Koſten entſtanden, die er wie folgt berechnet: a) für ſeine Ehe⸗ frau: Arattoſtern,n,n, 44 % Entbindungskoſten 25 „ Araneien 60. „ Für beſſere Pflege. 40 „ Für Annahme fremder Dilfee 35 204,00 ℳ b) für ſeinen Schwiegervater: Kur⸗ und Verpflegungs⸗ koſten in der Klinik.. 117,00 ℳ Arznei⸗ und Pflege⸗ 1oſtenn 262,00 ℳ Fahrgelder nach der Künit 15,20 ℳ 394 20 ℳ zuſammen 598 30 . Hiervon ſind die Arzt⸗ und Kurkoſten mit 161 ℳ durch Belege nachgewieſen. Garbang befindet ſich ſeit dem 1. April 1901 im ſtädtiſchen Dienſt und hat zurzeit folgendes Einkommen: Gchalt . 2 2000 ℳ Teuerungszulage 100 „ Stellenzuuage. 150 „ Mitträrpenſionnn 180 „ Vergütung für eine Hausver⸗ walrung 250 „ zuſammen 2680 . Er beſitzt kein Vermögen. Seine Familie beſteht aus Frau und 2 Kindern im Alter von 7 Monaten und 12 Jahren. Mit Rückſicht auf ſeine Bedürftig⸗ keit haben wir beſchloſſen ihm eine einmalige Unter⸗ ſtützung von 150 ℳ zu gewähren. Garbang hat eine Unterſtützung aus ſtädtiſchen Mitteln noch nicht erhalten. Charlottenburg den 3. März 1908. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Seydel. 1. 4222. Druckſache Nr. 167. Vorlage betr. Gewährung einer Unterſtützung an einen Aktenhefter. Urſchriftlich nebſt Perſonalheft an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Der Gewährung einer einmaligen Unter⸗ ſtützung von 150 ℳ an den Aktenhefter Fiedler aus laufenden Mitteln des Rechnungs⸗ jahres 1907 wird zugeſtimmt. Die Ehefrau des Aktenhefters Fiedler iſt ſeit Oktober v. I. krank und bettlägerig und wird nach der Erklärung des behandelnden Arztes auch noch längere Zeit krank und pflegebedürftig ſein. Durch die andauernde Krankheit der Frau ſind dem Fiedler bedeutende Mehrausgaben erwachſen, zu deren Beſtreitung ſein Arbeitsverdienſt nicht ausreicht und die er wie folgt berechnet: a) Arztkoſten (durch Belege nachge⸗ wieſen) , 79 5). Meditamente⸗ 45 „ c) Aufwartung und Hauspflege 46 „ zuſammen 170 ℳ. Im übrigen ſchuldet Fiedler ſeinen Liefe⸗ ranten noch etwa 40 ℳ für Lebensmittel. Er hat nach ſeiner Angabe bei Verwandten ein Darlehen von 200 ℳ aufnehmen müſſen. Die mit der Prüfung ſeiner Verhältniſſe betraute zuſtändige Armenkommiſſion hat in anbetracht der fortdauern⸗ den Notlage des Fiedler die Gewährung einer Unterſtützung von mindeſtens 150 ℳ aufs wärmſte befürwortet. An Unterſtützungen hat der Genannte bisher erhalten: am 14. 3. 01 100 ℳ am 2. 6. 04 50 „ am 14. 6. 06 50 „ Mit Rückſicht auf ſeine erneut hervorge⸗ tretene Bedürftigkeit haben wir beſchloſſen, ihm nochmals eine Unterſtützung in Höhe von 150 ℳ zu gewähren. Fiedler iſt ſeit dem 11. Juli 1899 in der ſtädti⸗ ſchen Verwaltung mit geringfügigen Unterbrechun⸗ gen beſchäftigt und bezieht zurzeit 1320 Lohn und 100 ℳ Teuerungszulage jährlich. Seine Familie beſteht außer der Frau, aus 1 Tochter im Alter von 22 und 2 Söhnen im Alter von 18 und 15 Jahren. Der Verdienſt der Tochter iſt infolge häufiger Krankheit nur ſehr gering, ſie muß zum größten Teile unterhalten werden. Der älteſte Sohn, der ſeine Ausbildung erſt vor kurzem be⸗ endet hat, war bis kurz vor Weihnachten etwa 2½ Monat arbeitslos. Der jüngſte Sohn befindet ſich in der Lehre und verdient nichts Nennenswertes. Fiedler beſitzt kein Vermögen. 22 Da uns Mittel für den vorliegenden Fall nicht mehr zur Verfügung ſtehen, der Dispoſitionsfonds (Ord. 1—14—1 für 1907) erſchöpft iſt, ſo iſt die Inanſpruchnahme laufender Mittel des Rechnungs⸗ jahres 1907 erforderlich. Charlottenburg, den 5. März 1908. Der Magiſtrat. Scchuſtehrus. Stendel. 1. 4194. Druckſache Nr. 168. Vorlage betr. Gewährung einer unterſtützung an die Ehefran eines früheren Straßenreinigungs⸗ arbeiters. Urſchriftlich mit Akten an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: a) Unter . des Gemeindebeſchluſſes 19. Dezember 1896 20. Jannar 1897 wird der Ehefran des früheren Feuerwehrmannes, ſpäteren Straßenreinigungsarbeiters Wilhelm Neu⸗ mann, Minna geb. Ziegeler vom 1. April 1908 vom