—— 307 — berechnet. Erfolgt jedoch die Einzahlung in den erſten drei Werktugen des Monats, ſo werden die ſtatt ZinſenfürdenlaufendenMonat mitberechnet. Ebenſo werden bei Rückzahlungen, ſie mögen das ganze Guthaben oder nur einen Teil desſelben umfaſſen, die Zinſen für die zurückgezahlte Summe nur bis zum Schluß des dem Tage der Rückzahlung voran⸗ gehenden Monats berechnet. Erfolgt jedoch die Rückzahlung am letzten Tage des Monats, ſo werden ech Zinſen für den ablaufenden Monat mitbe⸗ rechnet. teilweiſe wieder abgehoben werden, findet nicht Die Zinſen werden von dem auf die Ein⸗ zahlung folgenden Werktage ab bis zu dem der Rückzahlung vorhergehenden Werktage berechnet, wobei das Jahr zu 360 Tagen angenommen wird. Bei der Zinsberechnung ſich ergebende Pfennigbruchteile werden für eine ganze Einheit berechnet, wenn ſie einen halben Pfennig oder mehr betragen. Pfennigbruchteile unter einem halben Pfennig bleiben außer Anſatz. Unterbleibt die Abhebung gekündigter Ein⸗ lagen, ſo werden keine Zinſen über die abgelaufene Kündigungsfriſt hinaus vergütet, ſolche vielmehr erſt wieder nach Rücknahme der Kündigung ge⸗ Das jeweilig gültige Statut der Sparkaſſe der Stadt Charlottenburg wird zur Zeit einer Um⸗ arbeitung nach Maßgabe der vom Herrn Ober⸗ präſidenten der Provinz Brandenburg für die öffentlichen Sparkaſſen erlaſſenen Muſterſatzungen unterzogen. Der Entwurf wird ſeinerzeit der Stadtverordnetenverſammlung zur Prüfung und Beſchlußfaſſung vorgelegt werden. Während es bei den meiſten Punkten der beabſichtigten Ande⸗ rungen weniger von Belang iſt, wann ihre Ein⸗ führung erfolgt, liegt es jedoch im Intereſſe der Sparkaſſe und ihrer Einleger, die tägliche Ver⸗ zinſung möglichſt bald einzuführen. Als Termin der Einführung haben wir den 1. Juli d. I. in Ausſicht genommen. Die Mehreinlagen bei der ſtädtiſchen Spar⸗ kaſſe haben infolge ſtärkerer Abhebungen ſeit Ende des Jahres 1906 nicht die Höhe wie in früheren Jahren erreicht. Während wir im Jahre 1905 und 1906 je rund 3 700 000 ℳ Mehreinlagen verzeichnen konnten, ſind dieſe Zahlen im Jahre 1907 auf rund 388 000 ℳ zurückgegangen; dabei iſt zu bemerken, daß im Januar 1907 die Mehrein⸗ lagen noch rund 815 000 ℳ betragen haben, im Laufe des Jahres alſo ein Verluſt von rund 425 000 Mark eingetreten iſt. Im Januar 1908 ſind zwar wieder 362 000 ℳ Mehreinnahmen zu verzeichnen, die jedoch ſehr gering erſcheinen gegenüber den entſprechenden Summen des Jahres 1907 in Höhe von 815 000 ℳ und 1906 von 1 067 000 ℳ. In den weiteren Monaten dieſes Jahres haben die Rückzahlungen die Einlagen dann wieder zum Teil recht beträchtlich überſtiegen. Im Monat Februar um rund 140 000 ℳ 77 7¹ März 7¹ 7¹ 310 000 77 7¹ 7¹ April 7¹ 7¹ 414 000 77 Mai „„ 4165 000 „ Die Urſachen des Rückganges liegen zum größ⸗ ten Teil in den ſeit längerer Zeit beſtehenden außer⸗ ordentlich ungünſtigen Verhältniſſen des Geld⸗ und Wirtſchaftsmarktes, zum Teil aber auch in der in den letzten Jahren in der hieſigen Stadt und beſonders in unmittelbarer Nähe des Rathauſes ſcharf hervor⸗ getretenen Konkurrenz der Privat⸗Bankanſtalten. Dieſe befaſſen ſich gleichfalls mit der Annahme von Spar⸗ und Depoſitengeldern in ausgedehntem Um⸗ fange und ſind der Sparkaſſe gegenüber inſofern im Vorteil, als ſie je nach Lage der Konjunktur, namentlich im vergangenen Jahre, einen erheblich höheren Zinsſatz für Spareinlagen gewähren konn⸗ ten; als ſie ferner die Möglichkeit haben, ihren Zins⸗ Diskontſatzes in auf⸗ oder abſteigender Linie eben⸗ falls zu ändern und als ſie endlich die tägliche Ver⸗ zinſung beſitzen. Eine weitere Urſache des Rückganges iſt der Umſtand, daß im Laufe des letzten Jahres eine An⸗ zahl Sparkaſſen im Umkreiſe Groß⸗Berlins ge⸗ gründet worden iſt, welche die tägliche Verzinſung bereits eingeführt haben und naturgemäß ihre Tätigkeit darauf richten, Spareinlagen aus Kreiſen heranzuziehen, die ſonſt mit anderen Kaſſen, auch mit der hieſigen Sparkaſſe in Verbindung ſtanden. Die Frage der Erhöhung des Zinsſatzes iſt vom Sparkaſſen⸗Vorſtande wiederholt und eingehend erörtert worden. Sie verbietet ſich aber, ebenſo wie bei den übrigen Sparkaſſen Groß⸗Berlins, auch für die hieſige Sparkaſſe, wegen der damit ver⸗ bundenen erheblichen Mehrbelaſtung von ſelbſt. Im Jahre 1907 ſind den Einlegern an Zinſen gewährt worden 1 186 654,18 ℳ. Würde der Zins⸗ ſatz nur um ½ Prozent erhöht worden ſein, ſo wären den Einlegern, da die Kaſſe am Schluſſe des Jahres 1907 rund 41 Millionen Einlagen hatte, für das abgelaufene Geſchäftsjahr rund 133 000 ℳ. an Zinſen mehr zu vergüten geweſen, als bei der jetzt beſtehenden 3%igen Verzinſung. Eine Aus⸗ gleichung dieſer Differenz kann bei dem Zwange⸗ nur mündelſichere Anlagen machen zu dürfen, durch nichts herbeigeführt werden. Wir beabſichtigen daher an Stelle der jetzt be⸗ ſtehenden monatlichen Verzinſung der Einlagen die tägliche Verzinſung einzuführen. Auf dieſe legt bei den heutigen Zeitverhältniſſen nicht nur der größere Kapitaliſt, ſondern vielfach auch der kleine Sparer Wert und wir erachten es als einen Akt der Billig⸗ keit, dem Einleger der Sparkaſſe denſelben Vorteil einzuräumen, den derjenige ohne weiteres beſitzt, der ſein Geld bei einer Depoſitenbank anlegt. Wir ſind umſomehr bereit, unſeren Einlegern dieſen Vorteil zuteilwerden zu laſſen, als die Sparkaſſe ihrem ganzen Weſen nach kein auf Gewinnerzielung gerichtetes Erwerbsinſtitut im eigentlichen Sinne des Wortes, ſondern lediglich eine gemeinnützige öffentliche Gemeindeanſtalt iſt, die zur ſicheren ver⸗ zinslichen Anlegung von Erſparniſſen und zur Be⸗ friedigung des Kreditbedürfniſſes nach Maßgabe ihrer Mittel dient. Die Einführung der täglichen Verzinſung wird zudem weſentlich dazu beitragen, daß ſich der Ver⸗ kehr in der Sparkaſſe auf alle Geſchäftstage des Monats gleichmäßiger verteilt, als es bisher der Fall iſt. Es wird dadurch der am Monatsletzten und ſatz gleichzeitig mit der e des Reichsbank⸗ Monatserſten, ſowie an den Quartalstagen über⸗